
Adidas im Visier der Gewerkschaft: IG BCE fordert sieben Prozent mehr Gehalt
Die Gewerkschaft IG BCE erhöht den Druck auf den Sportartikelhersteller Adidas und droht mit einem Erzwingungsstreik, sollte das Unternehmen nicht auf ihre Forderungen eingehen. In einem Schreiben an die Gewerkschafter bei Adidas, über das die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, verlangt die IG BCE nicht nur sieben Prozent mehr Gehalt, sondern auch einen zusätzlichen freien Tag – allerdings nur für Gewerkschaftsmitglieder.
Tarifkommission formiert sich zum Kampf
Die Gewerkschaft hat bereits Nägel mit Köpfen gemacht und für die Standorte Uffenheim und Scheinfeld eine Tarifkommission gebildet. "Wir haben den Vorstand aufgefordert, mit uns in Haustarifverhandlungen einzutreten", heißt es in dem Schreiben. Die Frist für eine Reaktion läuft bis zum 24. November – ein Datum, das bei Adidas sicherlich rot im Kalender markiert sein dürfte.
Besonders brisant: Die IG BCE droht unverhohlen mit einer Eskalation. "Sollte der Vorstand die Frist verstreichen lassen, werden wir gemeinsam Schritt für Schritt den Druck erhöhen - falls nötig, bis hin zum Erzwingungsstreik", lautet die unmissverständliche Warnung. Ein Szenario, das dem Sportartikelhersteller in der ohnehin angespannten wirtschaftlichen Lage sicherlich Kopfzerbrechen bereitet.
Adidas kontert mit eigenen Zahlen
Der Konzern reagierte zunächst diplomatisch. Ein Sprecher erklärte auf Anfrage lediglich: "Wir werden gegenüber der IG BCE dazu Stellung nehmen". Gleichzeitig betonte das Unternehmen jedoch, sich zu fairer Bezahlung zu verpflichten und verwies auf bereits umgesetzte Lohnerhöhungen.
Nach Angaben von Adidas würden die Gehälter der rund 4.600 tariflich beschäftigten Mitarbeitenden in Deutschland sogar stärker erhöht als im kürzlich verabschiedeten Tarifabschluss zwischen dem Branchenverband HDSL und der IG BCE vorgesehen. "Für alle Entgeltgruppen ist der Anstieg um 0,5 Prozentpunkte höher als im Tarifvertrag vorgesehen", heißt es aus der Konzernzentrale. Zusätzlich gebe es eine Einmalzahlung von 450 Euro für vier Monate.
Gewerkschaft bleibt unbeeindruckt
Doch die IG BCE zeigt sich von diesen Zugeständnissen wenig beeindruckt. Die Gewerkschaft beharrt auf ihren Forderungen und scheint entschlossen, diese notfalls mit Arbeitskampfmaßnahmen durchzusetzen. Ein zusätzlicher freier Tag ausschließlich für Gewerkschaftsmitglieder – eine Forderung, die durchaus Fragen nach der Gleichbehandlung aller Mitarbeiter aufwirft.
Die Eskalation zwischen Adidas und der IG BCE zeigt einmal mehr, wie angespannt die Lage in vielen deutschen Unternehmen ist. Während die Inflation die Kaufkraft der Arbeitnehmer schmälert, kämpfen Unternehmen mit steigenden Kosten und wirtschaftlichen Unsicherheiten. In diesem Spannungsfeld versuchen Gewerkschaften, maximale Zugeständnisse für ihre Mitglieder herauszuholen – koste es, was es wolle.
Ob Adidas dem Druck nachgeben wird oder ob es tatsächlich zu einem Erzwingungsstreik kommt, wird sich spätestens am 24. November zeigen. Eines ist jedoch sicher: Die Zeiten, in denen Tarifverhandlungen in ruhigen Gewässern verliefen, sind längst vorbei. Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz wird sich warm anziehen müssen, wenn sie die zunehmenden Arbeitskämpfe in Deutschland in den Griff bekommen will.
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