
Bundeswehr-Digitalfunk: Das nächste Milliardengrab der Ampel-Erben?
Die Bundeswehr sollte endlich ins digitale Zeitalter katapultiert werden. Stattdessen stolpert sie über Software-Chaos und Einbauprobleme. Was als ambitioniertes Modernisierungsprojekt mit dem klangvollen Namen "Digitalisierung Landbasierte Operationen" (D-LBO) daherkam, entpuppt sich nun als weiteres Beispiel für das systematische Versagen deutscher Rüstungspolitik.
Wenn Soldaten an der Bedienung scheitern
Im Mai dieses Jahres musste ein Systemtest auf dem Truppenübungsplatz Munster abgebrochen werden. Die neuen Digitalfunkgeräte wurden kurzerhand als "nicht truppentauglich" abgestempelt. Man stelle sich vor: Hochmoderne Technik, die so kompliziert ist, dass gestandene Soldaten daran scheitern, simple Funkkreise aufzubauen. Die Software erwies sich als derart nutzerunfreundlich, dass selbst grundlegende Kommunikation zum Hindernislauf wurde.
Während unsere Soldaten mit untauglichem Gerät kämpfen, fließen Milliarden aus dem Sondervermögen in ein Projekt, das bereits jetzt zum Scheitern verurteilt scheint. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hat versprochen, keine neuen Schulden zu machen – und pumpt dennoch weiter Steuergelder in offensichtliche Fehlplanungen.
Die Kunst des Wegschauens
Besonders pikant: Verteidigungsminister Boris Pistorius behauptete noch am 10. September vor dem Bundestag, es gebe keine Probleme. "Wir sind im Plan", verkündete er vollmundig. Dabei war seine Hausleitung bereits seit Juni über das Desaster informiert. Diese Art der Realitätsverweigerung kennen wir zur Genüge aus der gescheiterten Ampel-Ära.
"In dieser Woche wurde Minister Pistorius erstmals über mögliche Probleme informiert, die zu Verzögerungen führen könnten"
Ein Sprecher des Ministers versuchte die Situation zu retten. Doch die Fakten sprechen eine andere Sprache: Bei über 200 verschiedenen Fahrzeugtypen der Bundeswehr gelang der Einbau der neuen Geräte bislang nur bei etwa 30. Bei mehr als 80 laufen die Arbeiten noch, bei vielen anderen hat man noch nicht einmal angefangen.
Ein Muster des Versagens
Das Projekt D-LBO reiht sich nahtlos ein in die lange Liste deutscher Rüstungsdebakel. Vom Eurofighter über die Gorch Fock bis zum Schützenpanzer Puma – die Geschichte deutscher Verteidigungsprojekte liest sich wie eine Chronik des Scheiterns. Und während China seine Streitkräfte in Rekordtempo modernisiert, scheitern wir an der Installation von Funkgeräten.
Der Hersteller Rohde & Schwarz arbeitet nun "unter Hochdruck" an einem Software-Update. Man fragt sich unwillkürlich: Warum erst jetzt? Warum nicht vor der Auslieferung? Die Antwort liegt vermutlich in der typisch deutschen Mischung aus Bürokratie, Inkompetenz und politischem Versagen.
Die wahren Kosten der Unfähigkeit
Thomas Röwekamp, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses, forderte umgehende Aufklärung. Er betonte, die Digitalisierung sei "für unsere Verteidigungsfähigkeit und die Sicherheit unserer Soldatinnen und Soldaten existenziell". Recht hat er – doch was nützen Forderungen, wenn das System selbst marode ist?
Bis Ende 2027 sollte eine komplette Division mit den neuen Systemen ausgestattet sein. Ein Zeitplan, der bereits jetzt Makulatur ist. Die Verzögerungen werden weitere Milliarden verschlingen, während unsere Truppe mit veralteter Technik auskommen muss.
Zeit für echte Konsequenzen
Dieses Debakel zeigt einmal mehr: Deutschland braucht nicht nur neue Politiker, sondern einen kompletten Systemwechsel in der Verteidigungspolitik. Die ewigen Ausreden, das Vertuschen von Problemen und die Verschwendung von Steuergeldern müssen ein Ende haben.
Während die Politik von "Zeitenwende" faselt, scheitert sie an der simplen Aufgabe, funktionierende Kommunikationsgeräte zu beschaffen. In Zeiten wachsender geopolitischer Spannungen ist das nicht nur peinlich – es ist gefährlich. Unsere Soldaten verdienen besseres als diese dilettantische Vorstellung.
Die bittere Wahrheit: Solange wir uns mehr um Gendersprache in Dienstvorschriften kümmern als um funktionierendes Gerät, solange Ideologie vor Pragmatismus steht, wird sich nichts ändern. Die Bundeswehr braucht keine neuen Arbeitskreise oder Diversity-Beauftragte – sie braucht Funkgeräte, die funktionieren.