
DeepL vor dem Sprung aufs Parkett: Übersetzungsriese bereitet Börsengang vor
Der deutsche KI-Übersetzungsspezialist DeepL scheint sich auf einen möglichen Börsengang vorzubereiten. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, habe das Kölner Unternehmen seinen bisherigen Finanzvorstand Markus Harder ausgetauscht – offenbar wegen mangelnder Erfahrung für einen geplanten Gang an die Börse.
Personelle Rochade deutet auf IPO-Pläne hin
Die Personalie wirft ein bezeichnendes Licht auf die Ambitionen des deutschen Tech-Unternehmens. Während DeepL den Abgang Harders bestätigte, hüllte sich das Unternehmen in Schweigen über die genauen Hintergründe. "Wir können bestätigen, dass Markus Harder nicht mehr für DeepL arbeitet", teilte eine Sprecherin lapidar mit. Einen Nachfolger werde man "zu gegebener Zeit" bekanntgeben – eine Formulierung, die nach strategischer Zurückhaltung klingt.
Interessant ist, wer nun interimsmäßig das Ruder übernommen hat: Peter McDougall, ein britischer Finanzexperte mit einschlägiger Börsengang-Erfahrung. Der Mann war maßgeblich daran beteiligt, als das US-Softwareunternehmen Sprinklr erfolgreich an die New Yorker Börse gebracht wurde. Eine Personalentscheidung, die kaum zufällig sein dürfte.
75 Millionen Dollar Kredit als weiteres Indiz
Noch aufschlussreicher sind die jüngsten Finanzbewegungen des Unternehmens. Im Januar 2025 nahm DeepL einen beträchtlichen Kredit auf – konkret handelt es sich um einen "Senior Term Loan" in Höhe von 75 Millionen US-Dollar. Finanzexperten wissen: Eine solche Fremdfinanzierung nach großen Eigenkapitalrunden gilt als klassisches Indiz dafür, dass ein privates Unternehmen den Sprung aufs Parkett vorbereitet.
"Eine Fremdfinanzierung nach großen Eigenkapitalrunden kann ein Indiz dafür sein, dass ein privates Unternehmen einen Börsengang erwägt."
Wer genau als Kreditgeber fungiert, bleibt im Dunkeln. DeepL selbst äußerte sich auf Anfrage nicht zu den Finanzzahlen – ein weiteres Zeichen dafür, dass hinter den Kulissen möglicherweise an größeren Plänen gearbeitet wird.
Deutschlands Tech-Hoffnung auf dem Weg zur Börse?
Ein Börsengang von DeepL wäre durchaus bemerkenswert. Das 2017 gegründete Unternehmen hat sich in wenigen Jahren zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten des Google-Übersetzers entwickelt und gilt als eines der wenigen deutschen Tech-Unternehmen mit globalem Potenzial. Die KI-gestützte Übersetzungstechnologie des Unternehmens wird weltweit von Millionen Nutzern geschätzt.
Allerdings wirft ein möglicher Börsengang auch Fragen auf. In Zeiten, in denen die Aktienmärkte volatil sind und Tech-Werte unter Druck stehen, könnte das Timing herausfordernd sein. Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hat zwar versprochen, den Standort Deutschland für Technologieunternehmen attraktiver zu machen, doch die Realität sieht oft anders aus. Bürokratie, hohe Steuern und eine zunehmend innovationsfeindliche Regulierung machen es deutschen Unternehmen schwer, im internationalen Wettbewerb zu bestehen.
Warnung vor überhitzten Tech-Bewertungen
Anleger sollten bei einem möglichen DeepL-IPO genau hinschauen. Die Bewertungen von Tech-Unternehmen sind in den vergangenen Jahren teilweise in schwindelerregende Höhen gestiegen, ohne dass die Geschäftsmodelle dies immer rechtfertigten. Während physische Werte wie Gold und Silber als krisensichere Anlagen gelten, sind Tech-Aktien oft extremen Schwankungen unterworfen.
Ob DeepL tatsächlich den Gang an die Börse wagt, bleibt abzuwarten. Die Zeichen verdichten sich jedenfalls. Für den deutschen Tech-Standort wäre ein erfolgreicher Börsengang sicherlich ein positives Signal – vorausgesetzt, das Unternehmen bleibt seiner deutschen Identität treu und wandert nicht, wie so viele andere, in die USA ab.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.
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