
Deutsche Autoindustrie formiert sich zum Gegenschlag gegen Silicon Valley
Die deutsche Automobilindustrie hat genug von der digitalen Bevormundung aus Übersee. In einem bemerkenswerten Schulterschluss haben sich elf führende Unternehmen zusammengetan, um den Tech-Giganten aus dem Silicon Valley die Stirn zu bieten. Was auf dem 29. Internationalen Automobil-Elektronik-Kongress in Ludwigsburg verkündet wurde, gleicht einer digitalen Unabhängigkeitserklärung: Die Branche will ihre technologische Souveränität zurückerobern.
Ein Bündnis der Schwergewichte
Wenn sich Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz an einen Tisch setzen, dann brennt es lichterloh. Die drei Erzrivalen haben ihre Grabenkämpfe begraben und gemeinsam mit den Zulieferriesen Bosch, Continental und ZF eine Allianz geschmiedet, die es in sich hat. Auch der französische Zulieferer Valeo sowie die Softwarespezialisten Etas, Qorix und Vector sind mit von der Partie. Ihr gemeinsames Ziel: Eine herstellerübergreifende Basis-Software, die den amerikanischen Plattformen Paroli bieten soll.
Marcus Bollig, Geschäftsführer des Verbands der Automobilindustrie (VDA), brachte es auf den Punkt: "Wir bauen gemeinsam ein zukunftsfähiges, leistungsstarkes Software-Ökosystem – offen, transparent und sicher." Man könnte hinzufügen: Und vor allem unabhängig von den Datenkraken aus dem Silicon Valley.
Der digitale Befreiungsschlag
Die Motivation hinter diesem Kraftakt ist offensichtlich. Während Google, Apple und Co. ihre digitalen Tentakel immer tiefer in die Fahrzeuge der Zukunft strecken, droht die einst stolze deutsche Autoindustrie zum bloßen Hardware-Lieferanten degradiert zu werden. Die wahre Wertschöpfung – und damit die Kontrolle über die Kundendaten – würde dann in Kalifornien liegen. Ein Albtraumszenario für eine Branche, die seit über einem Jahrhundert das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bildet.
"Als Mitgestalter eines offenen Automobil-Ökosystems treiben wir mit unserer Code-First-Strategie die Zukunft der Fahrzeugsoftware aktiv voran. Offene Standards sind das Fundament unserer Innovationskraft."
So formulierte es Magnus Östberg von Mercedes-Benz. Zwischen den Zeilen liest man die klare Botschaft: Wir lassen uns von niemandem die Butter vom Brot nehmen.
Open Source als Waffe
Die Strategie der deutschen Allianz ist clever durchdacht. Unter dem Dach der Eclipse Foundation soll der sogenannte "Core Stack" als Open-Source-Projekt entwickelt werden. Das Projekt baut auf der bereits gestarteten Initiative S-Core auf und soll bis 2026 einsatzbereit sein. Der Serieneinsatz in ersten Fahrzeugen ist ab 2030 geplant.
BMW-Elektronikchef Christoph Grote bezeichnete integrierte Open-Source-Ökosysteme als "entscheidenden Treiber für Mobilitätsinnovationen". Ein gemeinsamer "Code-First-Ansatz" bilde die Grundlage für zukünftige Funktionsinnovationen. Oliver Seifert von Porsche ergänzte, dass man mit dem Open-Source-Ökosystem die Time-to-Market verkürze, den Entwicklungsaufwand senke und Innovation fördere.
Europäische Einheit gegen amerikanische Dominanz
Besonders bemerkenswert: Die Initiative steht auch anderen europäischen und sogar chinesischen Partnern offen. Der VDA betonte, dass es sich nicht um eine rein deutsche Initiative handle. Gespräche mit dem französischen Partnerverband PFA laufen bereits. Man wolle ein europäisches Gegengewicht zu den amerikanischen Tech-Konzernen schaffen.
Diese Offenheit ist strategisch klug. Nur wenn Europa geschlossen auftritt, hat es eine Chance gegen die milliardenschweren Tech-Giganten aus den USA. Die deutsche Autoindustrie positioniert sich damit als Speerspitze einer europäischen Technologie-Offensive.
Ein Weckruf zur rechten Zeit
Die Initiative kommt keine Sekunde zu früh. Während die Ampel-Koalition mit ihrer verfehlten Wirtschaftspolitik die deutsche Industrie jahrelang im Stich gelassen hat, nehmen die Unternehmen ihr Schicksal nun selbst in die Hand. Es ist ein ermutigendes Zeichen, dass die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hoffentlich die richtigen Lehren daraus zieht und die heimische Industrie wieder stärker unterstützt.
Die deutsche Autoindustrie zeigt, was möglich ist, wenn man zusammensteht und für gemeinsame Interessen kämpft. Es ist höchste Zeit, dass auch die Politik diese Lektion lernt und sich wieder auf traditionelle Stärken besinnt: Innovation, Qualität und technologische Exzellenz made in Germany.
Während andere von Transformation faseln und die Industrie mit immer neuen Regulierungen gängeln, machen die Autobauer Nägel mit Köpfen. Sie investieren in die Zukunft, schaffen Arbeitsplätze und sichern den Wohlstand kommender Generationen. Ein Vorbild, dem die Politik folgen sollte – bevor es zu spät ist.
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