
Deutsche Industrie entdeckt Rüstung als Rettungsanker – während die Wirtschaft absäuft
Die deutsche Wirtschaft taumelt zwischen Industriekrise und Rüstungsboom – ein Spagat, der symptomatisch für die verfehlte Politik der vergangenen Jahre steht. Während traditionelle Industriezweige wie die Automobilbranche in die Knie gehen, wittern ausgerechnet Motorenbauer und Zulieferer ihre Chance im Geschäft mit dem Krieg. Was für eine bittere Ironie: Statt Züge und Traktoren sollen nun Haubitzen und Panzer die deutsche Wirtschaft retten.
Wenn aus Lokomotiven Kriegsmaschinen werden
Sebastian C. Schulte, Vorstandschef des Kölner Motorenbauers Deutz AG, hätte sich seinen Amtsantritt im Februar 2022 wohl anders vorgestellt. Kaum hatte er seinen Posten angetreten, marschierte Russland in die Ukraine ein. Seitdem wittert der Manager Morgenluft – nicht etwa durch innovative Technologien oder nachhaltige Geschäftsmodelle, sondern durch die Produktion von Kriegsgerät. Die NATO-Vereinbarung, künftig 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Rüstung auszugeben, lässt bei ihm die Kassen klingeln.
Der traditionsreiche Motorenbauer, seit über 160 Jahren im Geschäft, will seinen Rüstungsanteil von mickrigen zwei Prozent auf bis zu zehn Prozent hochschrauben. Die technischen Herausforderungen? Motoren müssen plötzlich mit minderwertigem Kerosin klarkommen und höheren Temperaturen standhalten. Entwicklungsingenieur Alexander Haas spricht von einer "Herausforderung, die Spaß macht". Man fragt sich unwillkürlich: Hätte es nicht mehr Spaß gemacht, die deutsche Industrie durch echte Innovationen voranzubringen, statt sie in die Rüstungsabhängigkeit zu treiben?
Die moralische Bankrotterklärung der deutschen Wirtschaft
Besonders pikant: Die anfängliche Skepsis der Belegschaft – "Werden wir jetzt 'ne Waffenschmiede?" – sei mittlerweile verflogen, berichtet Schulte stolz. Kein Wunder, wenn die Alternative Arbeitslosigkeit heißt. Die Baumaschinenbranche schwächelt, die Konjunktur lahmt, und plötzlich erscheint das Geschäft mit dem Tod als verlässlicher Arbeitgeber. Langfristige Aufträge statt unsicherer Zukunft – so verkauft man heute den moralischen Ausverkauf.
Auch der Branchenriese ZF springt auf den Rüstungszug auf. Getriebe und Bremsen für Militärfahrzeuge statt für zivile Nutzung – die Transformation der deutschen Industrie nimmt groteske Züge an. Während China und die USA in Zukunftstechnologien investieren, rüstet Deutschland für den nächsten Krieg. Was für eine Perspektive für die einstige Exportnation!
Der Rüstungsboom als Strohhalm für Ertrinkende
Die nüchterne Analyse von Klaus-Heiner Röhl vom Institut der deutschen Wirtschaft bringt es auf den Punkt: Die Autoindustrie ist zehnmal größer als die Rüstungsindustrie. Der erhoffte Rettungsanker entpuppt sich als dünner Strohhalm. Eine Studie der Universität Mannheim bestätigt, was jeder vernünftige Mensch ahnt: Investitionen in Bildung, Infrastruktur oder Kinderbetreuung hätten einen deutlich höheren gesamtwirtschaftlichen Nutzen als Rüstungsausgaben.
Doch statt in die Zukunft unserer Kinder zu investieren, pumpt die Große Koalition unter Friedrich Merz Milliarden in Kriegsgerät. Das kürzlich beschlossene 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur klingt zwar vielversprechend, doch wer garantiert, dass nicht auch hier wieder Rüstungsprojekte als "kritische Infrastruktur" durchgewunken werden? Die Verankerung der Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz ist dabei nur ein weiterer Sargnagel für die deutsche Wirtschaft – finanziert durch Generationen von Steuerzahlern.
Ein Armutszeugnis für die deutsche Politik
Was wir hier erleben, ist nichts weniger als die Kapitulation vor den eigentlichen Herausforderungen. Statt die Industriekrise durch echte Reformen, Bürokratieabbau und Innovationsförderung zu bekämpfen, flüchtet man sich in die vermeintliche Sicherheit des Rüstungsgeschäfts. Die Ampel-Koalition hat diesen Trend eingeleitet, die neue Große Koalition setzt ihn nahtlos fort.
Deutz-Chef Schulte betont zwar, man gehe "nicht aus Verzweiflung" in die Rüstung. Doch genau das ist es: pure Verzweiflung einer Industrie, die von einer orientierungslosen Politik im Stich gelassen wurde. Während unsere Nachbarn auf Digitalisierung, künstliche Intelligenz und grüne Technologien setzen, produziert Deutschland wieder Kriegsgerät – wie in den dunkelsten Zeiten unserer Geschichte.
Die wahre Tragödie: Für einzelne Unternehmen mag sich das Geschäft lohnen. Für Deutschland als Ganzes ist es ein Rückschritt in vergangene Zeiten. Statt Wohlstand durch Innovation schaffen wir Abhängigkeit durch Aufrüstung. Die nächste Generation wird uns nicht dafür danken, dass wir ihnen statt einer zukunftsfähigen Wirtschaft einen militärisch-industriellen Komplex hinterlassen haben.

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