
Die nächste Finanzkrise steht vor der Tür – und niemand will es wahrhaben
Wer sich am Freitagabend den Dokumentarfilm "Inside Job" aus dem Jahr 2010 angesehen hat, dem dürfte ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen sein. Die erschreckende Parallele zwischen der damaligen Finanzkrise und der heutigen Marktlage ist nicht zu übersehen. Während die Finanzwelt in einem Rausch der Euphorie schwelgt, brauen sich am Horizont dunkle Wolken zusammen, die an die verheerenden Ereignisse von 2008 erinnern.
Die Geschichte wiederholt sich – nur schlimmer
Die ersten dreißig Minuten des Films zeichnen ein bekanntes Bild: Deregulierung, hemmungslose Spekulation, undurchsichtige Derivate und eine Wall Street, die in Champagner und Arroganz ertrinkt. Kommt Ihnen das bekannt vor? Es sollte. Denn genau diese toxische Mischung brodelt heute wieder in den Finanzmärkten – nur diesmal mit noch gefährlicheren Zutaten.
Die Analysten der großen Investmentbanken produzieren heute Berichte, die an Dreistigkeit kaum zu überbieten sind. Unternehmen ohne Cashflow werden als "disruptive Innovatoren" gefeiert, offensichtliche Finanzbetrügereien als "übertriebene Marktsorgen" abgetan. Es ist ein Schauspiel der Inkompetenz, bei dem die Zuschauer wie dressierte Zirkusaffen applaudieren.
Das schmutzige Spiel der Wall Street
Besonders perfide: Die Upgrades und Downgrades erfolgen fast ausschließlich nach den Kursbewegungen, nicht davor. Die Investmentbanken spielen dasselbe dreckige Spiel wie vor 2008 – sie preisen Unternehmen an, die ihre Dienstleistungen in Anspruch nehmen, während sie intern über "Schrott" und "Müll" sprechen. Die versprochenen Reformen nach der Krise? Makulatur.
"Die Analysten-Berichte der Verkaufsseite sind zu einer verdammten Peinlichkeit geworden. Wirklich schlimm."
Stablecoins: Die tickende Zeitbombe
Während 2008 die unregulierten Derivate das System zum Einsturz brachten, lauert heute eine noch größere Gefahr: Stablecoins. Jim Rickards warnt eindringlich vor dieser Billionen-Dollar-Blase, die praktisch unreguliert ihr Unwesen treibt. Keine einzige dieser Firmen hat je eine ordentliche Prüfung bestanden. Niemand weiß, was sich wirklich hinter den Kulissen abspielt.
Die Parallelen zu den eingefrorenen Geldmarktfonds von 2008 sind erschreckend. Doch während die Fed damals einsprang, wird sie diesmal wohl kaum den Krypto-Markt retten. Rickards prophezeit düster: "Stablecoins könnten die größte Finanzkatastrophe aller Zeiten verursachen."
Die Krypto-Bombe tickt
Der Krypto-Markt ermöglicht Hebel in schwindelerregenden Höhen, von denen normale Marktteilnehmer nur träumen können. Kombiniert mit der völligen Intransparenz und fehlenden Regulierung ist das ein Pulverfass, das nur auf den Funken wartet. Der massive Betrug ist bereits da draußen – wir sehen ihn nur noch nicht. Erst wenn es knallt, werden die Karten auf den Tisch gelegt.
Die gefährliche Selbstgefälligkeit der Märkte
Was jedoch am meisten beunruhigt, ist die grenzenlose Arroganz und Selbstgefälligkeit der Marktteilnehmer. Die Aktienkurse der großen Investmentbanken erreichen Allzeithochs, die Stimmung an der Wall Street ist euphorisch, und die obszönen Boni fließen wieder in Strömen. Genau wie 2008.
Zwei Jahrzehnte der Marktmanipulation durch Zentralbanken haben eine Generation von Anlegern hervorgebracht, die glaubt, Märkte könnten nur steigen. Die Gamifizierung des Aktienhandels, gepaart mit einem Tsunami unerfahrener Kleinanleger und unbegrenzter Liquidität in Optionen, schafft den perfekten Sturm.
Der Kompass ist zerbrochen
Die Grenze zwischen spekulativ und konservativ, zwischen richtig und falsch, ist völlig verschwommen. Wir sind so weit vom rechten Weg abgekommen, dass es fast naiv wäre zu erwarten, dass irgendjemand die Gefahr erkennt. Die ständige Bestätigung durch steigende Kurse hat eine Blase der Selbsttäuschung geschaffen, in der Chaos undenkbar geworden ist.
Die Lehren der Geschichte
Der Dokumentarfilm zeigt eindrucksvoll, wie demütig und bescheiden die Finanzexperten nach dem Crash von 2008 wurden. Diese Bescheidenheit ist heute völlig verschwunden. Je weiter wir uns von einer Katastrophe entfernen – sei es der Zweite Weltkrieg, 9/11 oder die Finanzkrise – desto mehr vergessen wir, dass sie wieder passieren kann.
Es gibt einen karmischen Rhythmus im Leben: Wenn wir uns am sichersten fühlen, lauert die größte Gefahr. Und wenn alles verloren scheint, wendet sich das Blatt. Doch in unserer Echokammer der Euphorie ist es fast unmöglich, diese Wahrheit zu erkennen.
Wer sich eine Dosis Realität verabreichen möchte, sollte sich "Inside Job" ansehen. Danach wage ich jeden herauszufordern, mir zu sagen, dass in den nächsten zehn Jahren alles gut gehen wird. Die Zeichen stehen auf Sturm – nur will es wieder einmal niemand wahrhaben.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine eigenen Recherchen durchführen und ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich. Die hier geäußerten Meinungen spiegeln ausschließlich die Ansicht unserer Redaktion wider.

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