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27.11.2025
11:04 Uhr

Energiewende im Würgegriff: Wie die Große Koalition Deutschlands Zukunft verspielt

Drei Meter Stromkabel, sieben Jahre Genehmigungsverfahren – das ist die bittere Realität der deutschen Energiepolitik unter der neuen Großen Koalition. Was sich bei einem Berliner Branchentreffen zwischen Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) und den Verteilnetzbetreibern abspielte, offenbart das ganze Ausmaß des politischen Versagens. Die Dame, die einst selbst bei Westenergie tätig war, präsentierte sich als Meisterin der Worthülsen, während Deutschland energiepolitisch gegen die Wand fährt.

Küsschen hier, Katastrophe da

Die Szenerie im Humboldt-Carrée hätte symbolträchtiger nicht sein können: Während sich Reiche mit ihrem ehemaligen Arbeitgeber Westenergie-Chef Bernd Böddeling per Wangenküsschen begrüßte, brannte den anwesenden Netzexperten die drängendste Infrastrukturfrage des Jahrhunderts unter den Nägeln. Das deutsche Stromnetz, teilweise über 100 Jahre alt, ächzt unter der Last einer Energiewende, die von der Politik zwar propagiert, aber nicht ermöglicht wird.

700 Milliarden Euro – diese astronomische Summe schwebt als Kostenschätzung für den notwendigen Netzausbau im Raum. Doch statt konkreter Lösungen servierte die Ministerin den frustrierten Branchenvertretern lauwarme Phrasen. "Meine Fachebene arbeitet an Netzanschlussfragen", erklärte sie allen Ernstes. Man könnte meinen, sie hätte gerade erst von dem Problem erfahren, das seit über einem Jahrzehnt bekannt ist.

Wenn Rechenzentren gegen Windräder kämpfen

Patrick Wittenberg vom ostdeutschen Netzbetreiber Edis brachte das Dilemma auf den Punkt: Die vorhandenen Netzkapazitäten reichen nur für einen von vielen Interessenten – sei es ein Industriekunde, ein Rechenzentrum oder ein Batteriespeicher. Alle sind wichtig, aber das Netz kann nur einen bedienen. Eine moderne KI-Anlage verschlingt so viel Strom wie eine Stadt in der Größe von Cottbus. Und Deutschland braucht viele davon, um international nicht abgehängt zu werden.

"Wir haben heute nicht das gehört, was wir hätten hören wollen: Wer finanziert das Ganze und wie kriegen wir die langwierige Regulierung verkürzt?"

Diese anonyme Aussage eines Eon-Vertreters fasst die Stimmung des Abends perfekt zusammen. Während die Branche nach konkreten Finanzierungszusagen und Bürokratieabbau lechzt, verliert sich die Politik in Arbeitskreisen und Prüfaufträgen.

Der Smart-Meter-Skandal: Wenn Sicherheitswahn Innovation erdrosselt

Besonders grotesk wird es beim Thema intelligente Stromzähler. Hier schiebt Reiche die Verantwortung elegant auf das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ab, das mit überzogenen Anforderungen den Rollout seit Jahren blockiert. Dabei könnte sie als Wirtschaftsministerin durchaus Initiative zeigen und das entsprechende Gesetz reformieren. Stattdessen beklagt sie sich über Behörden, als wäre sie nicht selbst Teil der Regierung.

Die Zahlen, die Wittenberg präsentierte, müssten eigentlich jeden Verantwortlichen aus dem Schlaf reißen: Das Edis-Netz war für 2,5 Gigawatt ausgelegt, bewältigt heute 17 Gigawatt und hat Anfragen für unfassbare 140 Gigawatt auf dem Tisch liegen. Selbst wenn nur zehn Prozent davon realistisch wären, bedeutete dies eine Verfünffachung der aktuellen Last.

Merkels Erbe und Merz' Versprechen

Was wir hier erleben, ist die Fortsetzung einer jahrzehntelangen Fehlplanung. Schon unter Angela Merkel wurde die Energiewende ausgerufen, ohne die infrastrukturellen Voraussetzungen zu schaffen. Nun verspricht Friedrich Merz keine neuen Schulden, während gleichzeitig ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur aufgelegt wird. Diese Schuldentrickserei wird kommende Generationen teuer zu stehen kommen – durch höhere Steuern und galoppierende Inflation.

Besonders bitter: Robert Habeck hatte bereits 20 Gigawatt Gaskraftwerkskapazität in Brüssel genehmigt bekommen. Doch die Union blockierte dies im Bundestag – nur um jetzt selbst mickrige zehn Gigawatt anzukündigen, die vielleicht im März ausgeschrieben werden könnten. Diese parteipolitischen Spielchen auf dem Rücken der Energiesicherheit sind ein Armutszeugnis für die deutsche Politik.

Deutschland vor dem energiepolitischen Kollaps?

Klaus Müller von der Bundesnetzagentur warnte bereits vor dem "Ausverkauf des deutschen Stromnetzes" an internationale Investoren. Wenn der Staat die notwendigen Investitionen nicht stemmen kann oder will, werden andere die Lücke füllen – zu ihren Bedingungen. Die energiepolitische Souveränität Deutschlands steht auf dem Spiel.

Der Abend im Humboldt-Carrée endete, wie er begann: mit vielen warmen Worten und null konkreten Zusagen. Während in Berlin drei Meter Stromleitung sieben Jahre Genehmigungszeit benötigen, rasen andere Länder in die energietechnische Zukunft. Deutschland hingegen verwaltet seinen Niedergang mit preußischer Gründlichkeit.

Die neue Große Koalition hatte die Chance, einen Neustart in der Energiepolitik zu wagen. Stattdessen erleben wir die Fortsetzung des Stillstands mit anderen Gesichtern. Reiche mag bei ihren ehemaligen Kollegen beliebt sein, doch Sympathie allein wird keine einzige Kilowattstunde transportieren. Was Deutschland braucht, sind mutige Reformen, massive Investitionen und vor allem: Politiker, die Probleme lösen, statt sie zu verwalten.

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