
EU und Indien beschleunigen Freihandelsabkommen: Trumps Zollchaos treibt neue Allianzen voran
Während Donald Trumps protektionistische Zollpolitik die Weltwirtschaft in Aufruhr versetzt, suchen Indien und die Europäische Union fieberhaft nach neuen Wegen der Zusammenarbeit. Eine hochrangige EU-Delegation trifft diese Woche in Neu-Delhi ein, um die seit Jahren stockenden Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen endlich zum Abschluss zu bringen. Die Dringlichkeit könnte kaum größer sein: Trumps willkürliche Strafzölle von 20 Prozent auf EU-Importe und seine Drohungen gegenüber Indien zwingen beide Seiten zum Umdenken.
Brüsseler Spitzendiplomaten auf Mission in Delhi
Die EU schickt ihre schwersten Geschütze nach Indien: Handelskommissar Maros Sefcovic und Agrarkommissar Christophe Hansen führen eine 30-köpfige Verhandlungsdelegation an. Diese Kommissare, die in der EU-Hierarchie Kabinettsministern gleichgestellt sind, werden sich mit dem indischen Handelsminister Piyush Goyal und Landwirtschaftsminister Shivraj Singh Chouhan treffen. Es ist bereits ihr zweiter Besuch in diesem Jahr – ein deutliches Zeichen dafür, wie ernst es beiden Seiten mit dem Abkommen ist.
Die Gespräche zwischen Premierminister Narendra Modi und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in der vergangenen Woche hätten die Weichen für einen "baldigen Abschluss" des Abkommens gestellt, heißt es aus Regierungskreisen. Von insgesamt 27 zu verhandelnden Kapiteln seien bereits elf abgeschlossen – ein beachtlicher Fortschritt angesichts der jahrelangen Stagnation.
Trumps Zollkeule als unfreiwilliger Katalysator
Ironischerweise könnte ausgerechnet Trumps aggressive "America First"-Politik zum Geburtshelfer einer engeren Zusammenarbeit zwischen Indien und Europa werden. Die vom US-Präsidenten verhängten Strafzölle treffen nicht nur die europäische Wirtschaft hart, sondern bedrohen auch Indiens Exportindustrie. In dieser Situation erscheint ein Freihandelsabkommen zwischen zwei der größten Wirtschaftsräume der Welt als logische Antwort auf amerikanischen Protektionismus.
Besonders brisant: Die EU hat in ihrem kürzlich verkündeten Handelsabkommen mit den USA Zugeständnisse beim umstrittenen CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) gemacht. Indische Unterhändler wittern nun ihre Chance und fordern ähnliche Flexibilität. Der CBAM, der ab Januar 2026 in Kraft treten soll, würde indische Exporte mit zusätzlichen Kosten belasten – ein Punkt, bei dem die EU bisher unnachgiebig war.
Strategische Neuausrichtung in unsicheren Zeiten
Die beschleunigten Verhandlungen spiegeln eine grundlegende Verschiebung der globalen Handelsarchitektur wider. Während die USA unter Trump den Rückzug in wirtschaftlichen Isolationismus antreten, suchen andere Akteure nach neuen Partnerschaften. Für Indien bietet ein Abkommen mit der EU Zugang zu einem Markt mit über 450 Millionen Verbrauchern. Die EU wiederum könnte sich durch engere Bindungen an den indischen Subkontinent unabhängiger von amerikanischen Launen machen.
Doch die Verhandlungen bleiben komplex. Landwirtschaftliche Produkte, Marktzugang für Dienstleistungen und Arbeitskräftemobilität sind nur einige der heiklen Themen, die noch geklärt werden müssen. Indiens Beharren auf Visa-Erleichterungen für IT-Fachkräfte trifft in Europa auf Vorbehalte, während die EU besseren Zugang für ihre Automobilindustrie und strengere Umweltstandards fordert.
Gold glänzt in unsicheren Zeiten
Die aktuelle Unsicherheit im globalen Handelssystem unterstreicht einmal mehr die Bedeutung krisenfester Anlagen. Während Handelsabkommen kommen und gehen, während Zölle erhoben und wieder abgeschafft werden, behält physisches Gold seinen Wert. In Zeiten, in denen selbst etablierte Handelsbeziehungen über Nacht zerbrechen können, bieten Edelmetalle eine verlässliche Absicherung gegen politische Unwägbarkeiten.
Ob das indisch-europäische Freihandelsabkommen tatsächlich zustande kommt, bleibt abzuwarten. Die Geschichte lehrt uns, dass solche Verhandlungen oft in letzter Minute scheitern. Doch der Druck durch Trumps Zollpolitik könnte diesmal den entscheidenden Unterschied machen. Europa und Indien haben erkannt, dass sie in einer multipolaren Welt neue Allianzen schmieden müssen – auch wenn dies bedeutet, alte Positionen zu überdenken.
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