
Europa droht bei Ukraine-Verhandlungen ins Abseits zu geraten
Die europäische Diplomatie steht vor einem Scherbenhaufen. Während sich der neue US-Präsident Donald Trump anschickt, mit seinem Sondergesandten Steve Witkoff direkt mit Wladimir Putin über die Zukunft der Ukraine zu verhandeln, versuchen Europas Politiker verzweifelt, noch irgendeinen Einfluss auf die Geschehnisse zu nehmen. Das jüngste Treffen zwischen Emmanuel Macron und Wolodymyr Selenskyj in Paris offenbart dabei die ganze Hilflosigkeit der europäischen Position.
Varwicks vernichtende Analyse
Der renommierte Politologe Johannes Varwick findet deutliche Worte für die europäischen Bemühungen. Das "Reingrätschen der Europäer" in die Ukraine-Diplomatie könne den Krieg sogar verlängern statt zu verkürzen, warnt er. Eine bemerkenswerte Einschätzung, die die Frage aufwirft: Haben Europas Politiker überhaupt noch verstanden, wie internationale Diplomatie funktioniert?
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas sprach am Montag von einer "entscheidenden Woche für die Diplomatie". Doch entscheidend wofür? Für die Erkenntnis, dass Europa am Katzentisch der Weltpolitik Platz genommen hat? Die Sorge in Brüssel und anderen europäischen Hauptstädten ist greifbar: Man befürchtet, dass europäische Positionen bei den Gesprächen über einen künftigen Ukraine-Plan kaum Gewicht haben werden.
Die Realität der Machtverhältnisse
Diese Befürchtung dürfte sich als mehr als berechtigt erweisen. Trump hat bereits klargemacht, dass er den Konflikt schnell beenden will - und dabei wenig Rücksicht auf europäische Befindlichkeiten nehmen wird. Mit seinen massiven Zollerhöhungen von 20% auf EU-Importe hat er bereits demonstriert, was er von der transatlantischen Partnerschaft hält.
"Es könnte eine entscheidende Woche für die Diplomatie sein"
Diese Worte von Kallas klingen angesichts der tatsächlichen Machtverhältnisse fast schon naiv. Während die USA und Russland die Geschicke bestimmen, bleibt Europa nur die Rolle des Zaungastes. Die jahrelange Abhängigkeit von amerikanischer Sicherheitspolitik rächt sich nun bitter.
Europas gescheiterte Ukraine-Politik
Das Treffen zwischen Macron und Selenskyj im Élysée-Palast mag für schöne Bilder gesorgt haben, doch substantielle Fortschritte sind davon nicht zu erwarten. Europa hat es versäumt, eine eigenständige und kraftvolle Position in diesem Konflikt zu entwickeln. Stattdessen hat man sich in moralischen Appellen und symbolischen Gesten verloren, während die harten Fakten von anderen geschaffen werden.
Varwicks Warnung sollte als Weckruf verstanden werden. Wenn europäische Interventionen den Krieg tatsächlich verlängern könnten, stellt sich die Frage nach der Verantwortung der europäischen Politik. Wie viele Menschenleben sind symbolische Gesten wert? Wie lange will man noch an einer Politik festhalten, die offensichtlich gescheitert ist?
Zeit für einen Realitätscheck
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz muss sich fragen lassen, welche Rolle Deutschland in dieser verfahrenen Situation spielen will. Die bisherige Politik der bedingungslosen Unterstützung hat weder den Krieg beendet noch Europas Position gestärkt. Im Gegenteil: Sie hat uns in eine Sackgasse manövriert, aus der es kaum ein Entrinnen gibt.
Es ist höchste Zeit für einen grundlegenden Kurswechsel. Europa muss akzeptieren, dass es in der aktuellen Weltordnung nur eine untergeordnete Rolle spielt. Statt sich in aussichtslosen diplomatischen Manövern zu verlieren, sollte man sich auf die eigenen Interessen konzentrieren: Wirtschaftliche Stabilität, sichere Grenzen und eine realistische Außenpolitik, die sich an Fakten und nicht an Wunschdenken orientiert.
Die Warnung Varwicks sollte ernst genommen werden. Ein "Reingrätschen" ohne echte Macht und Einfluss kann mehr schaden als nutzen. Es ist Zeit, dass Europas Politiker diese bittere Wahrheit akzeptieren und entsprechend handeln.
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