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02.07.2025
06:36 Uhr

Europa droht zur chinesischen Provinz zu verkommen – Industriemagnat schlägt Alarm

Die Europäische Union könnte sich gleich als "Provinz Chinas" bewerben – so drastisch formuliert es Stefan Scherer, Chef des Lithium-Produzenten AMG. Der deutsche Industrielle warnt eindringlich vor der gefährlichen Abhängigkeit Europas von chinesischen Importen bei kritischen Rohstoffen. Seine Worte sollten in Brüssel und Berlin endlich Gehör finden, denn sie treffen den Kern eines Problems, das die neue Große Koalition unter Friedrich Merz dringend angehen müsste.

"Europa muss unabhängig von China werden, sonst ist alles nur Blabla", so Scherer im Gespräch in der AMG-Fabrik in Bitterfeld-Wolfen. Der Chemiker, dessen Unternehmen die erste europäische Produktionsstätte für Lithiumhydroxid betreibt, sitzt im Zentrum dessen, was manche als neuen Goldrausch bezeichnen. Doch seine Einschätzung der Lage ist alles andere als optimistisch.

Chinas erdrückende Dominanz

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: China raffiniert 60 Prozent der weltweiten Lithiumversorgung auf eigenem Boden und kontrolliert 60 Prozent der globalen Produktion von Batteriekomponenten. Diese Dominanz sei kein Zufall, sondern das Ergebnis einer fast 20 Jahre alten Strategie, die mit Xi Jinpings Seidenstraßen-Initiative 2013 ihren Höhepunkt fand.

Während China systematisch Anteile an Minen weltweit erwarb und Lieferverträge sicherte, träumte Europa von einer grünen Zukunft – ohne sich Gedanken über die dafür notwendigen Rohstoffe zu machen. Diese Naivität rächt sich nun bitter.

"Es wäre vielleicht besser, sich als Provinz Chinas zu bewerben. Das ist ein interessanter Gedanke, wenn man ihn zu Ende denkt. Wir stehen wirklich an einem Wendepunkt", warnt Scherer.

Brüsseler Versagen auf ganzer Linie

Besonders scharf kritisiert der Industrielle das europäische Gesetz über kritische Rohstoffe (CRMA) von 2024, das eigentlich das Rückgrat der EU-Strategie zur Verringerung der Abhängigkeit von China bilden sollte. Doch in der Praxis erweise sich dieses Gesetz als zahnloser Tiger.

"Leider verpflichtet das CRMA zu nichts", erklärt Scherer frustriert. Im Gegensatz zu den USA, wo eine lokale Inhaltspolitik Hersteller tatsächlich dazu zwinge, einen bestimmten Prozentsatz kritischer Materialien auf amerikanischem Boden zu produzieren, setze Europa weiterhin auf unverbindliche Absichtserklärungen.

Die Folge dieser Politik des Wunschdenkens: Europäische Hersteller kaufen weiterhin billigere chinesische Alternativen – von Stahl bis zu kompletten Batterien. Warum auch nicht? Es gibt keinerlei Anreize oder Strafen, die sie davon abhalten würden.

Deutsche Energiepreise als zusätzliche Bürde

Als ob die strukturellen Probleme nicht schon groß genug wären, kämpfen deutsche Unternehmen zusätzlich mit Energiepreisen, die laut Eurostat 37 Prozent über dem EU-Durchschnitt liegen. Diese hausgemachte Misere – ein Erbe der gescheiterten Energiewende der vergangenen Jahre – gefährdet nicht nur die Lithiumproduktion, sondern die gesamte deutsche Industrie.

ThyssenKrupp warnte erst kürzlich, dass die Stahlindustrie durch die Kombination aus Trump-Zöllen, hohen Energiekosten und billigen chinesischen Importen vor dem Aus stehen könnte. Ein Szenario, das sich auf weitere Industriezweige ausweiten könnte.

Lösungsansätze jenseits der Brüsseler Träumereien

Scherer fordert keine Subventionen mit der Gießkanne, sondern pragmatische Lösungen: temporäre Schutzzölle oder Steueranreize nach amerikanischem Vorbild könnten europäischen Unternehmen die nötige Zeit verschaffen, um konkurrenzfähig zu werden. Fünf Jahre habe es gedauert und 150 Millionen Pfund gekostet, um AMG Lithium an den Start zu bringen – mit dem Ziel, jährlich 20.000 Tonnen Lithiumhydroxid zu produzieren, genug für 500.000 Elektrofahrzeuge.

Interessanterweise schlägt Scherer auch vor, chinesische Investitionen in Europa zu begrüßen – unter der Bedingung, dass sie Europäer beschäftigen. Ein pragmatischer Ansatz, der zeigt, dass es nicht um blinden Protektionismus geht, sondern um die Sicherung strategischer Autonomie in kritischen Technologiebereichen.

Die neue Bundesregierung in der Pflicht

Die Große Koalition unter Friedrich Merz steht vor gewaltigen Herausforderungen. Das 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur mag beeindruckend klingen, doch ohne eine grundlegende Neuausrichtung der Rohstoffpolitik wird es verpuffen wie so viele gut gemeinte Initiativen zuvor.

Scherers Warnung, man könne nicht auf Brüssel warten, sollte in Berlin als Weckruf verstanden werden. Deutschland und Europa müssen endlich aufhören, sich in grünen Zukunftsträumen zu verlieren, während China systematisch die Kontrolle über die dafür notwendigen Ressourcen übernimmt.

Die Alternative ist klar: Entweder Europa wird endlich erwachsen und sichert seine strategische Autonomie – oder es akzeptiert seine Rolle als wirtschaftliche Provinz Chinas. Für eine Industrienation wie Deutschland wäre Letzteres ein unwürdiges Ende einer stolzen Tradition.

Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Meinungsäußerung unserer Redaktion. Wir betreiben keine Anlageberatung. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Eine Beimischung physischer Edelmetalle kann zur Vermögenssicherung und Diversifikation eines ausgewogenen Portfolios sinnvoll sein.

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