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20.08.2025
05:25 Uhr

EZB-Revolution: Banken müssen erstmals ihre Kriegstauglichkeit beweisen

Die Europäische Zentralbank läutet eine Zeitenwende in der Bankenaufsicht ein. Während Geldhäuser bisher nur beweisen mussten, dass sie Finanzkrisen überstehen würden, müssen sie künftig zeigen, wie sie Kriege, Handelskriege und geopolitische Verwerfungen meistern könnten. Ein Paradigmenwechsel, der zeigt: Die EZB hat verstanden, dass die wahren Gefahren für unser Finanzsystem nicht mehr nur von den Märkten ausgehen.

Wenn Banker zu Geostrategen werden müssen

Was nach einem schlechten Thriller klingt, wird ab 2026 bittere Realität: Europas Banken müssen sich selbst Extremszenarien ausdenken – vom Zusammenbruch globaler Lieferketten bis zum totalen Wirtschaftskrieg. Die EZB dreht dabei den Spieß um: Statt den Banken vorzugeben, welche Krise sie durchspielen sollen, gibt sie nur vor, wie viel Kapital dabei vernichtet würde. Die Institute müssen dann selbst herausfinden, welche geopolitische Katastrophe zu solchen Verlusten führen könnte.

Claudia Buch, Chefin der EZB-Bankenaufsicht, bringt es auf den Punkt: Geopolitische Risiken seien zwar nichts Neues, aber sie würden sich auf alle traditionellen Risikobereiche auswirken. Eine diplomatische Umschreibung dafür, dass die Welt gefährlicher geworden ist – und unsere Banken darauf nicht vorbereitet sind.

Der Trump-Faktor: Wenn Politik zur Bankenkrise wird

Die Ironie der Geschichte: Donald Trump, der nach der Jahrtausendwende von amerikanischen Banken gemieden wurde und sich russischen Financiers zuwenden musste, ist heute selbst zum kalkulierbaren Risiko für die Finanzwelt geworden. Seine Zollpolitik – 20 Prozent auf EU-Importe, 34 Prozent auf China – zeigt, wie schnell aus politischen Entscheidungen existenzielle Bedrohungen für Banken werden können.

Bernhard Engel von der Unternehmensberatung Alvarez & Marsal Austria, die einst die Lehman-Pleite abwickelte, sieht darin auch Chancen: "Es werden jene Banken profitieren, die die notwendige Expertise im Bereich Geopolitik aufbauen können und möglichst akkurate Vorhersagen treffen." Wer die Dynamik des Russland-Ukraine-Krieges oder des Pakistan-Indien-Konflikts verstehe, könne diese Risiken besser managen.

Österreichs Banken: Zwischen Stärke und Verwundbarkeit

Die gute Nachricht vorweg: Österreichs Banken stehen mit einer harten Kernkapitalquote von 17,5 Prozent über dem EU-Durchschnitt da. Enver Siručić, Präsident des Bankenverbands, gibt sich zuversichtlich, dass die heimischen Institute "allfällige weitere Verwerfungen gut absorbieren" könnten.

Doch der Teufel steckt im Detail. Die in Russland stark engagierte Raiffeisen Bank International schnitt im jüngsten Stresstest zwar besser ab als die Erste Group – aber nur, weil die Ergebnisse noch das abgeschriebene Russlandgeschäft umfassten. Ein Trugschluss, der zeigt, wie schnell aus geopolitischen Verstrickungen handfeste Probleme werden können.

Der globale Wettbewerb der Regulierungssysteme

Während Europa seine Banken auf Kriegstauglichkeit trimmt, spielen die USA und Großbritannien mit dem Gedanken, die Zügel zu lockern. Ein gefährliches Spiel, warnt Siručić: Gelockerte US-Standards könnten amerikanische Banken zwar aggressiver machen, aber auch krisenanfälliger. Durch die globale Vernetzung des Finanzsystems drohen Ansteckungseffekte – eine Lektion, die wir eigentlich 2008 gelernt haben sollten.

Die EZB geht sogar noch weiter: Ab 2026 sollen auch Nicht-Banken-Finanzintermediäre wie Hedgefonds und Pensionsfonds einem Stresstest unterzogen werden. Ein überfälliger Schritt, denn dieser Schattenbankensektor ist seit der Finanzkrise explosionsartig gewachsen, unterliegt aber deutlich laxeren Regeln.

Die neue Realität: Wenn Geopolitik zur Geschäftsgrundlage wird

Was bedeutet das alles für uns Bürger? Die EZB hat erkannt, was viele Politiker noch verdrängen: Die Welt ist unsicherer geworden. Der Ukraine-Krieg, die Spannungen im Nahen Osten, Trumps Handelskriege – all das sind keine abstrakten geopolitischen Spielchen mehr, sondern konkrete Bedrohungen für unser Finanzsystem.

Banken müssen künftig "Heat Maps" erstellen, die politische Stabilität und Konfliktpotenziale bewerten. Sie müssen lernen, wie man aus einem Grenzkonflikt in Kaschmir eine Kreditausfallwahrscheinlichkeit berechnet. Eine bizarre neue Welt, in der Banker zu Hobby-Geostrategen werden müssen.

Doch bei aller berechtigten Kritik an der zunehmenden Regulierungswut: In einer Welt, in der ein Tweet eines US-Präsidenten Milliarden vernichten kann, in der Kriege wieder zur realen Bedrohung in Europa geworden sind, ist Vorsicht besser als Nachsicht. Die Frage ist nur, ob unsere Banken schnell genug lernen können, in dieser neuen Realität zu navigieren – bevor die nächste Krise zuschlägt.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss selbst ausreichend recherchieren und ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Verluste oder Schäden, die aus Anlageentscheidungen resultieren könnten.

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