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14.08.2025
12:15 Uhr

Finnlands Rentenreform als Warnsignal: Deutschland vor dem Kollaps?

Während die neue Große Koalition unter Friedrich Merz weiter an überholten Rentenkonzepten festhält, zeigt ein Blick nach Finnland, wohin die Reise gehen könnte – und müsste. Das skandinavische Land hat bereits vollzogen, was deutschen Politikern offenbar der Mut fehlt: eine grundlegende Reform des Rentensystems, die auch unbequeme Wahrheiten ausspricht.

Die tickende Zeitbombe der Sozialausgaben

Finnlands Schuldenlast hat sich in den vergangenen Jahren von 40 auf über 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verdoppelt. Allein 2025 kämen mehr als 13 Milliarden Euro neue Schulden hinzu. Matthias Strifler vom finnischen Stabilitätsrat VTV warnt vor einer Schuldenquote von über 90 Prozent, sollte die Regierung untätig bleiben. Die Parallelen zu Deutschland sind frappierend – nur dass unsere Politiker die Augen vor der Realität verschließen.

Die demografische Entwicklung treibt beide Länder in die Krise. „Finnland ist eines der am schnellsten alternden Länder in Europa", erklärt Minna van Gerven, Professorin für Sozialpolitik an der Universität Helsinki. Was sie verschweigt: Deutschland steht kaum besser da. Die Rücklagen der Deutschen Rentenversicherung schwinden rapide, während die Zahl der Rentner explodiert und immer weniger Erwerbstätige die Last schultern müssen.

Merz' Koalition verweigert sich der Realität

Statt notwendiger Reformen präsentiert die Merz-Regierung ein Sammelsurium von Wohlfühlmaßnahmen. Die Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis 2031 und die Ausweitung der Mütterrente mögen Wählerstimmen bringen, belasten aber den Bundeshaushalt zusätzlich. Mit über 134 Milliarden Euro machen die Rentenzuschüsse bereits jetzt den größten Haushaltsposten aus – Tendenz steigend.

„Statt einer weiteren Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters wollen wir mehr Flexibilität beim Übergang vom Beruf in die Rente"

So steht es im Koalitionsvertrag von Union und SPD. Ein Dokument der Feigheit, könnte man meinen. Während Finnland bereits 2017 das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung koppelte – wer im Jahr 2000 geboren wurde, gehe dort voraussichtlich erst im Mai 2069 in Rente – klammert sich Deutschland an die heilige Kuh der Rente mit 67.

Die unbequeme Wahrheit über die „Rente mit 63"

Besonders absurd erscheint das Festhalten an der abschlagsfreien Rente nach 45 Beitragsjahren. Diese Luxusregelung, die sich Deutschland in Zeiten des demografischen Wandels schlicht nicht mehr leisten kann, bleibt unangetastet. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm forderte bereits deren Abschaffung – vergeblich. Stattdessen setzt man auf „Freiwilligkeit" und „Anreize" wie die Aktivrente, die Rentnern ermögliche, bis zu 2000 Euro steuerfrei dazuzuverdienen.

Alexander Gunkel, Vorstand der Deutschen Rentenversicherung, warnte bereits Ende 2024, dass die Finanzrücklage 2027 auf die Mindestrücklage von 0,2 Monatsausgaben zurückgehen könnte. Die DRV wäre dann „vorübergehend nicht in der Lage, aus eigenen Mitteln die Rente zu zahlen". Ein Bankrott mit Ansage, den die Politik ignoriert.

Finnlands radikaler Schnitt als Vorbild

Die finnische Regierung hat gehandelt: Neben der Kopplung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung wurde die Frühverrentung deutlich erschwert. Ab 2027 sollen sogar Anteile aus dem staatlichen Pensionsfonds verkauft werden – eine Maßnahme, die Ökonom Strifler zwar als „Trickserei" kritisiert, die aber immerhin zeigt, dass man dort den Ernst der Lage erkannt hat.

Deutschland hingegen verharrt in einer gefährlichen Mischung aus Realitätsverweigerung und Klientelpolitik. Die neue Große Koalition, die eigentlich mit dem Versprechen angetreten war, keine neuen Schulden zu machen, plant bereits ein 500 Milliarden Euro schweres Sondervermögen für Infrastruktur. Die Zeche zahlen künftige Generationen – während die heutigen Rentner weiter auf Kosten ihrer Enkel leben.

Es ist höchste Zeit, dass Deutschland dem finnischen Beispiel folgt und endlich unpopuläre, aber notwendige Reformen anpackt. Die Alternative ist der schleichende Kollaps unseres Sozialsystems – ein Preis, den sich unser Land nicht leisten kann. Doch solange Politiker lieber Wählerstimmen als Zukunftsfähigkeit im Blick haben, wird sich daran wohl nichts ändern.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss selbst ausreichend recherchieren und ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Verluste oder Schäden, die aus Anlageentscheidungen resultieren könnten.

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