
Flüchtlingswelle überrollt Kreta: Griechenlands Südgrenze gerät außer Kontrolle
Die griechischen Inseln Kreta und Gavdos erleben derzeit einen beispiellosen Ansturm von Migranten aus Libyen. Was sich an den Stränden Südkretas abspielt, erinnert fatal an die chaotischen Zustände auf Lampedusa – nur dass die griechische Regierung diesmal mit aller Härte reagiert und sogar Kriegsschiffe in die internationalen Gewässer entsendet hat.
Dramatische Szenen an Kretas Stränden
Ein verwackeltes Handyvideo dokumentiert, was mittlerweile zum Alltag geworden ist: Am Strand von Léntas springt eine Gruppe von Migranten aus einem grauen Boot mit zwei Außenbordmotoren. Es sind Dutzende, die hier illegal europäischen Boden betreten. Allein in den vergangenen zwei Tagen seien fast 2.000 Menschen angekommen, berichtet der staatliche Sender ERT. Die 350 Kilometer lange Überfahrt von Ostlibyen nach Kreta entwickelt sich zur neuen Hauptroute für illegale Migration nach Europa.
Vasilis Katsikandarakis von der griechischen Küstenwache findet deutliche Worte: "Das hat es so noch nie gegeben. Ein richtiger Überfall. Das erinnert an Lampedusa, würde ich sagen." Tatsächlich machen die Ankünfte auf Kreta und der vorgelagerten Insel Gavdos mittlerweile die Hälfte aller illegalen Einreisen nach Griechenland aus – dieses Jahr bereits etwa 10.000 Menschen.
Überforderung auf allen Ebenen
Die Situation spitzte sich dramatisch zu, als vor wenigen Tagen ein überfüllter Fischkutter mit mehr als 500 Migranten vor Gavdos aufgegriffen wurde. Die Rettungsaktion, an der neben der griechischen Küstenwache auch Frontex-Flugzeuge und ein Frachtschiff beteiligt waren, weckte böse Erinnerungen: Vor zwei Jahren war ein Boot mit vermutlich mehr als 700 Menschen vor der griechischen Küste gesunken – die Küstenwache steht bis heute unter dem Verdacht, den Schiffbruch verursacht zu haben.
"Die Situation ist aktuell außer Kontrolle. So sehr wir es auch wünschten, wir können nichts dagegen tun"
Diese verzweifelten Worte stammen von Giannis Zervós, dem Bürgermeister des kleinen Hafenorts Chora Sfakíon mit seinen gerade einmal 300 Einwohnern. Die Überforderung der lokalen Behörden ist offensichtlich: Offizielle Aufnahmelager existieren nicht, stattdessen müssen improvisierte Unterkünfte herhalten. In einer Messehalle in Chania schlafen derzeit 850 Menschen auf Matratzen am Boden – unter Bedingungen, die jeder Beschreibung spotten.
Mitsotakis greift durch: Kriegsschiffe gegen Schlauchboote
Die konservative Regierung unter Kyriakos Mitsotakis reagiert mit einer Mischung aus Härte und Hilflosigkeit. Asylanträge von Neuankömmlingen aus Nordafrika sollen für drei Monate nicht mehr bearbeitet werden – eine Maßnahme, die rechtlich höchst umstritten ist. "Einwanderer, die illegal in unser Land einreisen, werden festgenommen und inhaftiert", verkündete der Ministerpräsident. Zusätzlich sollen auf Kreta "ein oder zwei geschlossene Einrichtungen" entstehen – ein Euphemismus für Internierungslager.
Besonders brisant: Griechenland hat mindestens zwei Kriegsschiffe in die internationalen Gewässer Richtung Libyen entsandt. Offiziell sollen sie Boote orten und Informationen weiterleiten. Kritiker befürchten jedoch, dass hier eine neue Eskalationsstufe in der Abschreckungspolitik erreicht wird.
Das Dilemma der Südroute
Was die Situation für Athen besonders kompliziert macht: Anders als in der Ägäis, wo mutmaßlich immer wieder illegale Pushbacks in Richtung Türkei stattfanden, gibt es südlich von Kreta keinen Nachbarstaat, der die Verantwortung übernehmen könnte. Die Verhandlungen mit General Chalifa Haftar in Ostlibyen sind gescheitert – der Warlord hat offenbar kein Interesse daran, den lukrativen Menschenschmuggel zu unterbinden.
Die neue Fluchtroute über Kreta offenbart das fundamentale Versagen der europäischen Migrationspolitik. Während Brüssel weiter über Verteilungsquoten diskutiert, schaffen Schlepper Fakten. Die griechische Regierung reagiert mit Maßnahmen, die an Verzweiflung grenzen: Kriegsschiffe gegen Schlauchboote, Internierungslager statt Integration, Abschreckung statt humanitärer Lösungen.
Ein Pulverfass im Mittelmeer
Die Tragödie von vor zwei Jahren, als Hunderte Menschen vor der griechischen Küste ertranken, könnte sich jederzeit wiederholen. Die gefährliche Überfahrt von Libyen nach Kreta wird weiterhin gewagt werden – solange die Verzweiflung in den Herkunftsländern größer ist als die Angst vor dem Tod im Mittelmeer.
Was sich derzeit an Griechenlands Südgrenze abspielt, ist mehr als nur eine humanitäre Krise. Es ist das Symptom einer gescheiterten europäischen Politik, die seit Jahren nur reagiert statt agiert. Die Entsendung von Kriegsschiffen mag kurzfristig abschreckend wirken, löst aber nicht das grundlegende Problem: Solange Europa keine kohärente Strategie für den Umgang mit Migration entwickelt, werden die Bilder von überfüllten Booten und verzweifelten Menschen an unseren Stränden nicht verschwinden.
Die Bürger Kretas und die kleine Gemeinde auf Gavdos werden mit dieser Situation alleingelassen. Während in Berlin und Brüssel über Klimaneutralität und Gendersternchen debattiert wird, kämpfen die Menschen vor Ort mit den realen Folgen einer Politik, die ihre Grenzen nicht schützen kann oder will. Es ist höchste Zeit, dass Europa aufwacht und erkennt: Die unkontrollierte Massenmigration ist keine humanitäre Geste, sondern eine Gefahr für den sozialen Frieden und die Sicherheit unserer Gesellschaften.

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