
Handelskrieg eskaliert: Wirtschaftsforscher fordern Anti-Trump-Allianz der Handelspartner
Die Handelspolitik des US-Präsidenten Donald Trump treibt die Weltwirtschaft in eine gefährliche Spirale. Mit seinen drakonischen Zolldrohungen presst er ein Land nach dem anderen zu bilateralen Deals – und untergräbt dabei systematisch die internationale Handelsordnung. Doch nun formiert sich Widerstand: Das renommierte Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel schlägt eine koordinierte Gegenwehr vor, die Washington empfindlich treffen könnte.
Die neue Normalität der Erpressung
Trump perfektioniert seine Zollkeule als außenpolitisches Druckmittel. Nach dem jüngsten Deal mit Japan, bei dem er einen Zollsatz von 15 Prozent als neues Normalniveau durchsetzte, wird das Muster seiner Strategie deutlich: Erst mit astronomischen Strafzöllen drohen, dann "großzügig" auf ein immer noch schmerzhaftes Niveau herunterhandeln. Ein Geschäftsgebaren, das man eher aus zwielichtigen Hinterzimmern kennt als aus der internationalen Diplomatie.
Die Kieler Wirtschaftsforscher haben erkannt, was auf dem Spiel steht. In ihrem heute veröffentlichten Papier "Strategische Allianz: Gemeinsame Gegenzölle gegen die USA unter Führung der EU" skizzieren sie einen Ausweg aus der Erpressungsspirale. Der Vorschlag hat es in sich: Eine Handelskoalition aus EU, Kanada, Mexiko, Brasilien und Südkorea soll gemeinsam zurückschlagen.
David gegen Goliath – aber diesmal sind es viele Davids
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Diese Länder nehmen zusammen über 50 Prozent der US-Warenexporte auf. Würden sie koordiniert Vergeltungszölle erheben, träfe das die amerikanische Wirtschaft ins Mark. Die IfW-Simulationen zeigen, dass die wirtschaftlichen Kosten für die USA um satte 34 Prozent höher lägen als in einem Szenario ohne Gegenwehr.
"Die gemeinsamen Vergeltungsmaßnahmen dieser Volkswirtschaften würden fast 60 Prozent des Schadens einer global koordinierten Reaktion erreichen", heißt es in der Studie.
Besonders pikant: Die Gegenzölle sollen gezielt auf politisch einflussreiche US-Branchen abzielen – Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Pharma und Landwirtschaft. Allesamt Sektoren, deren Lobbyisten in Washington erheblichen Einfluss haben. Ein geschickter Schachzug, der den innenpolitischen Druck auf Trump massiv erhöhen könnte.
WTO-konform gegen den Regelbrecher
Die Ironie der Geschichte: Während Trump die Welthandelsorganisation systematisch aushöhlt und umgeht, würde sich die vorgeschlagene Allianz strikt an WTO-Regeln halten. Die Vergeltungsmaßnahmen wären verhältnismäßig, befristet und würden aufgehoben, sobald Washington zur Vernunft käme. Ein Lehrstück in regelbasierter Handelspolitik – ausgerechnet gegen jenen, der diese Regeln mit Füßen tritt.
Doch hier offenbart sich auch die Schwäche des europäischen Ansatzes. Während Trump mit der Brechstange agiert, diskutiert man in Brüssel über WTO-Konformität. Es ist, als würde man bei einem Straßenkampf erst die Queensberry-Regeln studieren. Die Frage drängt sich auf: Kann man einen Handelskrieger mit den Mitteln des Völkerrechts bezwingen?
Die deutsche Misere im globalen Kontext
Für Deutschland kommt dieser Vorschlag zur Unzeit. Die Große Koalition unter Friedrich Merz hat gerade erst ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur beschlossen – trotz aller Versprechen, keine neuen Schulden zu machen. Die deutsche Wirtschaft ächzt bereits unter der Last ideologischer Klimapolitik und explodierender Energiekosten. Ein Handelskrieg mit den USA wäre das Letzte, was unsere exportabhängige Industrie jetzt brauchen könnte.
Andererseits: Was ist die Alternative? Sich Trump einzeln unterwerfen und hoffen, glimpflich davonzukommen? Die Geschichte lehrt, dass Erpresser selten mit einer Zahlung zufrieden sind. Wer einmal nachgibt, wird immer wieder zur Kasse gebeten.
Gold glänzt in unsicheren Zeiten
In diesem Umfeld geopolitischer Verwerfungen und handelspolitischer Unsicherheiten zeigt sich einmal mehr der Wert physischer Edelmetalle. Während Währungen unter Druck geraten und Handelsströme politischen Launen unterworfen werden, behält Gold seine Funktion als ultimativer Wertspeicher. Kluge Anleger diversifizieren ihr Portfolio gerade jetzt mit physischen Edelmetallen – eine Strategie, die sich in Krisenzeiten seit Jahrtausenden bewährt hat.
Die Botschaft der Kieler Ökonomen an Washington ist klar: Die Welt lässt sich nicht endlos erpressen. Ob aus der theoretischen Analyse tatsächlich politische Aktion wird, bleibt abzuwarten. Eines steht jedoch fest: Die Ära des freien Welthandels, wie wir sie kannten, ist vorbei. Was danach kommt, wird gerade ausgehandelt – mit harten Bandagen und ohne Rücksicht auf Verluste.

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