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Kettner Edelmetalle
09.12.2025
07:28 Uhr

Japan fordert von Trump härtere Gangart gegen Chinas Machtspiele

Die japanische Regierung zeigt sich zunehmend frustriert über die aus ihrer Sicht unzureichende Unterstützung der Trump-Administration im eskalierenden Konflikt mit China. Was als diplomatischer Schlagabtausch begann, droht nun zu einer ernsthaften Belastungsprobe für die amerikanisch-japanische Allianz zu werden.

Takaichis Taiwan-Aussagen als Zündstoff

Der Auslöser der aktuellen Spannungen waren Äußerungen der japanischen Premierministerin Sanae Takaichi vor dem Parlament. Sie hatte erklärt, ein chinesischer Angriff auf Taiwan könne eine existenzielle Bedrohung für Japan darstellen, die den Einsatz japanischer Streitkräfte zur Unterstützung pro-demokratischer Verbündeter rechtfertigen würde. Eine mutige Position, die endlich Klartext spricht – während andere Regierungen sich wegducken.

Pekings Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. China, immerhin Japans größter Handelspartner, startete eine Vergeltungskampagne auf mehreren Ebenen: wirtschaftliche Strafmaßnahmen, Einschränkungen im Tourismus und kulturellen Austausch. Die Eskalation zeigt einmal mehr, wie China seine wirtschaftliche Macht als politische Waffe einsetzt.

Washingtons lauwarme Unterstützung

Der amerikanische Botschafter in Tokio, George Glass, hatte zwar versichert, Trump und sein Team stünden hinter Takaichi. Doch diese Worte scheinen für Japan nicht auszureichen. Shigeo Yamada, Japans Botschafter in den USA, forderte direkt stärkere öffentliche Unterstützungsbekundungen von der Trump-Administration.

"Dies ist ein klassischer Fall chinesischer wirtschaftlicher Nötigung", hatte Glass erklärt. Doch auf konkrete Taten lässt Washington bislang warten.

Besonders brisant: Trump soll Takaichi in einem Telefonat geraten haben, Peking in der Taiwan-Frage nicht zu provozieren. Ein subtiler Rat, der zeigt, wie sehr die USA zwischen ihren Verbündeten und wirtschaftlichen Interessen mit China lavieren.

Militärische Provokationen nehmen zu

Die Spannungen beschränken sich längst nicht mehr auf diplomatische Kanäle. Am Wochenende kam es zu gefährlichen Zwischenfällen in den südlichen Gewässern Japans. Chinesische J-15 Kampfjets sollen japanische Jagdflugzeuge mindestens zweimal mit Feuerleitradar erfasst haben – eine hochgefährliche Provokation, die das japanische Außenministerium als "zutiefst bedauerlich" verurteilte.

Peking dreht den Spieß natürlich um und behauptet, japanische Flugzeuge hätten sichere Flugoperationen rund um den Flugzeugträger Liaoning behindert. Die typische Taktik des Aggressors, sich als Opfer darzustellen.

Chinas Vergeltungsmaßnahmen verschärfen sich

Die chinesische Führung zeigt keine Anzeichen von Entspannung. Eine Passagierfähre, benannt nach einem antiken Mönch als Symbol des chinesisch-japanischen Kulturaustausches, musste ihren Dienst einstellen. Peking rief zudem alle seine Bürger auf, Reisen nach Japan zu vermeiden – ein klarer Versuch, Japan wirtschaftlich unter Druck zu setzen.

Die chinesische Botschaft verschärfte den Ton weiter: "China fordert Japan nachdrücklich auf, die Verleumdungen zu beenden, seine Frontlinien-Aktionen strikt zu kontrollieren und ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern."

Ein Lackmustest für Trumps Außenpolitik

Die aktuelle Krise offenbart ein grundlegendes Dilemma der amerikanischen Außenpolitik. Einerseits sind die USA durch Sicherheitsgarantien an Japan gebunden, andererseits will Trump offenbar die wirtschaftlichen Beziehungen zu China nicht übermäßig belasten. Diese Gratwanderung könnte sich als gefährlich erweisen.

Japan hat mit Takaichis klaren Worten Mut bewiesen und Position bezogen. Es wäre an der Zeit, dass auch die USA Farbe bekennen. Denn eines sollte klar sein: Chinas aggressive Expansion im Pazifik wird nicht durch Beschwichtigung gestoppt werden. Die Geschichte lehrt uns, dass Appeasement gegenüber autoritären Regimen selten zum Erfolg führt.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Trump bereit ist, seinem wichtigsten Verbündeten in Asien den Rücken zu stärken – oder ob wirtschaftliche Interessen einmal mehr über Prinzipien und Bündnistreue siegen werden.

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