
Machtrausch ohne Verfallsdatum: Wenn Despoten von der Ewigkeit träumen
Ein versehentlich aufgezeichnetes Gespräch zwischen Wladimir Putin und Xi Jinping beim Militärspektakel in Peking offenbart Abgründiges: Die beiden Langzeitherrscher philosophieren über Organtransplantationen und 150-jährige Lebensspannen. Während sich die Autokraten in Unsterblichkeitsfantasien ergehen, sollten wir im Westen allerdings den Blick nach innen richten – denn die wahre Gefahr für unsere Demokratie lauert nicht in Moskau oder Peking, sondern in Berlin, Paris und Brüssel.
Die Sehnsucht nach dem ewigen Thron
Was das chinesische Fernsehen da unbeabsichtigt eingefangen hat, ist mehr als nur eine Plauderei unter Machthabern. Putin schwärmt von den Möglichkeiten moderner Medizin, die es erlaube, "gleichzeitig alt und jung zu sein" – äußerlich siebzig, innerlich noch ein Kind. Xi Jinping pflichtet bei und spricht von möglichen 150 Lebensjahren. Im Hintergrund ertönt ein Lachen, vermutlich von Kim Jong-un, der offenbar ebenfalls Gefallen an der Vorstellung findet.
Diese kleine Episode enthüllt das Grundproblem autokratischer Systeme: Alles hängt am seidenen Faden der Gesundheit eines einzelnen Mannes. Der Staat wankt, wenn der Herrscher schwächelt. Kein Wunder, dass Putin mit seinem Tross von neun Ärzten reist und Besucher sich noch immer Covid-Tests unterziehen müssen. Der Drang zur Unsterblichkeit ist diesen Systemen eingeschrieben – es ist ihre größte Schwäche.
Der demokratische Selbstbetrug
Doch bevor wir uns nun selbstgefällig zurücklehnen und die Überlegenheit unserer westlichen Demokratien feiern, sollten wir genauer hinsehen. Denn auch unsere Politiker klammern sich mit erstaunlicher Verbissenheit an die Macht. Der Unterschied zu Putin und Xi? Er ist kleiner, als wir glauben möchten.
Schauen wir nach Frankreich, wo Emmanuel Macron wie ein Ertrinkender an seinem Präsidentenamt festhält. Seine Regierungen fallen im Wochentakt, das Land ist politisch gelähmt. Warum? Weil Macron lieber gegen die stärkste Partei des Landes regiert, Marine Le Pens Rassemblement National, als demokratische Mehrheitsverhältnisse zu akzeptieren. Er verteidigt die Demokratie, indem er sie aushebelt – welch bittere Ironie.
In Deutschland erleben wir seit Mai 2025 eine Große Koalition unter Friedrich Merz, die mit einem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen die Staatsverschuldung in astronomische Höhen treibt. Die Klimaneutralität wurde im Grundgesetz verankert – ein Akt, der künftige Generationen in Ketten legt und die Inflation weiter anheizt. Und das, obwohl Merz versprochen hatte, keine neuen Schulden zu machen. Die Kriminalität erreicht Rekordwerte, Messerangriffe durch Migranten sind zur traurigen Normalität geworden. Doch statt diese Probleme anzugehen, beschäftigt sich die Politik lieber mit Gendersternen und Klimapanik.
Die wahren Demokratiefeinde sitzen im Westen
J.D. Vance, der neue US-Vizepräsident, hat es auf den Punkt gebracht: Nicht Russland und China sind die größte Gefahr für die europäische Demokratie – die Europäer sind es selbst. Während Donald Trump mit seinen massiven Zollerhöhungen (20% auf EU-Importe, 34% auf China) die Weltwirtschaft durcheinanderwirbelt und Millionen Amerikaner auf die Straße treibt, zerfleischen sich die Europäer in ideologischen Grabenkämpfen.
Die selbsternannten Verteidiger der Demokratie sind oft ihre größten Totengräber. Wer ständig von Demokratie redet und überall "Demokratiefeinde" wittert, macht sich verdächtig. Augustus versteckte seine Alleinherrschaft hinter republikanischen Kulissen – unsere heutigen Politiker verstecken ihre autoritären Gelüste hinter demokratischer Rhetorik.
Der Meinungskorridor wird immer enger
Besonders alarmierend ist die Verengung des Meinungskorridors. Wer es wagt, die offizielle Linie zum Ukraine-Krieg zu hinterfragen, wird als Vaterlandsverräter gebrandmarkt. Wer Zweifel an der Klimapolitik äußert, gilt als Wissenschaftsleugner. Wer traditionelle Werte hochhält, wird als rückständig verlacht. Menschen werden vor Gericht gezerrt, weil sie Politiker "beleidigt" oder "Unsinn im Internet verbreitet" haben. Ist das noch die Demokratie, die wir gegen Putin verteidigen wollen?
Die Demokratie ist die Staatsform des Widerspruchs. Jeder muss gefahrlos zu allem nein sagen dürfen. Doch genau das wird zunehmend unmöglich. Die Meinungsfreiheit stirbt nicht durch Verbote, sondern durch sozialen Druck, durch Ausgrenzung, durch die Angst vor dem digitalen Pranger.
Freiheit braucht keine unsterblichen Herrscher
Die Obsession mit der "Systemrivalität" zwischen Demokratie und Autokratie offenbart einen erschreckenden Mangel an Selbstvertrauen. Wenn wir unsere Werte ernst nehmen, wenn wir wirklich an die Überlegenheit der Freiheit glauben, dann können uns autoritäre Regime nichts anhaben. Freiheit schlägt Unfreiheit – aber nur, wenn wir sie auch leben und verteidigen.
Putin und Xi mögen von 150-jährigen Lebensspannen träumen. Sie mögen ihre Macht mit Organtransplantationen und Spitzenmedizin zu verlängern suchen. Doch ihre Systeme tragen den Keim des Verfalls bereits in sich. Die Geschichte lehrt uns: Kein Despot herrscht ewig, keine Diktatur überdauert die Jahrhunderte.
Unsere Demokratien hingegen haben einen entscheidenden Vorteil: Sie brauchen keine unsterblichen Herrscher. Sie erneuern sich durch den friedlichen Machtwechsel, durch den Wettbewerb der Ideen, durch die Kraft der Freiheit. Vorausgesetzt, wir lassen das auch zu – und verteidigen diese Prinzipien gegen jene, die sie im Namen der Demokratie aushöhlen wollen.
Die Demokratie beginnt zu Hause
Die Verteidigung unserer Freiheit beginnt nicht in Kiew, nicht in Taipeh, nicht an irgendeiner fernen Front. Sie beginnt hier, in unseren eigenen Ländern, in unseren Parlamenten, auf unseren Straßen. Sie beginnt damit, dass wir den Mut haben, unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Dass wir uns weigern, jeden Unsinn mitzumachen, nur weil er als "alternativlos" verkauft wird.
Solange in Europa die größten Parteien von der Macht ausgeschlossen werden, solange Millionen von Wählern ignoriert werden, solange die Politik gegen das Volk regiert statt für es – solange haben wir kein Recht, mit dem Finger auf Moskau oder Peking zu zeigen. Die Demokratie ist die Staatsform des Misstrauens. Vergessen wir das nie.
"Die Demokratie ist die Staatsform, in der jeder gefahrlos zu allem nein sagen darf, ohne deswegen eingesperrt, angepöbelt oder ausgegrenzt zu werden."
Putin und Xi mögen weiter von der Unsterblichkeit träumen. Wir im Westen sollten uns derweil darauf besinnen, was unsere Gesellschaften wirklich stark macht: nicht ewige Herrscher, sondern ewige Werte. Nicht die Unterdrückung von Meinungen, sondern ihre freie Entfaltung. Nicht die Angst vor dem Widerspruch, sondern seine Begrüßung als Quelle des Fortschritts.
Denn am Ende gilt: Wir haben die bessere Staatsform. Aber nur, wenn wir sie auch mit Leben füllen.

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