
Mietpreise-Illusion: Die trügerische Ruhe vor dem nächsten Preissturm
Die jüngsten Zahlen vom deutschen Mietmarkt klingen zunächst wie eine Entwarnung für geplagte Mieter: Erstmals seit vier Jahren verlangsamt sich der Mietpreisanstieg deutlich. Doch wer genauer hinschaut, erkennt schnell die bittere Wahrheit hinter dieser scheinbaren Atempause. Die Analyse des Kieler Instituts für Weltwirtschaft offenbart eine Realität, die für Millionen Deutsche alles andere als beruhigend ist.
Wenn Mieter an ihre Schmerzgrenze stoßen
Mit einem Anstieg von nur noch 0,5 Prozent im dritten Quartal 2025 scheinen die Mietpreise tatsächlich zu stagnieren. Inflationsbereinigt sprechen wir sogar von lediglich 1,2 Prozent Steigerung im Jahresvergleich. Doch was auf den ersten Blick wie eine Entspannung aussieht, ist in Wahrheit das Erreichen einer gefährlichen Schwelle: Die Mieter können schlichtweg nicht mehr zahlen.
Jonas Zdrzalek vom Kieler Institut bringt es auf den Punkt: Die Menschen seien entweder nicht mehr in der Lage oder nicht mehr willens, die astronomischen Mieten zu stemmen. Wenn in München die durchschnittliche Kaltmiete bei knapp 22 Euro pro Quadratmeter liegt, dann sprechen wir von einer Situation, in der selbst gut verdienende Familien an ihre finanziellen Grenzen stoßen.
Die regionale Spaltung des Mietmarkts
Besonders aufschlussreich ist der Blick auf die regionalen Unterschiede. Während Potsdam und Erfurt mit Steigerungen von über drei Prozent weiterhin kräftig zulangen, zeigen traditionelle Hochpreismetropolen wie Hamburg und Berlin sogar leichte Rückgänge. Doch Vorsicht vor voreiligen Schlüssen: Diese minimalen Preisrückgänge in einzelnen Städten sind kein Zeichen einer Trendwende, sondern vielmehr Ausdruck einer Marktsättigung auf höchstem Niveau.
„Die durchschnittliche Inseratsdauer fiel im dritten Quartal auf gut 24 Tage – knapp ein Tag weniger als noch im Vorquartal und gut vier Tage weniger gegenüber dem Vorjahresquartal"
Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Wohnungsmarkt bleibt ein Haifischbecken, in dem jede freie Wohnung binnen kürzester Zeit vergriffen ist. Vor zehn Jahren lagen Angebote noch durchschnittlich 34 Tage online – heute sind es gerade einmal 24 Tage. Die Nachfrage übersteigt das Angebot weiterhin dramatisch.
Das Versagen der Politik wird zur Dauerkrise
Die aktuelle Situation ist das direkte Resultat jahrelanger politischer Fehlentscheidungen. Statt konsequent den Wohnungsbau zu fördern und bürokratische Hürden abzubauen, hat sich die Politik in ideologischen Grabenkämpfen verloren. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz verspricht zwar Besserung, doch die angekündigten 500 Milliarden Euro Sondervermögen für Infrastruktur werden die Inflation weiter anheizen – trotz gegenteiliger Versprechen des Bundeskanzlers, keine neuen Schulden zu machen.
Besonders perfide: Während die Politik von bezahlbarem Wohnraum schwadroniert, verschärft die unkontrollierte Zuwanderung die Lage zusätzlich. Jeder neue Migrant benötigt Wohnraum, doch gebaut wird nicht annähernd genug. Die Folge ist ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb, bei dem deutsche Familien zunehmend das Nachsehen haben.
Die düstere Prognose der Experten
Reiner Braun vom Marktforschungsunternehmen Empirica warnt eindringlich vor falschen Hoffnungen. Die aktuelle Stagnation sei bestenfalls eine kurzfristige Verschnaufpause, keinesfalls aber der Beginn einer nachhaltigen Entspannung. Solange der Neubau nicht massiv vorangetrieben werde, bleibe die Lage angespannt.
Die bittere Wahrheit ist: Die Mietpreise stagnieren nicht, weil sich die Situation verbessert hat, sondern weil die Belastungsgrenze erreicht ist. Sobald die Einkommen wieder steigen oder sich die Menschen an das neue Preisniveau gewöhnt haben, wird die nächste Preisspirale einsetzen. Die strukturellen Probleme – zu wenig Neubau, zu viel Bürokratie, zu hohe Baukosten – bleiben ungelöst.
Was bedeutet das für Mieter?
Für Wohnungssuchende bleibt die Lage dramatisch. Die leichte Entspannung bei den Preissteigerungen ändert nichts an der Tatsache, dass bezahlbarer Wohnraum in deutschen Großstädten zur Mangelware geworden ist. Wer heute eine Wohnung sucht, muss entweder tief in die Tasche greifen oder massive Kompromisse bei Lage und Ausstattung eingehen.
Die Verlagerung der Nachfrage auf möblierte Wohnungen und Wohngemeinschaften, von der Zdrzalek spricht, ist kein Zeichen eines funktionierenden Marktes, sondern Ausdruck purer Verzweiflung. Wenn erwachsene Menschen gezwungen sind, in WGs zu leben, weil sie sich keine eigene Wohnung leisten können, dann läuft in diesem Land etwas gewaltig schief.
Die einzige verlässliche Absicherung in diesen unsicheren Zeiten bleibt die Investition in Sachwerte. Während Mieter jeden Monat hohe Summen an ihre Vermieter überweisen, ohne jemals Eigentum zu erwerben, bieten physische Edelmetalle wie Gold und Silber eine krisensichere Alternative zur Vermögenssicherung. Sie sind unabhängig von Inflation und politischen Fehlentscheidungen und gehören in jedes ausgewogene Anlageportfolio.
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