
Musk rudert zurück: Das plötzliche Ende der America First Party
Was für ein politisches Schauspiel! Noch vor wenigen Monaten tobte ein erbitterter Schlagabtausch zwischen Elon Musk und Donald Trump, der die sozialen Medien in Atem hielt. Jetzt scheint der Tech-Milliardär kleinlaut den Rückzug anzutreten. Laut Berichten des Wall Street Journal habe Musk seine ambitionierten Pläne zur Gründung der "America First Party" auf Eis gelegt – ein Schachzug, der mehr über die wahren Machtverhältnisse in Washington aussagt, als mancher wahrhaben möchte.
Vom Löwen zum Kätzchen
Die Kehrtwende kommt überraschend. Noch im Juli hatte Musk vollmundig verkündet, dem "Uniparty-System" in Washington den Kampf anzusagen. Seine Wut über Trumps "Big Beautiful Bill" und das Scheitern umfassender Haushaltskürzungen durch sein DOGE-Programm schien grenzenlos. Die öffentlichen Wortgefechte zwischen beiden Männern erreichten ihren Höhepunkt, als Musk tatsächlich die Registrierung seiner neuen Partei bei der Wahlkommission einreichte.
Doch was ist passiert? Plötzlich herrscht verdächtige Stille. Die für die Parteigründung geplanten Treffen mit Drittparteien-Organisatoren wurden sang- und klanglos abgesagt. Selbst prominente Figuren wie Andrew Yang und Mark Cuban warteten vergeblich auf weitere Schritte. Steven Nekhaila, Vorsitzender des Libertarian National Committee, sprach gegenüber dem WSJ von einer "unheimlichen Stille" – weder auf bundesstaatlicher noch auf lokaler Ebene sei irgendetwas in Bewegung.
Die wahren Gründe hinter dem Rückzieher
Was steckt wirklich dahinter? Musks Prioritäten scheinen sich verschoben zu haben. Der Tesla-Chef konzentriere sich nun wieder verstärkt auf seine Unternehmen und – besonders aufschlussreich – auf die Pflege seiner Beziehung zu Vizepräsident J.D. Vance. Hier wird es interessant: Vance gilt als potenzieller Erbe der MAGA-Bewegung und möglicher Präsidentschaftskandidat 2028.
"Musk hat gegenüber Vertrauten eingeräumt, dass die Gründung einer eigenen Partei seine Beziehung zum Vizepräsidenten beschädigen würde"
Diese Einsicht kommt reichlich spät, wirft aber ein bezeichnendes Licht auf Musks politisches Kalkül. Statt gegen das System zu rebellieren, scheint er sich nun doch lieber mit den etablierten Machtstrukturen zu arrangieren. Berichten zufolge erwäge er sogar, seine beträchtlichen finanziellen Ressourcen für eine mögliche Präsidentschaftskandidatur von Vance 2028 einzusetzen – nachdem er bereits fast 300 Millionen Dollar für Trump und die Republikaner im Jahr 2024 ausgegeben hatte.
Politisches Theater oder echte Überzeugung?
Die Frage drängt sich auf: War die angekündigte America First Party von Anfang an nur politisches Theater? Ein Druckmittel, um sich Gehör zu verschaffen? Oder hat Musk schlicht kalte Füße bekommen, als ihm die Konsequenzen seiner Pläne bewusst wurden?
Besonders pikant: Die Annäherung zwischen Trump und Musk erfolgte ausgerechnet nach einem gewalttätigen Angriff in Washington D.C., bei dem ein Mitglied von Musks DOGE-Team verletzt wurde. Beide Männer fanden plötzlich wieder zusammen in ihrer Forderung nach dem Einsatz von Bundestruppen zur Bekämpfung der ausufernden Kriminalität in der Hauptstadt – ein Thema, das viele Amerikaner bewegt und das die katastrophalen Folgen der aktuellen Fehlpolitik deutlich macht.
Die Schwäche der "Rebellen"
Dass Musk ausgerechnet mit Figuren wie Andrew Yang und Mark Cuban zusammenarbeiten wollte, zeigt bereits die Schwäche seines Unterfangens. Diese Männer repräsentieren genau jenen weichgespülten Politikstil, der in der Ära von MAGA keine Zukunft hat. Vielleicht ist es tatsächlich besser so, dass aus dieser Allianz nichts wurde.
Was bleibt, ist der schale Nachgeschmack eines weiteren gescheiterten Versuchs, das politische Establishment herauszufordern. Musk mag ein brillanter Unternehmer sein, aber in der rauen Welt der Politik scheint er doch eher ein Amateur zu sein. Seine Rückkehr in den Schoß der republikanischen Partei wirkt wie eine Kapitulation vor den Realitäten der Macht.
Ob diese Waffenruhe zwischen Trump und Musk von Dauer sein wird? Die Geschichte lehrt uns, dass in der Politik nichts von Bestand ist. Spätestens wenn es um die Nachfolge Trumps geht, dürften die Karten neu gemischt werden. Bis dahin bleibt Musk wohl das, was er schon immer war: Ein schillernder Milliardär, der gerne mit der Politik spielt, aber am Ende doch lieber seine Geschäfte macht.
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