
Polen kritisiert Trump-Putin-Dialog nach massiver Drohnenattacke auf Kiew
Die diplomatischen Wogen schlagen hoch nach dem jüngsten Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin. Besonders Polen, als größtes und am besten geschütztes Land an der NATO-Ostflanke, zeigt sich verärgert über die Gesprächsführung des amerikanischen Präsidenten. Der polnische Außenminister Radek Sikorski forderte Trump eindringlich dazu auf, die Militärhilfe für die Ukraine wieder aufzunehmen.
Russische Angriffe treffen polnische Botschaft
Der Anlass für Sikorskis scharfe Kritik könnte kaum brisanter sein: Bei einem massiven russischen Luftangriff auf Kiew wurde auch das Gelände der polnischen Botschaft beschädigt. In einer Nachricht auf der Plattform X schrieb der polnische Außenminister: "Der massive russische Angriff letzte Nacht hat Brände und erhebliche Schäden verursacht, auch am polnischen Konsulat in Kiew." Glücklicherweise sei niemand verletzt worden, und die Schäden hielten sich in Grenzen.
Sikorski nutzte den Vorfall jedoch, um Trump direkt anzusprechen: "Präsident Trump, Putin macht sich über Ihre Friedensbemühungen lustig. Bitte stellen Sie die Lieferungen von Flugabwehrmunition an die Ukraine wieder her und verhängen Sie harte neue Sanktionen gegen den Aggressor."
Rekordangriff mit über 400 Drohnen
Die Dimension der russischen Angriffe erreichte in dieser Woche neue Ausmaße. Die Ukraine musste sich gegen mehr als 400 Shahed-Drohnen pro Nacht verteidigen - ein trauriger Rekord in diesem Konflikt. Bemerkenswert sei dabei, dass die Ukraine als erstes Land überhaupt in der Lage sei, eine solche Anzahl von Drohnen mit Abfangdrohnen zu bekämpfen, wie der Telegraph berichtete.
"Das alte Modell - 20.000-Dollar-Drohnen mit Millionen-Dollar-Raketen abzuschießen - funktioniert nicht mehr", erklärte der ukrainische Ökonom Tymofiy Mylovanov. Die NATO studiere zwar das ukrainische Modell, habe aber noch kein funktionierendes Äquivalent entwickelt.
Trump zwischen den Fronten
Das Telefonat zwischen Trump und Putin am Donnerstag brachte keine erkennbaren Fortschritte bei der Beendigung des Krieges. Trump selbst zeigte sich nach eigenen Angaben "sehr enttäuscht" vom Verlauf des Gesprächs. Ein anschließendes Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj drehte sich hauptsächlich um dessen Forderung nach neuen, härteren Sanktionen gegen Moskau.
Der amerikanische Präsident widersetzte sich jedoch diesen Forderungen, trotz ähnlicher Bitten von europäischen Verbündeten. Trump scheint zu erkennen, dass weitere Sanktionen zu diesem Zeitpunkt wenig Einfluss auf Moskaus Entscheidungsfindung in der Ukraine hätten. Russland stützt sich zunehmend auf Handelsbeziehungen mit China, Indien und sogar Nordkorea und dem Iran für Verteidigungs- und Energiegeschäfte.
Europäische Verbündete unter Druck
Die Reaktion Polens verdeutlicht die wachsenden Spannungen innerhalb der NATO bezüglich der Ukraine-Politik. Als direkter Nachbar der Ukraine und wichtiger Transitpunkt für westliche Militärhilfe hat Polen ein vitales Interesse an einer starken Unterstützung Kiews. Die Beschädigung der polnischen Botschaft durch russische Angriffe unterstreicht die unmittelbare Bedrohung, der sich auch NATO-Mitglieder ausgesetzt sehen.
Selenskyj selbst deutete an, dass Putin weiterhin versuche, den amerikanischen Präsidenten zu manipulieren und keine echte Absicht habe, den Krieg zu beenden. Diese Einschätzung wird offenbar von mehreren europäischen Partnern geteilt, die befürchten, dass Trumps Bemühungen um eine Verhandlungslösung von Moskau ausgenutzt werden könnten.
Die Zukunft der Ukraine-Hilfe
Trump steht vor einem diplomatischen Balanceakt: Einerseits möchte er die bilateralen Beziehungen zu Russland als Teil des Friedensprozesses nicht vollständig zerstören. Andererseits wächst der Druck seiner NATO-Verbündeten, eine härtere Linie gegenüber Moskau zu fahren. Die Forderung Polens nach Wiederaufnahme der Lieferungen von Flugabwehrmunition spiegelt die dringende militärische Notwendigkeit wider, angesichts der massiven Drohnenangriffe.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Trump seinen Kurs beibehalten oder dem Druck der Verbündeten nachgeben wird. Fest steht: Die Geduld der europäischen Partner scheint sich dem Ende zuzuneigen, während Russland seine Angriffe unvermindert fortsetzt.
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