
Schuhbeck-Skandal: Wenn Promi-Köche zu hoch pokern und der Staat wegschaut
Das Münchner Landgericht hat wieder einmal bewiesen, dass in Deutschland mit zweierlei Maß gemessen wird. Während der kleine Bürger für Bagatelldelikte drakonisch bestraft wird, kommt Star-Koch Alfons Schuhbeck mit vier Jahren und drei Monaten Haft für millionenschweren Betrug glimpflich davon. Der 76-Jährige, der sich jahrelang auf Kosten seiner Gläubiger bereicherte und sogar die Corona-Pandemie schamlos ausnutzte, spaziert dank einer Krebserkrankung weiterhin als freier Mann durch München.
Ein Imperium auf tönernen Füßen
„Letztendlich sind Sie zu groß geworden", befand Richter Uwe Habereder in seiner bemerkenswert milden Urteilsbegründung. Eine geradezu väterliche Ermahnung für einen Mann, der systematisch Steuern hinterzog, seine Insolvenz verschleppte und sich unrechtmäßig Corona-Hilfen erschlich. Man stelle sich vor, ein normaler Handwerker hätte auch nur einen Bruchteil dieser Vergehen begangen – er säße längst hinter Gittern.
Die Staatsanwältin sprach zwar von „grobem Eigennutz" und kritisierte, dass Schuhbeck die „beispiellose nationale Notlage in der Pandemie" ausgenutzt habe. Doch was folgte daraus? Ein Deal zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigung, der dem prominenten Angeklagten einen komfortablen Strafrahmen sicherte. In welchem anderen Land würde ein Millionenbetrüger derart mit Samthandschuhen angefasst?
27 Millionen Euro Schaden – und niemand haftet wirklich
Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Gläubiger fordern insgesamt 27 Millionen Euro von Schuhbecks insolventen Firmen. Der Insolvenzverwalter Max Liebig geht davon aus, dass nur ein Bruchteil davon jemals zurückgezahlt werden könne. Handwerker, Lieferanten, kleine Geschäftspartner – sie alle bleiben auf ihren Forderungen sitzen, während der Verursacher des Desasters sich auf seine Krebserkrankung beruft und weiterhin in Freiheit lebt.
„Das wird mich für den Rest meines Lebens belasten und tut mir sehr leid", beteuerte Schuhbeck in seinem letzten Wort vor Gericht.
Rührende Worte, die jedoch nichts an der Tatsache ändern, dass hier ein Mann jahrelang über seine Verhältnisse lebte, sein „Lebenswerk" mit krimineller Energie am Leben erhielt und dabei unzählige Menschen schädigte. Die Entschuldigung wirkt wie Hohn angesichts der Existenzen, die durch seine Machenschaften zerstört wurden.
Die Justiz als zahmer Tiger
Besonders pikant: Bereits 2022 wurde Schuhbeck wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Doch statt diese Strafe konsequent zu vollstrecken, gewährte man ihm aufgrund seiner Krebserkrankung Haftverschonung. Ein Privileg, das dem normalen Steuersünder niemals zuteilwerden würde.
Sein Verteidiger Norbert Scharf lobte die „Kooperation" seines Mandanten, Anwalt Joachim Eckert schwärmte gar von Schuhbecks „eisernem Willen" und seiner Bereitschaft, „immer zu arbeiten". Man male sich den „gebrochenen, alten kranken Mann", der jahrelang „den Leuten glückliche Stunden beschert" habe. Eine Verteidigungsstrategie, die bei weniger prominenten Angeklagten wohl kaum verfangen würde.
Ein Symptom für ein krankes System
Der Fall Schuhbeck offenbart exemplarisch, was in unserem Rechtsstaat schiefläuft. Während die Ampel-Regierung den ehrlichen Bürgern immer neue Steuern und Abgaben aufbürdet, kommen Millionenbetrüger mit Bewährungsstrafen oder Haftverschonungen davon. Während kleine Unternehmer in der Pandemie um ihre Existenz kämpften, bedienten sich Prominente schamlos an den Hilfstöpfen.
Es ist höchste Zeit, dass in Deutschland wieder mit gleichem Maß gemessen wird. Dass Recht und Gesetz für alle gleichermaßen gelten – unabhängig von Prominenz, Vermögen oder gesellschaftlichem Status. Der Fall Schuhbeck sollte ein Weckruf sein für eine Justizreform, die ihren Namen verdient. Doch unter der aktuellen Großen Koalition, die bereits mit einem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen die nächste Generation verschuldet, ist wohl kaum mit durchgreifenden Veränderungen zu rechnen.
Die Botschaft, die von diesem Urteil ausgeht, ist fatal: Wer groß genug betrügt und prominent genug ist, kommt in Deutschland glimpflich davon. Ein Armutszeugnis für unseren angeblichen Rechtsstaat.
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