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Kettner Edelmetalle
11.12.2025
14:34 Uhr

Silber explodiert auf Rekordhoch – während Gold nach Fed-Entscheid schwächelt

Während sich der Goldpreis nach der jüngsten Zinsentscheidung der US-Notenbank in einer trägen Seitwärtsbewegung verfangen hat, zeigt Silber eindrucksvoll, was eine echte Rallye bedeutet. Mit über 62 US-Dollar je Unze hat das weiße Metall ein neues Allzeithoch erreicht – und lässt damit seinen großen Bruder Gold alt aussehen. Die Fed mag zwar die Zinsen gesenkt haben, doch ihre zwiespältigen Signale für 2026 sorgen für Verunsicherung an den Märkten.

Fed-Entscheidung: Ein Pyrrhussieg für Goldanleger?

Die Federal Reserve senkte zwar erwartungsgemäß den Leitzins um 25 Basispunkte, doch was als klares Signal für weitere Lockerungen hätte durchgehen können, entpuppte sich als halbherziges Manöver. Die Entscheidung fiel ungewöhnlich knapp aus – ein deutliches Zeichen dafür, dass innerhalb des FOMC erhebliche Meinungsverschiedenheiten herrschen. Ein beträchtlicher Teil der Notenbanker sprach sich sogar gegen weitere Lockerungsschritte aus.

Fed-Chef Jerome Powell, der sich einmal mehr in vagen Andeutungen übte, vermied es tunlichst, konkrete Zeitpläne für künftige Zinssenkungen zu nennen. Die Botschaft an die Märkte könnte klarer nicht sein: Die Zeiten aggressiver geldpolitischer Lockerungen sind vorerst vorbei. Stattdessen wolle man "datenabhängig" agieren – ein Euphemismus dafür, dass die Notenbank selbst nicht weiß, wohin die Reise geht.

Für Goldanleger bedeutet diese Unsicherheit zunächst einmal Stillstand. Zwar profitiert das gelbe Metall traditionell von sinkenden Zinsen, da die Opportunitätskosten für das Halten des zinslosen Edelmetalls sinken. Doch solange die Fed auf der Bremse steht und keine klare Richtung vorgibt, verharren auch institutionelle Investoren in Wartestellung.

Silber: Der heimliche Star der Edelmetall-Bühne

Während Gold sich in geldpolitischen Grübeleien verliert, hat Silber längst die Bühne für sich erobert. Das weiße Metall scheint sich einen Deut um Fed-Entscheidungen oder makroökonomische Unsicherheiten zu scheren. Seit Gold im Oktober sein Rekordhoch markierte und seitdem mehr oder weniger auf der Stelle tritt, legte Silber zweistellig zu – eine beeindruckende Demonstration von Stärke und Unabhängigkeit.

Die Gründe für diese spektakuläre Rallye liegen auf der Hand: Die industrielle Nachfrage explodiert förmlich. Ob Elektronik, Solarindustrie oder Batterietechnologie – überall wird Silber dringend benötigt. Gleichzeitig schwinden die Lagerbestände in wichtigen Handelszentren dramatisch. Als wäre das nicht genug, hat die US-Regierung Silber auf ihre Liste kritischer Mineralien gesetzt – ein klares Signal für die strategische Bedeutung des Metalls in einer zunehmend elektrifizierten Welt.

Das Gold-Silber-Verhältnis kippt

Besonders aufschlussreich ist ein Blick auf das Gold-Silber-Verhältnis, das mittlerweile auf etwa 69 gefallen ist – den niedrigsten Stand seit dem Sommer 2021. Diese Entwicklung zeigt unmissverständlich: Silber hat Gold in diesem Jahr klar outperformt und könnte diese Überlegenheit noch weiter ausbauen.

Marktbeobachter sehen das nächste wichtige Kursziel bei 64 US-Dollar je Unze. Angesichts der aktuellen Dynamik und der fundamentalen Unterstützung durch die starke industrielle Nachfrage erscheint dieses Ziel durchaus realistisch. Die Frage ist nicht ob, sondern wann dieser Meilenstein erreicht wird.

Was bedeutet das für Anleger?

Die aktuelle Marktlage offenbart eine interessante Divergenz: Gold konsolidiert und wartet auf neue Impulse aus der Geldpolitik, während Silber seine eigene Erfolgsgeschichte schreibt. Für Anleger, die ihr Portfolio diversifizieren möchten, bieten physische Edelmetalle nach wie vor eine solide Absicherung gegen die Unwägbarkeiten der Finanzmärkte.

Gerade in Zeiten, in denen die Notenbanken zwischen Inflationsbekämpfung und Wirtschaftsförderung lavieren müssen, zeigt sich der Wert einer Beimischung von Edelmetallen im Portfolio. Während Papierwerte den Launen der Zentralbanker ausgeliefert sind, bieten Gold und insbesondere Silber einen realen Gegenwert – unabhängig davon, welche geldpolitischen Experimente als nächstes auf der Agenda stehen.

Die Silber-Rallye mag spektakulär sein, doch sie ist kein Zufall. Sie spiegelt die fundamentale Nachfrage einer Wirtschaft wider, die ohne das weiße Metall nicht funktionieren kann. Und während die Fed noch überlegt, ob und wann sie die Zinsen weiter senken soll, hat der Markt längst seine eigene Entscheidung getroffen.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Wir betreiben keine Anlageberatung und jeder Anleger muss selbst ausreichend recherchieren und ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich. Die hier dargestellten Informationen basieren auf unserer eigenen Einschätzung und den uns vorliegenden Informationen. Eine Haftung für Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

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