
Tarifpoker der Länder: Wenn Ideologie auf Realität trifft
Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder haben begonnen – und schon jetzt zeichnet sich ab, dass Deutschland vor einem Winter der Unzufriedenheit steht. Während die Gewerkschaften mit ihrer Forderung nach sieben Prozent mehr Gehalt oder mindestens 300 Euro monatlich auftrumpfen, sprechen die Ländervertreter von "astronomischen" Ansprüchen. Ein Déjà-vu der besonderen Art, könnte man meinen, wäre da nicht die pikante Note eines zusätzlichen freien Tages exklusiv für Gewerkschaftsmitglieder.
Der Preis der Gleichmacherei
Betroffen sind über 2,2 Millionen Menschen – von Lehrern über Polizisten bis hin zu Klinikpersonal. Die Gewerkschaften argumentieren mit Personalmangel und der Notwendigkeit, mit Bund und Kommunen gleichzuziehen. Doch hier offenbart sich das grundlegende Problem unserer Zeit: Statt Leistung zu belohnen und Effizienz zu fördern, wird reflexartig nach dem Staat gerufen. Die Forderung nach einem Sonderfeiertag für Gewerkschaftsmitglieder entlarvt dabei die wahre Agenda – es geht nicht nur um faire Bezahlung, sondern um ideologische Machtspiele.
Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel bringt es auf den Punkt: Die Tabellenentgelte seien seit 2013 um durchschnittlich 42 Prozent gestiegen, während die Verbraucherpreise nur um 33,6 Prozent zulegten. Besonders die unteren Lohngruppen hätten mit bis zu 59 Prozent Zuwachs profitiert. Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache – der öffentliche Dienst hat sich längst von der Realwirtschaft abgekoppelt.
Winterstreiks als Druckmittel
Verdi-Chef Frank Werneke droht bereits unverhohlen mit Warnstreiks, die ausgerechnet in der kalten Jahreszeit Universitätskliniken, Schulen und sogar den Winterdienst treffen könnten. Ein perfides Kalkül: Wenn die Straßen nicht geräumt werden und Krankenhäuser nur noch Notbetrieb fahren, steigt der Druck auf die Politik. Die Leidtragenden sind wie immer die Bürger, die für diese Machtspiele mit ihren Steuergeldern und ihrer Sicherheit bezahlen.
Die unbequeme Wahrheit über Staatsfinanzen
Sachsens Finanzminister Christian Piwarz stellt die entscheidende Frage: "In welchem Umfang können wir uns diesen öffentlichen Dienst noch leisten?" Eine Frage, die in Zeiten explodierender Sozialausgaben und stagnierender Einnahmen mehr als berechtigt ist. Während die neue Große Koalition unter Friedrich Merz bereits ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur plant – trotz vollmundiger Versprechen, keine neuen Schulden zu machen –, fordern die Gewerkschaften munter weitere Milliarden.
Die Realität sieht düster aus: Deutschland verwaltet seinen Niedergang, statt ihn zu bekämpfen. Statt Strukturreformen und Effizienzsteigerungen wird reflexartig mehr Geld gefordert. Die Zeche zahlen am Ende die Steuerzahler und kommende Generationen, die unter der Last dieser Schulden zusammenbrechen werden.
Ein Blick über den Tellerrand
Während Deutschland sich in Tarifkämpfen verzettelt, zeigt Donald Trump in den USA, wie radikale Wirtschaftspolitik aussehen kann. Mit massiven Zollerhöhungen – 20 Prozent auf EU-Importe – setzt er auf "America First". Mag man von seinen Methoden halten, was man will, eines ist klar: Er handelt, während Deutschland diskutiert.
Die Ironie der Geschichte: Während hierzulande über Prozentpunkte gefeilscht wird, explodiert die Kriminalität auf unseren Straßen. Die Polizei, deren Angestellte jetzt mehr Geld fordern, kann die Sicherheit der Bürger kaum noch gewährleisten. Ein Teufelskreis aus falschen Prioritäten und ideologischer Verblendung.
Zeit für einen Realitätscheck
Die Tarifverhandlungen sind symptomatisch für ein Land, das seine Prioritäten verloren hat. Statt endlich die drängenden Probleme anzugehen – von der Migrationskrise über die explodierende Kriminalität bis zur maroden Infrastruktur –, wird Geld verteilt, das nicht vorhanden ist. Die Gewerkschaften spielen dabei ein gefährliches Spiel: Sie riskieren nicht nur die Handlungsfähigkeit des Staates, sondern auch die Akzeptanz des öffentlichen Dienstes in der Bevölkerung.
Was Deutschland braucht, sind keine höheren Gehälter im öffentlichen Dienst, sondern eine grundlegende Reform des Staatswesens. Weniger Bürokratie, mehr Effizienz, klare Prioritäten. Doch davon ist in diesen Verhandlungen nichts zu spüren. Stattdessen erleben wir das übliche Ritual: Maximalforderungen, Drohgebärden, am Ende ein fauler Kompromiss, der niemandem hilft, aber allen schadet.
Die wahre Tragödie dabei: Während sich Gewerkschaften und Politik in ihrem Mikrokosmos verlieren, driftet das Land immer weiter ab. Die Bürger haben längst verstanden, dass es so nicht weitergehen kann. Es wird Zeit, dass auch die Verantwortlichen in Berlin und den Landeshauptstädten diese simple Wahrheit begreifen – bevor es zu spät ist.

- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik











