
Tesla-Werk Grünheide: Schönfärberei trotz dramatischem Absatzeinbruch?
Während der US-Elektroautobauer Tesla in seinem brandenburgischen Werk Grünheide von stabilen Verhältnissen spricht, zeichnen die Zahlen ein völlig anderes Bild. Mit einem Einbruch der Neuzulassungen um satte 58 Prozent im ersten Halbjahr 2025 stellt sich die Frage: Wie lange kann sich das Unternehmen diese Realitätsverweigerung noch leisten?
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Die Werkssprecherin verkündet stolz, man produziere weiterhin 5.000 Fahrzeuge pro Woche – hochgerechnet etwa 250.000 Autos jährlich. Kurzarbeit oder Stellenabbau seien nicht geplant. Doch diese Aussagen wirken angesichts der dramatischen Marktentwicklung wie das Pfeifen im dunklen Wald. Wenn die Neuzulassungen um mehr als die Hälfte einbrechen, während der Gesamtmarkt für Elektroautos sogar zulegt, dann stimmt etwas Grundlegendes nicht.
Die einst als Vorzeigeprojekt gefeierte Gigafactory, die seit 2022 in Betrieb ist und rund 11.000 Menschen beschäftigt, könnte sich schneller als gedacht von einem Hoffnungsträger zu einem Milliardengrab entwickeln. Die ursprünglichen Pläne, die Produktion auf eine Million Fahrzeuge jährlich zu verdoppeln, wirken mittlerweile wie Größenwahn.
Musks politische Eskapaden verschärfen die Krise
Als wäre die wirtschaftliche Lage nicht schon prekär genug, sorgt Firmenchef Elon Musk mit seinen zunehmend rechten politischen Ansichten für zusätzlichen Gegenwind. Immer mehr Unternehmen überdenken ihre Tesla-Flotten, und auch Privatkunden wenden sich ab. Der Tech-Milliardär, der einst als Visionär gefeiert wurde, entwickelt sich zunehmend zu einer Belastung für seine eigene Marke.
Die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen spricht von wachsender Unsicherheit in der Belegschaft. Während Tesla auf Rekordniveau produziere, fehle es an Abnehmern. Diese Diskrepanz zwischen Produktion und Nachfrage kann nicht ewig gutgehen. Dass in den vergangenen zwölf Monaten bereits viele Stellen gestrichen wurden, spricht eine deutliche Sprache – auch wenn das Unternehmen dies kleinredet.
Die deutsche Automobilindustrie als warnendes Beispiel
Tesla sollte aus den Fehlern der deutschen Automobilindustrie lernen. Jahrelang haben Mercedes, BMW und Volkswagen die Zeichen der Zeit ignoriert und zu spät auf Elektromobilität gesetzt. Nun scheint Tesla den umgekehrten Fehler zu machen: Man produziert auf Teufel komm raus, während der Markt längst gesättigt ist und die Kunden sich abwenden.
Die Behauptung, man beliefere über 30 Märkte in Europa und Asien und sei dadurch widerstandsfähiger gegen Schwankungen, klingt nach Zweckoptimismus. Wenn das Kernprodukt nicht mehr gefragt ist, hilft auch die geografische Diversifizierung wenig. Zumal die Konkurrenz nicht schläft: Chinesische Hersteller drängen mit günstigeren und technisch ausgereiften Modellen auf den Markt.
Zeit für einen Realitätscheck
Die Verantwortlichen in Grünheide täten gut daran, die rosarote Brille abzusetzen. Ein Absatzeinbruch von 58 Prozent ist keine vorübergehende Delle, sondern ein Alarmsignal ersten Ranges. Statt gebetsmühlenartig zu betonen, man biete "sichere, unbefristete und höchst attraktive Arbeitsplätze", sollte das Management lieber überlegen, wie man das Ruder noch herumreißen kann.
Die Geschichte lehrt uns: Wer zu lange an überholten Konzepten festhält und Marktveränderungen ignoriert, wird vom Markt bestraft. Die deutsche Solarindustrie kann ein Lied davon singen. Es wäre fatal, wenn Grünheide ein ähnliches Schicksal erleiden würde – zumal Brandenburg dringend auf diese Arbeitsplätze angewiesen ist.
Vielleicht sollten die Verantwortlichen bei Tesla weniger auf die volatile Elektromobilität setzen und stattdessen über solide Wertanlagen nachdenken. Während Aktienkurse schwanken und Technologietrends kommen und gehen, haben sich physische Edelmetalle über Jahrhunderte als krisensichere Anlage bewährt. Ein Gedanke, der nicht nur für Privatanleger, sondern auch für Unternehmen in unsicheren Zeiten durchaus bedenkenswert wäre.
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