
Trump kämpft gegen Rindfleischkrise: Argentinien-Deal soll explodierende Preise bremsen
Die amerikanischen Rinderfutures stehen nicht mehr vor ihrem größten Jahresgewinn seit 1978. Was einst als triumphaler Anstieg von über 40 Prozent begann, ist mittlerweile auf etwa 25 Prozent geschrumpft – dennoch markiert dies den stärksten jährlichen Zuwachs seit 2010. Doch hinter diesen Zahlen verbirgt sich eine bittere Realität: Eine landesweite Rinderknappheit, die sich über Jahre aufgebaut hat, treibt die Futures auf Rekordstände und macht Rindfleisch für amerikanische Arbeiterfamilien zunehmend unerschwinglich.
Trumps überraschender Frontalangriff auf die eigenen Unterstützer
In einer bemerkenswerten Wendung griff Präsident Trump am Mittwoch ausgerechnet jene Gruppe an, die traditionell zu seinen treuesten Wählern zählt: die amerikanischen Viehzüchter. Auf seiner Plattform Truth Social schrieb er: „Die Viehzüchter, die ich liebe, verstehen nicht, dass der einzige Grund, warum es ihnen zum ersten Mal seit Jahrzehnten so gut geht, darin liegt, dass ich Zölle auf in die Vereinigten Staaten importiertes Vieh erhoben habe, einschließlich eines 50-prozentigen Zolls auf Brasilien."
Der Präsident legte nach: „Wenn ich nicht wäre, würden sie genauso dastehen wie in den letzten 20 Jahren – schrecklich!" Seine Forderung könnte deutlicher nicht sein: Die Rancher müssten „ihre Preise senken", denn „der Verbraucher ist auch ein sehr wichtiger Faktor in meinem Denken".
Die magische Lösung: Ein Deal mit Argentinien
Bereits am vergangenen Freitag deutete Trump gegenüber Reportern an, man arbeite an einer Lösung für das Rindfleischproblem. „Ich denke, wir haben einen Deal für Rindfleisch, der den Preis senken wird", verkündete er selbstbewusst. „Das wäre das einzige Produkt, von dem wir sagen würden, dass es ein bisschen höher ist, als wir es wollen, vielleicht höher als wir es wollen, und das wird auch bald sinken. Wir haben etwas getan, wir haben unsere Magie wirken lassen."
„Argentinische Milliardäre jubeln!" – so könnte man die Reaktion auf Trumps Ankündigung zusammenfassen.
Tatsächlich scheint ein Abkommen mit Argentinien bereits in trockenen Tüchern zu sein. Nicht zufällig empfing Trump letzte Woche den argentinischen Präsidenten Javier Milei im Weißen Haus, um über Handel und Finanzierungsmöglichkeiten zur Stützung des angeschlagenen Anleihe- und Währungsmarktes des südamerikanischen Landes zu sprechen.
Landwirtschaftsministerin bestätigt den umstrittenen Plan
Am Dienstag trat Landwirtschaftsministerin Brooke Rollins bei CNBC auf und verkündete offiziell, dass die Trump-Regierung beabsichtige, einen großen Deal mit Argentinien für Rindfleisch abzuschließen. Im Gegenzug würden diese frischen Lieferungen helfen, die außer Kontrolle geratenen Preise zu stabilisieren.
Die Reaktion der amerikanischen Viehzüchter ließ nicht lange auf sich warten – und sie fiel vernichtend aus. Colin Woodall, CEO der National Cattlemen's Beef Association, brachte die Stimmung der Branche auf den Punkt: „Dieser Plan schafft nur Chaos zu einer kritischen Zeit des Jahres für amerikanische Rinderproduzenten, während er nichts tut, um die Preise in den Lebensmittelgeschäften zu senken."
Die tieferen Ursachen der Krise
Was Trump in seiner charakteristischen Art als einfaches Problem mit einer „magischen" Lösung darstellt, ist in Wahrheit das Ergebnis jahrelanger struktureller Probleme in der amerikanischen Viehwirtschaft. Die Rinderbestände sind auf historische Tiefstände gesunken, während gleichzeitig die Nachfrage nach hochwertigem Rindfleisch stetig steigt. Dürreperioden, gestiegene Futterkosten und veränderte Marktbedingungen haben viele kleinere Rancher aus dem Geschäft gedrängt.
Ironischerweise waren es gerade Trumps eigene Zölle, die den verbliebenen Viehzüchtern kurzfristig höhere Preise bescherten. Nun sollen dieselben Rancher, die von dieser protektionistischen Politik profitierten, plötzlich ihre Preise senken – während gleichzeitig billigere Importe aus Argentinien den Markt fluten sollen.
Ein gefährliches Spiel mit der eigenen Basis
Trumps Vorgehen offenbart ein grundlegendes Dilemma seiner Wirtschaftspolitik: Einerseits verspricht er den amerikanischen Produzenten Schutz vor ausländischer Konkurrenz, andererseits muss er die explodierenden Lebenshaltungskosten für seine Wählerbasis in den Griff bekommen. Die Lösung – billige Importe aus Argentinien bei gleichzeitiger Forderung nach Preissenkungen an die heimischen Produzenten – könnte sich als politischer Bumerang erweisen.
Besonders brisant: Die amerikanischen Viehzüchter gehören traditionell zu Trumps treuesten Unterstützern im ländlichen Amerika. Sie nun zugunsten eines Deals mit dem libertären argentinischen Präsidenten Milei fallen zu lassen, könnte langfristige politische Kosten haben.
Die wahren Gewinner dieser Politik sind bereits absehbar: argentinische Großgrundbesitzer und Fleischexporteure, die sich auf lukrative Geschäfte mit den USA freuen dürfen. Die amerikanischen Rancher hingegen sehen sich einem unfairen Wettbewerb ausgesetzt, während die Verbraucher weiterhin auf signifikante Preissenkungen warten dürften.
In Zeiten wie diesen, in denen die Inflation die Kaufkraft der Bürger auffrisst und politische Entscheidungen zunehmend erratisch erscheinen, gewinnen krisensichere Anlagen an Bedeutung. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich historisch als verlässlicher Schutz gegen Währungsturbulenzen und politische Unsicherheiten erwiesen – eine Überlegung, die angesichts der aktuellen Entwicklungen durchaus ihre Berechtigung hat.

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