
Trump verkündet 60-Tage-Waffenruhe für Gaza – doch die Zweifel bleiben
In einer überraschenden Wendung hat US-Präsident Donald Trump am Dienstag verkündet, Israel habe den Bedingungen für eine 60-tägige Waffenruhe im Gaza-Streifen zugestimmt. Mit markigen Worten forderte er die Hamas auf, das Angebot anzunehmen – andernfalls würden sich die Konditionen verschlechtern. Doch während Trump von "produktiven Gesprächen" spricht, mehren sich die Zweifel an der Tragfähigkeit dieser Ankündigung.
Netanjahu kommt nach Washington – aber was bringt das wirklich?
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu wird am kommenden Montag im Weißen Haus erwartet. Trump inszeniert sich dabei als der große Friedensstifter, der endlich Bewegung in den festgefahrenen Konflikt bringen will. "Meine Vertreter hatten heute ein langes und produktives Treffen mit den Israelis zu Gaza", ließ Trump verlauten. Katar und Ägypten sollen nun den finalen Vorschlag überbringen.
Doch die Realität sieht anders aus: Bereits in der Vergangenheit sind zahlreiche Waffenruhe-Versuche gescheitert. Die längste Feuerpause endete bereits im März, und seitdem hat sich die humanitäre Lage in Gaza dramatisch verschlechtert. Trumps vollmundige Versprechen könnten sich einmal mehr als heiße Luft entpuppen.
Die Hamas bleibt skeptisch – aus gutem Grund
Trumps Drohung, dies sei das beste und letzte Angebot, dürfte bei der Hamas auf taube Ohren stoßen. Zu oft schon wurden dramatische Ultimaten gestellt, ohne dass sich die Grundsituation verändert hätte. Der zentrale Streitpunkt bleibt ungelöst: Soll der Krieg als Teil eines Waffenstillstandsabkommens beendet werden oder nicht?
"Ich hoffe zum Wohle des Nahen Ostens, dass die Hamas diesen Deal annimmt, denn er wird nicht besser werden – ER WIRD NUR SCHLECHTER", schrieb Trump in seiner typisch übertriebenen Art.
Etwa 50 Geiseln befinden sich noch in der Gewalt der Hamas, wobei weniger als die Hälfte vermutlich noch am Leben ist. Diese tragische Realität zeigt, wie verfahren die Situation wirklich ist.
Chaos bei der Hilfsverteilung – internationale Kritik wächst
Während Trump von Fortschritten spricht, eskaliert die humanitäre Katastrophe in Gaza weiter. Über 150 internationale Wohltätigkeitsorganisationen und humanitäre Gruppen, darunter Oxfam, Save the Children und Amnesty International, fordern die Auflösung des umstrittenen israelisch-amerikanischen Systems zur Verteilung von Hilfsgütern.
Der Grund: Chaos und tödliche Gewalt gegen Palästinenser, die verzweifelt nach Nahrung suchen. Mindestens zehn Menschen wurden getötet, als sie versuchten, an dringend benötigte Lebensmittel zu gelangen. Diese Zustände werfen ein grelles Licht auf das Versagen der internationalen Gemeinschaft.
Die Gewalt geht unvermindert weiter
Trotz aller Friedensrhetorik aus Washington setzt Israel seine Luftangriffe fort. Allein in Khan Younis im südlichen Gaza-Streifen wurden mindestens 37 Menschen getötet. "Zelte, Zelte treffen sie mit zwei Raketen?", fragte Um Seif Abu Leda verzweifelt, deren Sohn bei den Angriffen ums Leben kam. Trauernde warfen Blumen auf die Leichensäcke – ein Bild des Grauens, das sich täglich wiederholt.
Ron Dermer, Israels Minister für strategische Angelegenheiten, führte am Dienstag Gespräche in Washington mit hochrangigen Regierungsvertretern. Treffen mit Vizepräsident J.D. Vance, Außenminister Marco Rubio und Sondergesandtem Steve Witkoff standen auf dem Programm. Doch ob diese diplomatischen Bemühungen mehr sind als Symbolpolitik, bleibt fraglich.
Trumps Optimismus trifft auf harte Realität
Bei einem Besuch in einer neuen Einwanderungshaftanstalt in Florida äußerte sich Trump optimistisch: "Ich denke, wir werden nächste Woche einen Deal haben." Auf die Frage, ob es Zeit sei, Druck auf Netanjahu auszuüben, behauptete Trump, der israelische Premierminister sei bereit für eine Einigung. "Er will das", sagte Trump über Netanjahu.
Doch die Geschichte lehrt uns Vorsicht. Zu oft schon wurden große Ankündigungen gemacht, nur um dann an der komplexen Realität des Nahost-Konflikts zu scheitern. Die fundamentalen Interessengegensätze zwischen Israel und der Hamas sind nicht mit ein paar markigen Tweets zu überbrücken.
Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis, dass die Zivilbevölkerung in Gaza weiter leidet, während Politiker auf beiden Seiten ihre Machtspiele treiben. Trumps 60-Tage-Waffenruhe mag gut klingen, doch ohne eine langfristige Lösung ist sie nicht mehr als ein Pflaster auf einer klaffenden Wunde. Die internationale Gemeinschaft täte gut daran, weniger auf vollmundige Ankündigungen zu setzen und mehr auf nachhaltige Lösungen zu drängen – bevor noch mehr unschuldige Leben verloren gehen.
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