
Trump vollzieht Kehrtwende bei NATO – Allianz plötzlich doch nicht mehr "obsolet"
In einem bemerkenswerten Sinneswandel hat US-Präsident Donald Trump seine jahrelange Kritik an der NATO überraschend abgemildert. Das transatlantische Verteidigungsbündnis, das er noch vor wenigen Jahren als "obsolet" bezeichnete, entwickle sich nun zum "Gegenteil von obsolet", erklärte Trump in einem Interview mit der BBC. Der Grund für diese plötzliche Wertschätzung? Die anderen Mitgliedsstaaten würden endlich "ihre eigenen Rechnungen bezahlen".
Vom NATO-Kritiker zum Befürworter?
Diese Kehrtwende wirft Fragen auf. Jahrelang hatte Trump die NATO als veraltetes Relikt des Kalten Krieges dargestellt und die europäischen Partner für ihre mangelnde Verteidigungsbereitschaft gescholten. Nun scheint der Druck Früchte zu tragen – oder ist es vielmehr die Realität der geopolitischen Lage, die Trump zum Umdenken zwingt?
Besonders aufschlussreich ist Trumps Aussage zur kollektiven Verteidigung, dem Herzstück des NATO-Vertrags: "Ich denke, kollektive Verteidigung ist in Ordnung", sagte er der BBC. Eine erstaunlich laue Formulierung für ein Prinzip, das seit 1949 die Grundlage der westlichen Sicherheitsarchitektur bildet.
Ruttes diplomatischer Erfolg
NATO-Generalsekretär Mark Rutte scheint bei seinem Besuch in Washington ganze Arbeit geleistet zu haben. Der Niederländer, der Trump beim letzten NATO-Gipfel in Den Haag unterwürfig als "Daddy" bezeichnete, konnte offenbar die richtigen Saiten anschlagen. Trump kündigte nach dem Treffen im Oval Office an, dass NATO-Verbündete den Kauf amerikanischer Patriot-Raketenabwehrsysteme und anderer Waffen für die Ukraine finanzieren würden.
"NATO macht es viel besser", lobte Trump die Allianz – ein Satz, der noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre.
Die Putin-Enttäuschung
Gleichzeitig zeigt sich Trump zunehmend frustriert über Wladimir Putin. Der russische Präsident, den Trump einst für seine "Stärke" bewunderte, enttäuscht nun durch seine Unnachgiebigkeit im Ukraine-Krieg. "Ich bin enttäuscht von ihm, aber ich bin noch nicht fertig mit ihm", erklärte Trump der BBC – eine Formulierung, die sowohl Drohung als auch Hoffnung auf weitere Verhandlungen enthält.
Die Geduld des US-Präsidenten scheint jedoch erschöpft. Am Montag drohte Trump mit 100-prozentigen Zöllen auf russische Produkte, sollte Putin den Krieg nicht binnen 50 Tagen beenden. Eine typisch trumpsche Mischung aus wirtschaftlichem Druck und ultimativer Fristsetzung.
Europas teuer erkaufte Sicherheit
Was bedeutet diese Entwicklung für Europa? Die gute Nachricht: Die transatlantische Sicherheitspartnerschaft scheint vorerst gesichert. Der Preis dafür ist jedoch hoch. Die europäischen NATO-Partner müssen nicht nur ihre Verteidigungsausgaben massiv erhöhen, sondern auch amerikanische Waffensysteme kaufen – ein lukratives Geschäft für die US-Rüstungsindustrie.
Die schlechte Nachricht: Trumps Unterstützung bleibt transaktional und unberechenbar. Seine Wertschätzung für die NATO hängt davon ab, ob die Verbündeten "zahlen". Diese merkantile Sichtweise auf Sicherheitspolitik unterscheidet sich fundamental vom traditionellen Verständnis der Allianz als Wertegemeinschaft.
Ein fragiler Frieden
Trumps NATO-Wende mag kurzfristig beruhigend wirken, doch sie offenbart die Fragilität der westlichen Sicherheitsordnung. Ein Bündnis, dessen Existenz vom Wohlwollen eines einzelnen Mannes abhängt, steht auf wackligen Füßen. Europa täte gut daran, diese Atempause zu nutzen, um eigene Verteidigungskapazitäten aufzubauen – unabhängig davon, wer im Weißen Haus sitzt.
Die Geschichte lehrt uns: Sicherheit, die man sich erkaufen muss, ist keine echte Sicherheit. Sie ist bestenfalls eine temporäre Versicherung, deren Prämien stetig steigen. In einer Zeit, in der autoritäre Regime weltweit auf dem Vormarsch sind, kann sich Europa diese Abhängigkeit eigentlich nicht leisten. Doch hat es eine Wahl?
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