
Trumps F-35-Deal mit Saudi-Arabien: Der Ausverkauf westlicher Sicherheitsinteressen?
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Washington plant den Verkauf hochmoderner F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien. Was auf den ersten Blick wie ein lukratives Rüstungsgeschäft aussieht, könnte sich als gefährlicher Schachzug erweisen, der die gesamte Machtbalance im Nahen Osten auf den Kopf stellt. Während Trump von seinem "ultimativen Plan" schwärmt, sollten wir uns fragen: Zu welchem Preis erkaufen wir uns hier vermeintliche geopolitische Vorteile?
Israels Sicherheit auf dem Spiel
Bislang war Israel das einzige Land in der Region, das über diese technologische Überlegenheit verfügte. Die F-35 garantierte dem jüdischen Staat seinen "qualitativen militärischen Vorsprung" - ein Eckpfeiler seiner Verteidigungsstrategie. Dass die israelische Armee nun offiziell Einspruch erhebt, überrascht niemanden, der die Sicherheitslage im Nahen Osten versteht. Die Forderungen aus Jerusalem sind klar: Entweder müsse Saudi-Arabien die Beziehungen zu Israel normalisieren, oder Washington müsse garantieren, dass die Jets nicht in den westlichen Regionen des Königreichs stationiert werden.
Doch wird sich Riad an solche Vereinbarungen halten? Die Geschichte lehrt uns, dass Zusagen im Nahen Osten oft so beständig sind wie Sandburgen in der Wüste. Während unsere Politiker von "Stabilität" und "Partnerschaften" faseln, vergessen sie offenbar, dass Saudi-Arabien in den vergangenen Jahren seine Fühler verstärkt nach Russland und China ausgestreckt hat.
Der eine Billion Dollar schwere Kuhhandel
Besonders pikant wird die Angelegenheit, wenn man sich die finanziellen Dimensionen vor Augen führt. Saudi-Arabien verspricht, fast eine Billion Dollar in die US-Wirtschaft zu investieren - eine Steigerung von den ursprünglich vereinbarten 600 Milliarden Dollar. Man muss kein Wirtschaftsexperte sein, um hier eine klassische Bestechung zu erkennen. Kronprinz Mohammed bin Salman kauft sich die besten Konditionen, während die langfristigen Sicherheitsinteressen des Westens auf der Strecke bleiben.
"Die Saudis investieren nicht aus Nächstenliebe in die USA. Sie kaufen sich Einfluss, Technologie und die Möglichkeit, ihre eigene Agenda durchzusetzen."
Das IMEC-Projekt als Köder
Im Zentrum von Trumps Überlegungen steht offenbar das ambitionierte "India-Middle East-Europe Economic Corridor"-Projekt (IMEC). Dieser Wirtschaftskorridor soll Indien mit Europa verbinden und dabei durch den Nahen Osten führen. Für Saudi-Arabiens "Vision 2030" und die Post-Öl-Ära wäre dies zweifellos ein Glücksfall. Doch zu welchem Preis?
Die Normalisierung der israelisch-saudischen Beziehungen wird als Voraussetzung für IMEC gehandelt. Trump könnte versuchen, Netanyahu zu oberflächlichen Zugeständnissen bezüglich palästinensischer Souveränität im Westjordanland zu drängen. Doch wer glaubt, dass solche kosmetischen Korrekturen die tiefen Gräben in der Region überbrücken können, hat die Lektionen der Geschichte nicht gelernt.
Geopolitisches Schachspiel mit ungewissem Ausgang
Was hier als großer strategischer Wurf verkauft wird, könnte sich als gefährliches Vabanquespiel entpuppen. Die USA hoffen offenbar, durch IMEC den russisch-iranischen Nord-Süd-Transportkorridor (NSTC) zu konterkarieren und Indien von seinen Partnerschaften mit Moskau und Teheran wegzulocken. Doch diese Rechnung geht von der naiven Annahme aus, dass sich jahrhundertealte Konflikte und Misstrauen mit ein paar Wirtschaftsabkommen aus der Welt schaffen lassen.
Die Realität sieht anders aus: Saudi-Arabien hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass es durchaus bereit ist, eigene Wege zu gehen. Die Annäherung an BRICS, die Diversifizierung der Partnerschaften - all das zeigt, dass Riad längst nicht mehr der willfährige Vasall ist, als den Washington es gerne hätte.
Ein gefährlicher Präzedenzfall
Was bedeutet dieser Deal für die Zukunft? Wenn Saudi-Arabien F-35-Jets erhält, werden andere Staaten der Region nachziehen wollen. Die Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate, vielleicht sogar Katar - sie alle werden mit ähnlichen Forderungen an Washington herantreten. Das sorgsam austarierte Gleichgewicht der Kräfte im Nahen Osten droht aus den Fugen zu geraten.
Die wahren Gewinner dieses Deals sind nicht die USA oder ihre Verbündeten. Es sind die Waffenhändler, die Lobbyisten und jene, die von Instabilität profitieren. Während unsere Politiker von "Friedensinitiativen" schwadronieren, legen sie in Wahrheit die Grundlage für neue Konflikte.
Es ist höchste Zeit, dass wir diese kurzsichtige Politik hinterfragen. Statt immer neue Waffen in Krisenregionen zu pumpen, sollten wir auf echte Stabilität setzen. Und die erreicht man nicht durch Aufrüstung, sondern durch kluge Diplomatie und vor allem durch die Wahrung bewährter Sicherheitsarchitekturen. In einer Zeit, in der traditionelle Werte und verlässliche Partnerschaften immer mehr unter Druck geraten, wäre es fatal, ausgerechnet im volatilen Nahen Osten alle Dämme brechen zu lassen.
Die Geschichte wird zeigen, ob Trumps "ultimativer Plan" tatsächlich aufgeht oder ob wir gerade Zeuge eines historischen Fehlers werden. Eines ist jedoch sicher: Die Rechnung für diese Politik werden nicht die Entscheidungsträger in Washington bezahlen, sondern die Menschen in der Region - und möglicherweise auch wir in Europa, wenn der Nahe Osten erneut in Flammen aufgeht.
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