
Ukraine-Friedensverhandlungen: Selenskyj zwischen amerikanischem Druck und europäischen Hoffnungen
Während die Welt gebannt auf mögliche Friedensverhandlungen für die Ukraine blickt, offenbart sich ein diplomatisches Schauspiel, das mehr Fragen aufwirft als Antworten liefert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trifft heute in London auf die europäischen Verbündeten – doch die Vorzeichen stehen alles andere als günstig.
Trumps Enttäuschung und Selenskyjs Dilemma
Die jüngsten Äußerungen des US-Präsidenten Donald Trump lassen aufhorchen. Er zeige sich „ein wenig enttäuscht", dass Selenskyj den amerikanischen Friedensvorschlag noch nicht einmal gelesen habe. Diese Worte wiegen schwer, besonders wenn man bedenkt, dass die USA und die Ukraine tagelang in Florida über die Eckdaten eines Friedensplans berieten. Trump deutete an, dass Moskau mit dem Vorschlag einverstanden sein könnte, während er sich bei Selenskyj unsicher zeige.
Was steckt wirklich hinter dieser diplomatischen Verstimmung? Die Knackpunkte sind offensichtlich: Territorialfragen und Sicherheitsgarantien. Washington dränge auf Gebietsabtretungen, um den Krieg zu beenden – eine bittere Pille, die Kiew bislang nicht schlucken wolle.
Europas neue Rolle im geopolitischen Schachspiel
Bundeskanzler Friedrich Merz reist nach London, begleitet vom britischen Premier Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Macron sprach vollmundig davon, dass „die Europäer notwendigerweise eine tragende Säule der gerechten und dauerhaften Lösung sein" würden. Doch wie tragfähig ist diese Säule wirklich?
Die neue amerikanische Sicherheitsstrategie vom 4. Dezember zeichnet ein düsteres Bild von Europa. Statt als enger Verbündeter werde der alte Kontinent nun als Region mit grundsätzlichen Interessenkonflikten dargestellt. Die Rede sei von verfehlter Migrationspolitik, Zensur und dem Verlust nationaler Identitäten. Ein Schlag ins Gesicht für die transatlantische Partnerschaft – und ein Weckruf für Europa, endlich eigenständiger zu agieren.
Die unbequeme Wahrheit über Deutschlands Position
Während Annalena Baerbock als Präsidentin der UN-Vollversammlung davon spricht, dass der Ukraine keine Gebietsabtretungen aufgezwungen werden dürften, stellt sich die Frage: Wie realistisch ist diese Position? „Wer Aggression prämiert, wird statt Frieden weitere Kriege ernten", mahnte die ehemalige Außenministerin. Schöne Worte – doch was bedeuten sie angesichts der harten Realitäten?
Die deutsche Außenpolitik bewegt sich auf einem schmalen Grat. Einerseits will man moralisch auf der richtigen Seite stehen, andererseits fehlen die militärischen und wirtschaftlichen Mittel, um diese Position durchzusetzen. Die Große Koalition unter Merz muss sich fragen lassen: Welchen Preis ist Deutschland bereit zu zahlen?
Chinas Rolle als Zünglein an der Waage
Interessant ist auch der Besuch von Außenminister Johann Wadephul in Peking. Er wolle die chinesische Führung drängen, Druck auf Moskau auszuüben. „Kein anderes Land hat so viel Einfluss auf Russland wie China", betonte Wadephul vor seinem Abflug. Doch wird Peking wirklich im Sinne des Westens agieren? China verfolgt eigene Interessen und nutzt die Schwäche des Westens geschickt aus.
Was bedeutet das für Deutschlands Zukunft?
Die aktuellen Entwicklungen zeigen überdeutlich: Deutschland und Europa müssen endlich aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen. Die Abhängigkeit von amerikanischen Sicherheitsgarantien erweist sich zunehmend als Achillesferse. Statt sich in moralischen Appellen zu verlieren, braucht es eine realistische Einschätzung der eigenen Möglichkeiten.
Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni sicherte der Ukraine weitere Unterstützung zu – doch auch sie weiß, dass Worte allein nicht ausreichen. „Es ist noch viel Arbeit zu leisten", schrieb Selenskyj nach dem Treffen. Eine diplomatische Untertreibung angesichts der gewaltigen Herausforderungen.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Europa in der Lage ist, eine eigenständige Position zu entwickeln oder ob es weiterhin zwischen amerikanischen Forderungen und eigenen Idealen zerrieben wird. Eines ist sicher: Die Zeit der bequemen Illusionen ist vorbei. Deutschland muss sich entscheiden, welche Rolle es in einer sich neu ordnenden Welt spielen will – als passiver Zuschauer oder als aktiver Gestalter seiner eigenen Zukunft.
- Themen:
- #CDU-CSU
Schicksalsjahr 2026:Gold explodiert, Silber folgt
Keine Kreditkarte erforderlich • Keine versteckten Kosten
Ihre Experten im Webinar:

Dominik
Kettner

Peter
Boehringer

Ernst
Wolff

Dr. Marc
Faber

Prof. Dr.
Thorsten Polleit

Jochen
Staiger
6 Top-Experten
live für Sie
Live Q&A
Ihre Fragen
15.000€ Gold
zu gewinnen
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik

















