
Ukrainische Drohnen legen Russlands strategische Öl-Infrastruktur lahm – Moskaus Kriegskasse unter Druck
Die ukrainischen Streitkräfte haben erneut einen empfindlichen Schlag gegen Russlands Öl-Export-Infrastruktur geführt. In der Nacht zum 2. November setzten Drohnenangriffe einen der wichtigsten russischen Schwarzmeer-Ölhäfen in Brand und demonstrierten damit eindrucksvoll, wie verwundbar Moskaus Energiesektor geworden ist.
Tuapse brennt – Russlands Achillesferse getroffen
Das Ölterminal Tuapse, eines der größten am Schwarzen Meer, wurde von ukrainischen Drohnen in Brand gesetzt. Dabei wurden nicht nur ein Tanker und ein weiteres Schiff beschädigt, sondern auch die kritische Infrastruktur des Terminals erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Die russischen Notdienste bestätigten, dass zwei ausländische Zivilschiffe durch den Angriff beschädigt worden seien.
Was die Bedeutung dieses Angriffs unterstreicht: Die Anlage gehört Rosneft, Russlands größtem Ölkonzern, der erst kürzlich von neuen US-Sanktionen getroffen wurde. Mit einer Verarbeitungskapazität von 240.000 Barrel pro Tag beliefert das exportorientierte Werk hauptsächlich China, Malaysia, Singapur und die Türkei mit Naphtha, Heizöl und schwefelreichem Diesel.
280 Drohnen – Russlands Luftabwehr am Limit
Das russische Verteidigungsministerium behauptete, während des massiven Angriffs über 280 ukrainische Drohnen abgefangen zu haben. Doch die Tatsache, dass trotzdem fünf Treffer am strategisch wichtigen Hafen von Tuapse verzeichnet wurden, zeigt die Grenzen der russischen Luftverteidigung auf. Die schiere Masse der eingesetzten Drohnen überfordert offensichtlich selbst modernste Abwehrsysteme.
„Die Gebäude und die Infrastruktur des Terminals haben Schäden erlitten", räumten die russischen Behörden ein – ein seltenes Eingeständnis der Verwundbarkeit.
Moskaus Kriegskasse trocknet aus
Die systematischen ukrainischen Angriffe auf Russlands Energieinfrastruktur zeigen messbare Wirkung. Laut Bloomberg-Berichten sind Russlands Exporte von raffinierten Treibstoffen auf den niedrigsten Stand seit Kriegsbeginn gefallen. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: In den ersten 26 Oktobertagen betrugen die seeseitigen Ölprodukt-Verschiffungen nur noch 1,89 Millionen Barrel pro Tag – ein Tiefstand seit Anfang 2022.
Besonders die schwächeren Verladungen von Naphtha und Heizöl, verstärkt durch Angriffe auf das Ust-Luga-Terminal in der Ostsee, drücken die Gesamtexporte nach unten. Diese Entwicklung trifft Moskau an seiner empfindlichsten Stelle: den Energieeinnahmen, die den Krieg finanzieren sollen.
Der Preis des Krieges steigt für beide Seiten
Während die Ukraine erfolgreich Russlands Öl-Infrastruktur attackiert, zahlt auch sie einen hohen Preis. Allein im Oktober trafen hunderte russische Raketen und über 5.000 Drohnen ukrainische Städte und deren Energienetze. Der Krieg entwickelt sich zunehmend zu einem gegenseitigen Zermürbungskampf der kritischen Infrastrukturen.
Die jüngsten Angriffe verdeutlichen eine bemerkenswerte Entwicklung: Die Ukraine hat gelernt, mit vergleichsweise kostengünstigen Drohnen maximalen wirtschaftlichen Schaden anzurichten. Jeder brennende Öltank, jede beschädigte Raffinerie bedeutet weniger Einnahmen für Moskaus Kriegsmaschinerie.
Ein Krieg der Zermürbung mit ungewissem Ausgang
Die Eskalation der gegenseitigen Infrastruktur-Angriffe wirft die Frage auf, wie lange beide Seiten diesen Abnutzungskrieg durchhalten können. Während Russland auf seine schiere Größe und Ressourcen setzt, kompensiert die Ukraine mit Präzision und westlicher Unterstützung. Die brennenden Ölterminals am Schwarzen Meer sind dabei mehr als nur militärische Erfolge – sie sind Symbole dafür, dass Russlands vermeintliche Unverwundbarkeit längst der Vergangenheit angehört.
Die Botschaft aus Tuapse ist klar: Moskaus Energieexporte, das Rückgrat der russischen Kriegsfinanzierung, sind verwundbarer denn je. Und solange der Krieg andauert, werden die ukrainischen Drohnen weiter ihre tödliche Fracht in Richtung russischer Raffinerien und Terminals tragen.
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