
WEF-Untersuchung entlastet Schwab: BlackRock-Chef Fink übernimmt Führung
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat seinen Gründer Klaus Schwab nach monatelangen Ermittlungen von allen Vorwürfen freigesprochen. Die Genfer Organisation teilte am Freitag mit, dass eine interne Untersuchung keine Beweise für wesentliches Fehlverhalten des 87-Jährigen ergeben habe. Gleichzeitig wurden Larry Fink, CEO des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock, und André Hoffmann, Vizevorsitzender von Roche, als Interims-Vorsitzende des WEF-Vorstands ernannt.
Anonyme Whistleblower lösten Untersuchung aus
Die Untersuchung war im April eingeleitet worden, nachdem anonyme Hinweisgeber schwere Vorwürfe gegen Schwab erhoben hatten. Nur einen Tag nach Bekanntwerden der Ermittlungen trat der langjährige WEF-Chef von seinem Posten als Vorsitzender zurück – ohne dass die Organisation damals Gründe für diesen Schritt nannte. Die Anschuldigungen betrafen angebliche Vermischungen von privaten und geschäftlichen Angelegenheiten sowie Fragen zur Unternehmensführung und Arbeitskultur beim WEF.
Besonders brisant: Die Vorwürfe richteten sich nicht nur gegen Klaus Schwab selbst, sondern auch gegen seine Ehefrau und ehemalige Assistentin Hilde Schwab. Das Wall Street Journal hatte berichtet, die Familie Schwab habe persönliche Angelegenheiten mit den Ressourcen des Forums vermischt, ohne dass eine angemessene Aufsicht stattgefunden habe.
„Geringfügige Unregelmäßigkeiten" statt Fehlverhalten
Nach Abschluss der Untersuchung räumte das WEF lediglich „geringfügige Unregelmäßigkeiten" ein, die auf „verschwommene Grenzen zwischen persönlichen Beiträgen und Forum-Operationen" zurückzuführen seien. Diese würden jedoch „tiefes Engagement statt beabsichtigtes Fehlverhalten" widerspiegeln – eine bemerkenswert wohlwollende Interpretation für eine Organisation, die sich gerne als Hüterin globaler Governance-Standards präsentiert.
„Wir fühlen uns geehrt, diese Führungsrolle auf Interimsbasis zu übernehmen und freuen uns darauf, die Organisation neu zu erfinden und zu stärken"
erklärten die neu ernannten Co-Vorsitzenden Fink und Hoffmann in einer auf der WEF-Website veröffentlichten Stellungnahme. Dass ausgerechnet Larry Fink, der als Verfechter von ESG-Kriterien und „Stakeholder-Kapitalismus" gilt, nun die Führung übernimmt, dürfte bei Kritikern des WEF für zusätzliche Skepsis sorgen.
Schwab zieht Klagen zurück
Klaus Schwab hatte im Mai eine Strafanzeige gegen die anonymen Whistleblower eingereicht – ein ungewöhnlicher Schritt, der Fragen nach der Transparenzkultur der Organisation aufwarf. Nach dem Freispruch durch die interne Untersuchung kündigte ein Sprecher Schwabs nun an, dass dieser sowohl seine Klage gegen das WEF als auch die rechtlichen Schritte gegen die Hinweisgeber fallen lassen werde.
Peter Brabeck-Letmathe, der nach Schwabs Rücktritt als Interimsvorsitzender fungiert hatte, trat mit Abschluss der Untersuchung ebenfalls von seinem Posten zurück. Der ehemalige Nestlé-Chef hatte die schwierige Aufgabe übernommen, das Forum durch die Krise zu führen.
Das Ende einer Ära?
Für Klaus Schwab, der das Weltwirtschaftsforum 1971 gründete und über fünf Jahrzehnte zu einer der einflussreichsten Plattformen der globalen Elite ausbaute, markiert dieser Vorgang das Ende einer Ära. Das jährliche Treffen in Davos wurde unter seiner Führung zum Symbol der Globalisierung – aber auch zur Zielscheibe massiver Kritik.
Von links wird dem Forum vorgeworfen, ein elitärer Debattierclub zu sein, der sich von den Problemen normaler Menschen abgekoppelt habe. Von rechts hagelt es Kritik an der vermeintlichen Agenda einer nicht demokratisch legitimierten Weltregierung. Die Tatsache, dass Schwab nun durch Vertreter des Finanzestablishments ersetzt wird, dürfte diese Vorwürfe kaum entkräften.
Die Zukunft des WEF unter der neuen Führung bleibt ungewiss. Fink und Hoffmann kündigten an, die Organisation „neu erfinden" zu wollen – was immer das bedeuten mag. Fest steht: Das Weltwirtschaftsforum steht vor der Herausforderung, seine Relevanz in einer zunehmend polarisierten Welt zu beweisen, in der multilaterale Institutionen und globale Eliten verstärkt unter Beschuss geraten.
- Themen:
- #Übernahmen-Fussion

RETTE DEIN GELD!
Keine Kreditkarte erforderlich • Keine versteckten Kosten
Ihre Experten im Webinar:

Dominik
Kettner

Peter
Hahne

Ernst
Wolff

Prof. Werner
Patzelt

Tom-Oliver
Regenauer

Gerald
Grosz

Horst
Lüning

Manuel
Ostermann
Digitaler Euro
ab Oktober 2025
Konkrete Lösungen
zum Schutz
15.000€ Gold
zu gewinnen
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik