
Wehrpflicht per Losglück: Die Rückkehr zur Zwangsrekrutierung durch die Hintertür
Die Große Koalition hat es geschafft: Nach monatelangem Ringen präsentiert sie ihre Vision einer "modernen" Wehrpflicht. Was dabei herauskommt, ist ein bürokratisches Monster, das junge Männer per Zufallsprinzip in die Kaserne zwingen soll. Während unsere Nachbarn mit Berufsarmeen erfolgreich ihre Sicherheit gewährleisten, greift Deutschland wieder einmal in die Mottenkiste der Vergangenheit.
Das Losverfahren als Feigenblatt
Der Kompromiss zwischen Union und SPD sieht vor, dass alle jungen Männer eines Jahrgangs zunächst einen Fragebogen ausfüllen müssen. Aus diesem Pool wird dann per Los eine bestimmte Anzahl gezogen, die zur Musterung erscheinen muss. Bei einem anschließenden Gespräch soll ihre "freiwillige Bereitschaft" erhoben werden. Reichen die Freiwilligen nicht aus, werden die übrigen Ausgelosten zu mindestens sechs Monaten Wehrdienst verpflichtet.
Man muss sich diese Logik auf der Zunge zergehen lassen: Die Bundesregierung führt ein Losverfahren ein, um anschließend diejenigen, die Pech hatten, zur "Freiwilligkeit" zu überreden. Scheitert diese Überredungskunst, folgt der Zwang. Das ist keine moderne Wehrverfassung, sondern ein durchsichtiges Manöver, um die Wiedereinführung der Wehrpflicht zu verschleiern.
Gleichberechtigung? Fehlanzeige!
Besonders pikant: Junge Frauen müssen keine Fragebögen ausfüllen und können folglich auch nicht ausgelost werden. In Zeiten, in denen uns die Politik bei jeder Gelegenheit mit Gleichstellungsrhetorik überschüttet, bleibt die Landesverteidigung offenbar reine Männersache. Wo bleiben hier die sonst so lauten Stimmen der Gleichberechtigungsverfechter? Offenbar gilt das Prinzip der Gleichstellung nur dort, wo es bequem ist.
Dänemark als fragwürdiges Vorbild
Die Koalition orientiert sich am dänischen Modell, wo ebenfalls per Los entschieden wird, wer dienen muss. Doch was in Dänemark mit seiner überschaubaren Bevölkerung funktionieren mag, lässt sich nicht einfach auf Deutschland übertragen. Hier geht es um Hunderttausende junger Menschen, deren Lebensplanung durch ein Zufallsprinzip durcheinandergewirbelt werden könnte.
Die Begründung, man wolle die Kreiswehrersatzämter entlasten, offenbart die wahre Motivation: Es geht nicht um eine durchdachte Sicherheitspolitik, sondern um Verwaltungseffizienz. Statt alle Männer eines Jahrgangs zu mustern, soll nur ein Teil das zweifelhafte Vergnügen haben. Das ist keine Lösung, sondern Symptombekämpfung.
Der wahre Skandal: Fehlende Alternativen
Was die Regierung verschweigt: Es gäbe durchaus Alternativen zur Zwangsrekrutierung. Eine attraktivere Gestaltung des Freiwilligendienstes, bessere Bezahlung und Karrierechancen könnten die Bundeswehr für junge Menschen interessant machen. Stattdessen setzt man auf Zwang und Zufallsprinzip – ein Armutszeugnis für eine moderne Demokratie.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) soll nun festlegen, wie viele Wehrpflichtige er benötigt. Diese Blankovollmacht ist bedenklich. Je nach politischer Großwetterlage könnte die Zahl der Zwangsrekrutierten beliebig erhöht werden. Die jungen Männer Deutschlands werden zur Verfügungsmasse politischer Entscheidungen degradiert.
Die versteckte Agenda
Der Gesetzentwurf spricht davon, dass eine Einziehung erfolgen könne, wenn "die verteidigungspolitische Lage einen schnellen Aufwuchs zwingend erfordert". Diese schwammige Formulierung öffnet Tür und Tor für willkürliche Entscheidungen. Wer definiert, wann die Lage "zwingend" ist? Die gleiche Politik, die es versäumt hat, die Bundeswehr über Jahre hinweg angemessen auszustatten?
Die geplante Erste Lesung im Bundestag am Donnerstag wird zeigen, ob es noch vernünftige Stimmen gibt, die diesem Rückfall in überwundene Zeiten Einhalt gebieten. Die Bürger sollten genau hinschauen, welche Abgeordneten bereit sind, die Freiheit junger Menschen dem Zufallsprinzip zu opfern.
Zeit für echte Reformen
Deutschland braucht keine Wehrpflicht per Losverfahren, sondern eine grundlegende Reform seiner Sicherheitspolitik. Dazu gehört eine angemessene Finanzierung der Streitkräfte, moderne Ausrüstung und vor allem: Respekt vor der individuellen Freiheit seiner Bürger. Die Verteidigung des Landes darf nicht auf dem Rücken zufällig ausgewählter junger Männer ausgetragen werden.
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und gesellschaftlicher Spannungen sollte die Politik andere Prioritäten setzen. Statt junge Menschen zwangsweise in Uniformen zu stecken, wäre es sinnvoller, in Bildung, Infrastruktur und wirtschaftliche Stabilität zu investieren. Nur ein starkes, prosperierendes Land kann sich auch effektiv verteidigen – mit oder ohne Wehrpflicht.
Die Rückkehr zur Zwangsrekrutierung ist ein Rückschritt, den sich Deutschland nicht leisten kann. Es bleibt zu hoffen, dass der Bundestag diesem fragwürdigen Kompromiss eine Absage erteilt. Die Freiheit des Einzelnen darf nicht dem Würfelbecher geopfert werden.

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