
Wieder ein deutsches Modelabel am Boden: Colours & Sons kämpft ums Überleben
Die deutsche Textilindustrie erlebt einen weiteren herben Rückschlag. Das Mönchengladbacher Casualwear-Label Colours & Sons hat Anfang August beim zuständigen Amtsgericht Insolvenz angemeldet. Was als "strategische Neuausrichtung" verkauft wird, ist in Wahrheit ein weiteres Symptom des schleichenden Niedergangs der deutschen Modeindustrie – ein Niedergang, der nicht zuletzt durch die verfehlte Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahre beschleunigt wurde.
Die Realität hinter den Schönfärbereien
Während das Unternehmen noch von einer "grundsätzlich soliden Finanzierung" spricht, zeigt die Realität ein anderes Bild. Die C & S Textilgesellschaft mbH sieht sich gezwungen, die komplette Frühjahrskollektion 2026 zu streichen. Ein drastischer Schritt, der deutlich macht, wie ernst die Lage tatsächlich ist. Rechtsanwalt Martin Georg Kirchner wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt – ein Schritt, der zeigt, dass hier nicht nur kosmetische Korrekturen vorgenommen werden.
Das 2012 gegründete Lifestyle-Label, das seine Produkte in etwa 900 Verkaufsstellen international vertreibt, kämpft nun ums nackte Überleben. Besonders bitter: Rund 450 dieser Händler befinden sich in Deutschland, darunter renommierte Namen wie Otto, Breuninger und Peek & Cloppenburg. Diese Partner müssen nun bangen, ob ihre Geschäftsbeziehung Bestand haben wird.
Ein Branchen-Sterben mit System
Die Insolvenz von Colours & Sons reiht sich nahtlos in eine erschreckende Serie von Pleiten deutscher Modeunternehmen ein. Das Premium-Label Closed aus Hamburg musste bereits die Segel streichen. Der börsennotierte Modekonzern Esprit meldete 2025 ebenfalls Insolvenz an. Das Hamburger Modelabel About You konnte sich nur durch eine Übernahme durch Zalando retten – wenn man das überhaupt als Rettung bezeichnen möchte.
"Ziel sei es, die Marke zu stärken und für künftige Herausforderungen aufzustellen"
Diese Aussage des Unternehmens klingt wie Pfeifen im dunklen Wald. Wie soll eine Marke gestärkt werden, wenn gleichzeitig ganze Kollektionen gestrichen werden müssen? Die Wahrheit ist: Die deutsche Textilindustrie blutet aus, während die Politik tatenlos zusieht oder sogar noch Öl ins Feuer gießt.
Die wahren Ursachen des Niedergangs
Branchenbeobachter führen gerne "veränderte Konsumgewohnheiten" und den "Druck durch den Onlinehandel" als Gründe an. Doch das greift zu kurz. Die wahren Probleme liegen tiefer: explodierende Energiekosten durch eine verfehlte Energiewende, überbordende Bürokratie, die jeden unternehmerischen Spielraum erstickt, und eine Steuerlast, die international nicht mehr konkurrenzfähig ist.
Während in Asien neue Textilfabriken wie Pilze aus dem Boden schießen, kämpfen deutsche Unternehmen mit immer neuen Auflagen, Dokumentationspflichten und ideologisch motivierten Vorgaben. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hatte versprochen, die Wirtschaft zu entlasten. Stattdessen plant sie ein 500 Milliarden Euro schweres Sondervermögen, das die Schuldenlast weiter erhöht und künftige Generationen belastet.
Ein Teufelskreis aus Inflation und Kaufkraftverlust
Die steigenden Kosten treffen nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Verbraucher. Die Inflation frisst die Kaufkraft auf, während gleichzeitig die Reallöhne stagnieren. Wer kann es den Menschen verdenken, wenn sie beim Kleiderkauf sparen müssen? Der erhöhte Mindestlohn von 12,82 Euro mag gut gemeint sein, erhöht aber gleichzeitig den Kostendruck auf arbeitsintensive Branchen wie die Textilindustrie.
Was bleibt von "Made in Germany"?
Die Insolvenz von Colours & Sons ist mehr als nur eine weitere Unternehmenspleite. Sie steht symbolisch für den Niedergang einer ganzen Branche, die einst für Qualität und Innovation stand. Während die Politik von Klimaneutralität bis 2045 träumt und diese sogar im Grundgesetz verankert, sterben real existierende Arbeitsplätze und Traditionen.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die angekündigte Restrukturierung mehr ist als nur ein Strohhalm, an den sich ein ertrinkender klammert. Die Erfahrung lehrt uns jedoch: Wenn erst einmal der Insolvenzverwalter im Haus ist, folgt meist das bittere Ende. Für die Mitarbeiter, für die Lieferanten und für einen weiteren Teil deutscher Industriegeschichte.
Die deutsche Textilindustrie braucht keine weiteren Lippenbekenntnisse, sondern echte Entlastungen und eine Politik, die Unternehmertum fördert statt behindert. Sonst werden wir bald nur noch importierte Mode tragen – produziert unter Bedingungen, über die wir lieber nicht nachdenken möchten.
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