
Amerikas Truppen-Poker: Deutschland bangt um seine Sicherheit
Die Zeichen stehen auf Sturm. Während Verteidigungsminister Boris Pistorius in Washington antichambriert, wird immer deutlicher: Die Amerikaner packen ihre Koffer. Was jahrzehntelang als unumstößliche Säule europäischer Sicherheit galt, wackelt nun bedenklich. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann und wie viele US-Soldaten Deutschland verlassen werden.
Das Ende einer Ära kündigt sich an
Mit rund 35.000 stationierten US-Soldaten ist Deutschland das Herzstück amerikanischer Militärpräsenz in Europa. Doch diese komfortable Position könnte bald Geschichte sein. Die von Pentagon-Chef Pete Hegseth angekündigte "Global Force Posture Review" liest sich wie ein Abschiedsbrief an den alten Kontinent. Bis September soll feststehen, wie radikal Washington seine Truppen umverteilt – und Europa dürfte dabei den Kürzeren ziehen.
Besonders brisant: NATO-Kreise munkeln bereits von einem möglichen Truppenabbau von bis zu 30 Prozent. Das wäre keine kosmetische Korrektur, sondern ein strategischer Erdrutsch. Für ein Deutschland, das sich jahrzehntelang im Schatten amerikanischer Schutzmacht sonnte, käme das einem Weckruf gleich.
Berlins verzweifelte Charmeoffensive
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz versucht nun, mit allen Mitteln gegenzusteuern. Pistorius' Pilgerfahrt nach Washington war dabei nur der sichtbarste Teil einer groß angelegten Beschwichtigungskampagne. Man verspricht Rekordinvestitionen in die Verteidigung – von 86 Milliarden Euro im Jahr 2025 auf satte 153 Milliarden bis 2029. Das entspräche etwa 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
"Ich habe schon vor zwei Jahren darauf hingewiesen, dass irgendwann klar werden würde, dass die Amerikaner weniger tun werden"
So Pistorius nach seinem Treffen mit Hegseth. Eine bemerkenswert späte Erkenntnis für einen deutschen Verteidigungsminister. Während andere Länder längst ihre Hausaufgaben machten, hoffte Berlin offenbar bis zuletzt auf ein "Weiter so".
Ramstein und die strategische Bedeutung
Dabei geht es um weit mehr als nur Symbolik. Die US-Basen in Deutschland – allen voran Ramstein – sind nicht nur für Europas Verteidigung essentiell. Sie dienen Washington als Drehscheibe für Operationen im Nahen Osten und Afrika. Auch die in Büchel stationierten amerikanischen Atomwaffen sind ein zentraler Baustein der NATO-Abschreckung.
Aylin Matlé vom German Council on Foreign Relations bringt es auf den Punkt: Diese Basen projizieren amerikanische Macht weit über Europa hinaus. Ihr Verlust würde nicht nur Deutschland, sondern die gesamte westliche Sicherheitsarchitektur erschüttern.
Trump macht Ernst mit "America First"
Die Ironie der Geschichte: Ausgerechnet unter Donald Trump, der schon in seiner ersten Amtszeit mit Truppenabzügen drohte, könnte nun Realität werden, was deutsche Politiker jahrelang ignorierten. Hegseth formulierte es in Polen unmissverständlich: "Jetzt ist die Zeit zu investieren, denn ihr könnt nicht davon ausgehen, dass Amerikas Präsenz ewig währt."
Besonders pikant: Die etwa 20.000 zusätzlichen US-Soldaten, die Biden nach Russlands Ukraine-Invasion 2022 nach Europa schickte, dürften als erste wieder abgezogen werden. Ein symbolträchtiger Schritt, der Trumps Abkehr von der Biden-Politik unterstreichen würde.
Deutschlands spätes Erwachen
Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis, dass Deutschland seine Verteidigungsfähigkeit sträflich vernachlässigt hat. Während man sich in Berlin mit Gender-Debatten und Klimaneutralität beschäftigte, verschob sich die geopolitische Tektonik. Die Amerikaner orientieren sich zunehmend Richtung Indo-Pazifik, wo China als neue Supermacht aufsteigt.
Die hastig angekündigten Milliardeninvestitionen wirken da wie der verzweifelte Versuch, verlorene Zeit aufzuholen. Ob sie ausreichen werden, um Washington umzustimmen, darf bezweifelt werden. Zumal die neue Bundesregierung gleichzeitig ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur plant – Geld, das die Inflation weiter anheizen und künftige Generationen belasten wird.
Ein Weckruf für Europa
Die Botschaft aus Washington ist eindeutig: Europa muss endlich erwachsen werden. Die Zeiten, in denen man sich bequem auf amerikanischen Schutz verlassen konnte, neigen sich dem Ende zu. Für Deutschland bedeutet das nichts weniger als eine strategische Zeitenwende.
Immerhin: Die persönliche Charmeoffensive von Kanzler Merz scheint erste Früchte zu tragen. Bei seinem Antrittsbesuch im Weißen Haus klang Trump versöhnlicher: Deutschland habe Fortschritte gemacht, man werde schauen, was sinnvoll sei. Doch solche Lippenbekenntnisse sind im Trump'schen Washington so flüchtig wie der Morgentau.
Was bleibt, ist die unbequeme Wahrheit: Deutschland und Europa müssen ihre Sicherheit künftig weitgehend selbst gewährleisten. Eine Aufgabe, für die man denkbar schlecht vorbereitet ist. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Berlin aus seinem Dornröschenschlaf erwacht – oder ob man weiter auf Wunder hofft, während die Amerikaner ihre Koffer packen.
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