Asylanträge in Dänemark: Ein skandinavisches Modell der Abschreckung
Während Deutschland und andere europäische Länder weiterhin mit einer steigenden Anzahl von Asylbewerbern konfrontiert sind, verzeichnet Dänemark einen gegenläufigen Trend. Die dänische Regierung hat eine Reihe von Maßnahmen eingeführt, die das Land für Asylsuchende weniger attraktiv gemacht haben. Einige europäische Länder, darunter Österreich und Schweden, sehen in Dänemark ein Vorbild und erwägen ähnliche Strategien.
Restriktive Asylpolitik und Kürzung von Sozialleistungen
Zwischen 2014 und 2019 ist die Zahl der Asylanträge in Dänemark um nicht weniger als 82 Prozent gesunken. Auch im Jahr 2023 bewegt sich die Zahl der Schutzsuchenden in Dänemark monatlich im niedrigen dreistelligen Bereich. Die dänische Regierung hat Abkommen mit Drittstaaten in Afrika und dem Nahen Osten geschlossen. Diese Länder haben sich bereit erklärt, Asylverfahren durchzuführen und im Falle eines positiven Abschlusses die Flüchtlinge zu beherbergen. Bei einer Ablehnung organisieren sie auch die Abschiebung.
Sozialleistungen als Abschreckung
Ein weiterer Faktor, der zur Reduzierung der Asylanträge in Dänemark beigetragen hat, ist die deutliche Kürzung der Sozialleistungen. Eine Untersuchung von Wissenschaftlern der Princeton-University hat einen direkten Zusammenhang zwischen der Politik der Kürzung von Sozialleistungen und den rückläufigen Asylantragszahlen in Dänemark festgestellt. Derzeit erhalten erwachsene Asylsuchende in Asylbewerberunterkünften in Dänemark einen Tagessatz von 56,59 dänischen Kronen (7,60 Euro), mit dem sie unter anderem die Kosten für Lebensmittel und Hygieneprodukte bestreiten müssen.
Maßnahmen zur Abschreckung von Migranten
Die dänische Regierung hat auch andere Maßnahmen ergriffen, um Migranten abzuschrecken. Eine solche Maßnahme war die Trennung verheirateter syrischer Flüchtlingspaare, bei denen mindestens ein Partner minderjährig war. Ebenso wurden paternalistische Praktiken eingeführt, um die Bildung von Parallelgesellschaften zu unterbinden. Wohnviertel, die als "Gettos" eingestuft werden, können durch Zwangsumsiedlungen aufgelöst werden, um eine soziale Balance wiederherzustellen.
Die Auswirkungen der restriktiven Politik
Die restriktiven Maßnahmen Dänemarks haben jedoch auch negative Auswirkungen. Eine Studie des ifo-Instituts aus dem Jahr 2018 hat gezeigt, dass nicht nur weniger Menschen nach Dänemark einwandern, sondern auch zahlreiche dänische Staatsangehörige mit Migrationshintergrund das Land verlassen haben. Es bleibt abzuwarten, ob andere europäische Länder trotz dieser negativen Auswirkungen ähnliche restriktive Maßnahmen einführen werden.
Die dänische Erfahrung zeigt, dass eine restriktive Asylpolitik und die Kürzung von Sozialleistungen einen Einfluss auf die Anzahl der Asylanträge haben können. Es bleibt jedoch fraglich, ob diese Maßnahmen eine langfristige Lösung für die Asylproblematik in Europa darstellen.
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