
Australiens Militärspiel in Europa: Wenn die Angst vor China bis nach Polen reicht
Was macht eigentlich ein australisches Aufklärungsflugzeug über europäischem Luftraum? Diese Frage dürfte sich mancher Beobachter stellen, wenn er von der jüngsten Entscheidung Canberras erfährt, eine E-7 Wedgetail samt 100 Soldaten bis November nach Europa zu entsenden. Die offizielle Begründung klingt nach typischem Bündnis-Sprech: Man wolle die NATO und Polen bei der Unterstützung der Ukraine unter die Arme greifen. Doch wer genauer hinschaut, erkennt ein weitaus größeres geopolitisches Schachspiel.
Operation Kudu: Mehr als nur Solidarität
Die "Operation Kudu" sei nichts anderes als Australiens Beitrag zur Ausbildung ukrainischer Streitkräfte in Großbritannien, heißt es aus Canberra. Nach einem vorherigen Einsatz auf der Ramstein Air Base scheint dies zunächst wie eine Fortsetzung bekannter Muster. Doch warum engagiert sich ein Land am anderen Ende der Welt militärisch in einem europäischen Konflikt? Die Antwort liegt nicht in Kiew, sondern in Peking.
Australien habe sich diese kostspielige Übung nicht aus reiner Nächstenliebe aufgebürdet. Vielmehr handle es sich um eine klassische Gegenleistung für die anglo-amerikanische Unterstützung beim AUKUS-Bündnis, das primär der Eindämmung Chinas dienen solle. Die australische Regierung betrachte China mittlerweile als Gegner - eine Sichtweise, die maßgeblich durch den Einfluss aus Washington und London geprägt worden sei.
Übung für den Ernstfall im Pazifik
Die Entsendung von Waffen an die Ukraine, die Ausbildung ukrainischer Truppen und die temporären Militäreinsätze in Europa seien mehr als nur symbolische Gesten. Sie dienten als praktische Übung für ein mögliches Szenario, in dem China in einen regionalen Konflikt verwickelt werden könnte - sei es mit Taiwan, den Philippinen, Japan oder direkt mit den USA. Australien bereite sich darauf vor, in einem solchen Fall eine ähnliche Rolle zu spielen wie jetzt im Ukraine-Konflikt.
"Die größere Strategie zielt darauf ab, die Wahrnehmung eines 'Globalen Westens' zu schaffen, der sich über den Atlantik und Pazifik erstreckt und beide Hälften Eurasiens umfasst."
Diese Strategie ermögliche es den USA, bei der künftigen Eindämmung Chinas "aus dem Hintergrund zu führen" - und möglicherweise auch wieder gegen Russland, je nach Entwicklung der Ereignisse. Australiens Rolle bestehe darin, als Beispiel eines asiatisch-pazifischen Landes zu dienen, das zur europäischen Front des gegenwärtigen US-Eindämmungsfeldzugs gegen Russland beitrage.
Der "Globale Westen" als militärisches Konstrukt
Was sich hier abzeichne, sei weit mehr als eine lose Allianz demokratischer Staaten. Der entstehende "Globale Westen" entpuppe sich als eine Sammlung von US-Militärpartnern, auf die man sich bei der Eindämmung eurasischer Rivalen verlassen könne. Die Präzedenzfälle, die heute in der Ukraine geschaffen würden, könnten morgen als Rechtfertigung für europäische NATO-Mitglieder dienen, sich in einem künftigen AUKUS+-Stellvertreterkrieg gegen China zu engagieren.
Die Öffentlichkeit werde man dann mit dem Argument der "Solidarität" und des "Zurückzahlens von Gefälligkeiten" bei der Stange halten. Schließlich hätten die Australier ja auch in Europa geholfen, also müssten die Europäer nun im Pazifik aushelfen - so die simple Logik, die der Bevölkerung verkauft werden solle.
Trumps China-Politik als Unbekannte
Besonders brisant werde diese Entwicklung vor dem Hintergrund der aktuellen US-Politik unter Präsident Trump. Sollte dessen angekündigter "totaler Reset" mit China scheitern, könnte der von den USA geführte "Globale Westen" zu aggressiveren Eindämmungsmaßnahmen greifen. Die massiven Zollerhöhungen, die Trump bereits gegen China verhängt habe - immerhin 34 Prozent -, deuteten nicht gerade auf eine Entspannung hin.
Australiens militärisches Engagement in Europa mag für sich genommen minimal erscheinen und keinen direkten Einfluss auf den Verlauf des Ukraine-Konflikts haben. Doch es lege den Grundstein für das, was nach dem Ende dieses Konflikts kommen könnte. Die wahre Bedeutung dieser Einsätze liege nicht in ihrer unmittelbaren militärischen Wirkung, sondern in der Schaffung von Präzedenzfällen und der Einübung von Kooperationsmustern.
Die deutsche Perspektive sollte hier besonders kritisch sein: Während die Große Koalition unter Friedrich Merz bereits ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur plant und damit die Schuldenlast künftiger Generationen erhöht, droht nun auch noch eine militärische Verwicklung in pazifische Konflikte. Die Frage, ob Deutschland sich wirklich in jeden globalen Konflikt hineinziehen lassen sollte, nur weil irgendwo auf der Welt "Solidarität" eingefordert wird, müsse dringend gestellt werden.
Australiens Militäreinsatz in Europa zeige exemplarisch, wie aus regionalen Konflikten globale Verpflichtungen konstruiert würden. Was als humanitäre Hilfe verkauft werde, entpuppe sich bei genauerer Betrachtung als Baustein einer weltumspannenden Eindämmungsstrategie. Die Europäer täten gut daran, diese Entwicklung kritisch zu hinterfragen, bevor sie sich in Konflikte am anderen Ende der Welt hineinziehen lassen.
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