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04.09.2025
11:10 Uhr

Berlusconi-Imperium schluckt ProSiebenSat.1: Das Ende der deutschen Medienvielfalt?

Die Würfel sind gefallen. Nach monatelangem Tauziehen haben die Aktionäre von ProSiebenSat.1 kapituliert und den Weg für die Übernahme durch den italienischen Medienkonzern MediaForEurope (MFE) freigemacht. Mit 75,6 Prozent der Anteile sicherte sich die Berlusconi-Dynastie die Kontrolle über Deutschlands zweitgrößten Privatsender. Was als Abwehrschlacht begann, endete mit der bedingungslosen Kapitulation vor italienischen Machtinteressen.

Ein europäischer Medienkoloss entsteht – aber zu welchem Preis?

Pier Silvio Berlusconi, Spross des verstorbenen Medienmoguls und skandalumwitterten Ex-Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, verfolgt ehrgeizige Pläne. Er träumt von einem europäischen Fernsehimperium, das den amerikanischen Streaming-Giganten die Stirn bieten soll. Doch während die Konzernstrategen von Synergien und Marktmacht schwärmen, drängen sich beunruhigende Fragen auf: Was bedeutet diese Übernahme für die Meinungsvielfalt in Deutschland? Welchen Einfluss wird die politisch eng vernetzte Berlusconi-Familie auf die Programmgestaltung nehmen?

Die Befürchtungen sind nicht aus der Luft gegriffen. In Italien kontrolliert MFE gemeinsam mit dem Staatsfernsehen RAI bereits heute fast 75 Prozent des TV-Marktes – ein Duopol, das demokratietheoretisch höchst bedenklich erscheint. Auch in Spanien dominiert der Berlusconi-Konzern mit Mediaset den Markt. Nun greift das Imperium nach Deutschland, dem lukrativsten TV-Werbemarkt Europas.

Die wahren Gründe für ProSiebens Kapitulation

Warum gab ProSiebenSat.1 seinen erbitterten Widerstand plötzlich auf? Die offizielle Begründung – ein verbessertes Übernahmeangebot – erzählt nur die halbe Wahrheit. Der eigentliche Grund dürfte in Köln zu suchen sein: RTL Deutschland plant die Übernahme von Sky Deutschland. Sollten die Kartellbehörden grünes Licht geben, entstünde ein übermächtiger Konkurrent, gegen den ProSiebenSat.1 allein kaum bestehen könnte.

Angesichts dieser Bedrohung erschien die Flucht unter die Fittiche des Berlusconi-Konzerns offenbar als das kleinere Übel. Eine fatale Fehleinschätzung? Der Deutsche Journalisten-Verband warnt eindringlich vor den Folgen. "MFE bietet keine Gewähr für den Fortbestand von Medienvielfalt und kritischem Journalismus", mahnt DJV-Chef Mika Beuster. Die Gefahr einer schleichenden Berlusconi-isierung des deutschen Privatfernsehens sei real.

Politische Verflechtungen und ihre Folgen

Die Sorgen sind berechtigt. Die Berlusconi-Familie unterhält weiterhin enge Verbindungen zur rechtspopulistischen Partei Forza Italia, die Teil der italienischen Regierungsmehrheit ist. Jahrzehntelang nutzte Silvio Berlusconi seine Sender für politische Propaganda und trieb einen rechtskonservativen Kurs voran. Wird sein Sohn nun ähnliche Wege in Deutschland beschreiten?

Pier Silvio Berlusconi versuchte zwar, die Bedenken zu zerstreuen. Man strebe keine vollständige Kontrolle an und werde die redaktionelle Unabhängigkeit wahren, versprach er. Doch solche Beteuerungen kennt man zur Genüge. Die Realität sieht meist anders aus, wenn die neuen Eigentümer erst einmal das Sagen haben.

Der Preis der "Synergien": Massenentlassungen vorprogrammiert

Besonders bitter für die Mitarbeiter: Der Zusammenschluss wird mit einem drastischen Sparkurs einhergehen. ProSiebenSat.1 spricht von 150 Millionen Euro jährlichen Einsparungen, MFE kalkuliert sogar mit 400 Millionen. Übersetzt bedeutet das: Massenentlassungen sind vorprogrammiert. Der ohnehin angeschlagene Konzern hatte bereits im Frühjahr den Abbau von 430 Stellen angekündigt. Unter italienischer Führung dürfte sich dieser Kahlschlag noch verschärfen.

Die deutsche Medienlandschaft steht vor einem Wendepunkt. Während die Politik tatenlos zusieht, übernehmen ausländische Konzerne die Kontrolle über unsere Meinungsbildung. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer lud zwar zum Gespräch ins Kanzleramt, doch mehr als warme Worte kamen dabei nicht heraus. Die Bundesregierung versagt einmal mehr bei der Verteidigung deutscher Interessen.

Ein Weckruf für Deutschland

Die ProSiebenSat.1-Übernahme sollte ein Weckruf sein. Wenn wir nicht aufpassen, wird die deutsche Medienlandschaft Stück für Stück von ausländischen Konzernen aufgekauft, die ihre eigenen politischen und wirtschaftlichen Interessen verfolgen. Die Vielfalt der Meinungen, ein Grundpfeiler unserer Demokratie, gerät zunehmend unter Druck.

Es rächt sich nun, dass die Politik jahrelang tatenlos zugesehen hat, wie deutsche Medienunternehmen im Konkurrenzkampf mit amerikanischen Streaming-Diensten ausbluteten. Statt heimische Konzerne zu stärken, überließ man sie ihrem Schicksal. Das Ergebnis: Ein italienischer Medienmogul mit zweifelhaftem politischen Erbe kontrolliert bald einen Großteil des deutschen Privatfernsehens.

In Zeiten, in denen die Meinungsfreiheit weltweit unter Druck gerät und auch in Deutschland die Angriffe auf Journalisten zunehmen, können wir uns eine weitere Konzentration der Medienmacht nicht leisten. Doch genau das geschieht gerade vor unseren Augen. Die Berlusconi-Übernahme ist mehr als nur ein Geschäft – sie ist ein Angriff auf die Grundfesten unserer demokratischen Medienordnung.

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