
Bildungschaos in Sachsen-Anhalt: CDU wirft eigene Ministerin aus dem Amt
Was für ein Armutszeugnis für die deutsche Bildungspolitik! In Sachsen-Anhalt fliegt mal wieder ein Bildungsminister aus dem Amt – diesmal trifft es Eva Feußner von der CDU. Die Ironie dabei? Ihre eigene Partei hat sie abgesägt. Ministerpräsident Reiner Haseloff musste am Sonntagabend die Reißleine ziehen und entließ seine Parteikollegin auf Druck der eigenen Reihen.
Wenn die eigene Partei zur Guillotine greift
Man stelle sich das vor: Da sitzt eine Ministerin seit September 2021 im Amt, war vorher sogar Staatssekretärin, und dann kommt die eigene Partei und fordert ihren Kopf. Die Vorwürfe? Alleingänge und mangelnde Abstimmung. Besonders pikant: Der Streit entzündete sich an einem Plan zur Erhöhung der Mindestschülerzahlen in den Großstädten Halle, Magdeburg und Dessau-Roßlau. Ein Thema, das eigentlich nach vernünftiger Bildungspolitik schreit, wurde zum Stolperstein.
Was sagt das über den Zustand unserer Bildungspolitik aus? Während andere Länder ihre Schulsysteme fit für die Zukunft machen, beschäftigen sich deutsche Politiker lieber mit internen Machtkämpfen. Die CDU in Sachsen-Anhalt demonstriert eindrucksvoll, wie man Personalchaos über Sachpolitik stellt.
Der Neue: Ein Schulleiter soll's richten
Als Nachfolger präsentiert die CDU den 43-jährigen Jan Riedel. Immerhin – ein Mann aus der Praxis, der als Schulleiter gearbeitet hat. Vielleicht bringt er ja den dringend benötigten Realitätssinn in die verstaubten Amtsstuben. Aber seien wir ehrlich: Wie viel kann ein einzelner Minister bewegen, wenn die Partei schon bei der kleinsten Meinungsverschiedenheit die Messer wetzt?
Die Timing-Frage drängt sich auf: Warum jetzt? Hat Feußner etwa zu sehr auf Qualität statt auf Parteilinie gesetzt? Oder ging es hier nur um persönliche Animositäten, die auf dem Rücken der Bildungspolitik ausgetragen wurden?
Ein Symptom für größere Probleme
Dieser Ministerwechsel ist symptomatisch für die deutsche Politik im Jahr 2025. Während die Große Koalition in Berlin unter Merz und Klingbeil versucht, das Land zu regieren, zeigen sich in den Ländern die wahren Bruchlinien. Die CDU, einst stolze Volkspartei, zerfleischt sich selbst – und das ausgerechnet im sensiblen Bildungsbereich.
Man fragt sich unweigerlich: Wo bleibt die Stabilität, die Deutschland so dringend bräuchte? Wo ist die langfristige Vision für unsere Schulen? Stattdessen erleben wir ein unwürdiges Schauspiel, bei dem Parteiinteressen über das Wohl unserer Kinder gestellt werden.
„Haseloff dankte ihr für ihre langjährige Amtsführung als Staatssekretärin und Ministerin."
Diese hohlen Dankesworte können nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier eine Ministerin kaltgestellt wurde. Feußner bleibt zwar im Landtag – ein schwacher Trost für jemanden, der gerade öffentlich demontiert wurde.
Was bedeutet das für Sachsen-Anhalts Schüler?
Die eigentlichen Leidtragenden sind mal wieder die Schüler und Lehrer. Jeder Ministerwechsel bedeutet neue Konzepte, neue Prioritäten, neue Unsicherheiten. Kontinuität? Fehlanzeige! Während in anderen Bundesländern bereits über KI im Klassenzimmer diskutiert wird, beschäftigt sich Sachsen-Anhalt mit Personalquerelen.
Die Hoffnung ruht nun auf Jan Riedel. Als ehemaliger Schulleiter kennt er die Nöte der Bildungseinrichtungen aus erster Hand. Doch wird er sich gegen die Parteigranden durchsetzen können? Oder wird auch er zum Spielball politischer Interessen?
Eines ist sicher: Solange Bildungspolitik zum Spielball von Parteiinteressen wird, solange werden unsere Kinder die Zeche zahlen. Es ist höchste Zeit, dass sich die Politik wieder auf ihre eigentliche Aufgabe besinnt – die bestmögliche Bildung für die nächste Generation zu gewährleisten. Alles andere ist Verrat an unserer Zukunft.