
Black Friday-Wahnsinn: Wie amerikanische Konsumkultur das deutsche Weihnachtsfest verdrängt
Die Otto Group, einer der größten deutschen Versandhändler, hat eine bemerkenswerte Entwicklung offengelegt, die symptomatisch für den kulturellen Wandel in Deutschland steht. Der traditionelle Weihnachtseinkauf, einst das Herzstück des deutschen Einzelhandels, wurde vom amerikanischen Black Friday-Spektakel überrollt. Was sagt das über unsere Gesellschaft aus, wenn wir unsere eigenen Traditionen so bereitwillig aufgeben?
Der "ultimative Peak" der Konsumgesellschaft
Petra Scharner-Wolff, Vorstandsvorsitzende der Otto Group, verkündete stolz gegenüber der "Welt am Sonntag", dass der Black Friday mittlerweile den "größten Wumms im gesamten Jahr" habe. Die zwei Wochen rund um dieses importierte Shopping-Event hätten Weihnachten als wichtigsten Kaufzeitpunkt abgelöst. Man könnte meinen, dies sei ein Grund zur Freude für den Konzern aus Hamburg - doch was bedeutet es für unsere Kultur?
Der Black Friday, traditionell der vierte Donnerstag im November, stammt aus den USA und steht sinnbildlich für hemmungslosen Konsum. Videos von Menschen, die sich um Fernseher prügeln und über Schnäppchen herfallen wie Hyänen über ihre Beute, gingen viral um die Welt. Und genau dieses Phänomen haben wir bereitwillig importiert.
Dynamische Preise: Die neue Waffe im Rabattkrieg
Besonders perfide erscheint die Strategie der Otto Group, mit dynamischen Preisen zu arbeiten. Ein Smartphone, ein Pullover oder eine Waschmaschine ändere stündlich oder sogar minütlich seinen Preis. Der Kunde wird zum Spielball eines algorithmischen Systems, das ihn zum schnellen, unüberlegten Kauf drängen soll. "Wer nur Rabatte gibt, wird auf Dauer nicht überleben", so Scharner-Wolff. Doch wer überlebt hier eigentlich - der Händler oder unsere Werte?
Der Ausverkauf deutscher Traditionen
Es ist bezeichnend für den Zustand unserer Gesellschaft, dass wir amerikanische Konsumfeste bereitwillig übernehmen, während gleichzeitig traditionelle deutsche Werte und Bräuche systematisch verdrängt werden. Weihnachten, einst ein besinnliches Fest der Familie und des Zusammenhalts, mutiert zum bloßen Anhängsel eines importierten Shopping-Wahnsinns.
Diese Entwicklung passt perfekt in das Bild eines Deutschlands, das seine eigene Identität zugunsten einer globalisierten Einheitskultur aufgibt. Während unsere Politiker von Vielfalt und Weltoffenheit schwärmen, verschwinden unsere eigenen Traditionen im Strudel des internationalen Kommerzes.
Die wahren Gewinner dieser Entwicklung
Profiteure dieser Entwicklung sind vor allem die großen Konzerne und ihre Aktionäre. Der kleine Einzelhändler, der noch an Weihnachtstraditionen festhält, bleibt auf der Strecke. Die Otto Group mit ihren Plattformen wie Otto, Bonprix, Witt, Frankonia oder Baur kann sich die technische Infrastruktur für dynamische Preisgestaltung leisten - der Familienbetrieb um die Ecke nicht.
"Die zwei Wochen rund um den Black Friday haben Weihnachten als wichtigsten Kaufzeitpunkt abgelöst" - ein Satz, der nachdenklich stimmen sollte.
Zeit für eine Rückbesinnung
Es wäre an der Zeit, dass wir uns auf unsere eigenen Werte und Traditionen besinnen. Statt blind jeden amerikanischen Trend zu kopieren, sollten wir stolz auf unsere deutsche Weihnachtstradition sein. Der Advent mit seinen vier Sonntagen, der Nikolaustag, die Weihnachtsmärkte - all das hat eine jahrhundertealte Geschichte, die es zu bewahren gilt.
Doch solange unsere politische und wirtschaftliche Elite lieber globale Trends hofiert als deutsche Traditionen zu pflegen, wird sich daran wenig ändern. Die Ampel-Koalition mag zerbrochen sein, doch der kulturelle Ausverkauf geht unter der neuen Großen Koalition munter weiter.
In einer Zeit, in der alles seinen Preis hat - sogar minütlich wechselnd - sollten wir uns fragen: Was ist uns unsere Kultur noch wert? Vielleicht wäre es sinnvoller, statt in den nächsten Black Friday-Deal zu investieren, über eine Anlage in beständige Werte nachzudenken. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber mögen keine Rabattschlachten kennen, dafür bieten sie Beständigkeit in einer Welt, die ihre Werte schneller wechselt als die Otto Group ihre Preise.

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