
BRICS-Staaten wehren sich gegen Trumps Zolldrohungen – Die neue Weltordnung formiert sich
Die Entwicklungsländer des BRICS-Bündnisses haben die jüngsten Anschuldigungen des US-Präsidenten Donald Trump, der Block sei "anti-amerikanisch", entschieden zurückgewiesen. Trump hatte am Sonntagabend mit zusätzlichen Strafzöllen von 10 Prozent gedroht – ein Schachzug, der die ohnehin angespannten Handelsbeziehungen weiter verschärfen könnte.
Eskalation im globalen Handelskrieg
Während sich die BRICS-Führer in Rio de Janeiro zu ihrem Gipfeltreffen versammelten, bereitete die US-Regierung bereits Dutzende von Handelsabkommen vor, um Trumps Deadline vom 9. Juli für die Verhängung "erheblicher Vergeltungszölle" zuvorzukommen. Die Drohkulisse zeigt einmal mehr, wie die Trump-Administration internationale Beziehungen als reines Nullsummenspiel betrachtet.
China reagierte prompt und unmissverständlich: "Zölle sollten nicht als Werkzeug für Zwang und Druck eingesetzt werden", erklärte Mao Ning, Sprecherin des chinesischen Außenministeriums. Die BRICS stünden für "Win-Win-Kooperation" und richteten sich gegen kein Land.
Die neue multipolare Weltordnung nimmt Gestalt an
Was wir hier erleben, ist nichts weniger als die Geburtswehen einer neuen Weltordnung. Während die traditionellen westlichen Bündnisse wie G7 und G20 durch interne Spaltungen und Trumps disruptive "America First"-Politik gelähmt werden, präsentiert sich das BRICS-Bündnis als Zufluchtsort für multilaterale Diplomatie.
"Tariffs should not be used as a tool for coercion and pressuring" – diese Worte aus Peking könnten als Leitmotiv einer neuen Ära gelten, in der sich die Schwellenländer nicht mehr dem Diktat Washingtons beugen.
Südafrika und Russland kontern
Südafrika, das bereits mit 30-prozentigen Strafzöllen belegt wurde (die später ausgesetzt wurden), bekräftigte, dass es "nicht anti-amerikanisch" sei. Die Gespräche mit der US-Regierung blieben "konstruktiv und fruchtbar", so Kaamil Alli vom südafrikanischen Handelsministerium. Ein diplomatisches Kunststück angesichts der Erpressungsversuche aus Washington.
Russland ließ durch einen Kreml-Sprecher verlauten, die Zusammenarbeit mit den BRICS basiere auf einer "gemeinsamen Weltsicht" und werde "niemals gegen Drittländer gerichtet sein". Eine elegante Umschreibung dafür, dass man sich nicht länger den hegemonialen Ansprüchen der USA unterordnen will.
Die wirtschaftliche Realität
Die Ironie der Geschichte: Viele BRICS-Mitglieder und Partnerländer sind hochgradig vom Handel mit den Vereinigten Staaten abhängig. Indonesiens Wirtschaftsminister Airlangga Hartarto, der am BRICS-Gipfel teilnahm, reiste noch am Montag in die USA, um Zollgespräche zu führen. Malaysia, das mit 24-prozentigen Zöllen belegt wurde, betonte seine unabhängige Wirtschaftspolitik.
Die Expansion des Blocks
Das ursprüngliche BRICS-Bündnis, das 2009 mit Brasilien, Russland, Indien und China begann, hat sich erheblich erweitert. Nach der Aufnahme Südafrikas folgten im vergangenen Jahr Ägypten, Äthiopien, Indonesien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate. Saudi-Arabien hat eine Einladung zur Vollmitgliedschaft erhalten und nimmt als Partnerland teil. Mehr als 30 Nationen haben Interesse an einer Teilnahme bekundet – ein deutliches Zeichen dafür, dass die Welt nach Alternativen zur US-dominierten Ordnung sucht.
In einer gemeinsamen Erklärung verurteilten die Gipfelteilnehmer die jüngsten Bombardierungen des Mitgliedslandes Iran und warnten, dass die Zunahme von Zöllen den globalen Handel bedrohe. Stunden später drohte Trump, Länder zu bestrafen, die dem Block beitreten wollen.
Ein Paradigmenwechsel
Was wir hier beobachten, ist mehr als nur ein Handelsstreit. Es ist der Beginn einer fundamentalen Neuordnung der globalen Machtverhältnisse. Die BRICS-Staaten repräsentieren nicht nur einen erheblichen Teil der Weltbevölkerung und Wirtschaftsleistung, sondern auch eine Alternative zum westlichen Modell der Globalisierung.
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva konzentrierte sich in seiner Eröffnungsrede bewusst auf Umwelt- und Gesundheitsthemen – ein subtiler Hinweis darauf, dass die BRICS-Agenda weit über reine Handelsfragen hinausgeht. Ein brasilianischer Diplomat, der anonym bleiben wollte, betonte, Trumps Drohung unterstreiche nur die Bedeutung der BRICS-Gruppe, um Entwicklungsländern eine Stimme für faire und effektive globale Spielregeln zu geben.
Die Zeiten, in denen Washington der Welt ungestraft seinen Willen aufzwingen konnte, neigen sich dem Ende zu. Die BRICS-Staaten mögen noch keine perfekte Alternative bieten, aber sie zeigen, dass die unipolare Weltordnung der Nach-Kalter-Krieg-Ära Geschichte ist. Für Anleger bedeutet dies: Die geopolitischen Risiken nehmen zu, traditionelle Handelsrouten werden in Frage gestellt, und die Bedeutung von Sachwerten wie physischen Edelmetallen als Absicherung gegen diese Unsicherheiten wächst kontinuierlich.
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