
Chinas E-Auto-Offensive: Wenn die Flucht nach vorn zur einzigen Option wird
Die chinesische Elektroautoindustrie vollzieht gerade eine bemerkenswerte Kehrtwende. Erstmals in der Geschichte investieren Chinas E-Auto-Giganten mehr Geld in ausländische Fabriken als im eigenen Land. Was auf den ersten Blick wie eine Erfolgsgeschichte klingt, offenbart bei genauerer Betrachtung die verzweifelte Lage einer Branche, die zwischen heimischer Überkapazität und internationalen Handelshürden zerrieben wird.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache
Laut einem aktuellen Bericht der US-amerikanischen Beratungsfirma Rhodium Group brachen die Inlandsinvestitionen der chinesischen E-Auto-Industrie regelrecht ein: Von über 90 Milliarden Dollar im Jahr 2022 stürzten sie über 41 Milliarden in 2023 auf magere 15 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr ab. Ein Rückgang um satte 83 Prozent innerhalb von nur zwei Jahren – das ist kein normaler Marktzyklus mehr, das ist ein Kollaps.
Gleichzeitig überstiegen die Auslandsinvestitionen erstmals die heimischen Ausgaben. 74 Prozent dieser Investitionen flossen in Batteriefabriken, der Rest in Montagewerke. Doch auch hier zeigt sich die Kehrseite der Medaille: Nur 25 Prozent der angekündigten Auslandsprojekte würden tatsächlich realisiert – im Inland läge die Erfolgsquote immerhin bei 45 Prozent.
Flucht vor Trumps Zollkeule
Die Gründe für diese dramatische Verlagerung liegen auf der Hand. Mit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus und seinen massiven Zollerhöhungen – 20 Prozent auf EU-Importe, satte 34 Prozent auf chinesische Waren – bleibt den chinesischen Herstellern kaum eine andere Wahl, als ihre Produktion ins Ausland zu verlagern. Die EU zieht mit eigenen Handelsbarrieren nach, und plötzlich wird aus der einstigen Exportnation China ein verzweifelter Investor auf der Suche nach Produktionsstandorten.
"Growing regulatory pushback in host markets like the EU is raising barriers to entry and will push more Chinese companies to establish local manufacturing operations"
So formuliert es die Rhodium-Studie diplomatisch. Übersetzt heißt das: Die westlichen Märkte machen dicht, und China muss sich einkaufen, um überhaupt noch mitspielen zu dürfen.
Brasilien als neues Eldorado?
Besonders Brasilien scheint es den chinesischen Herstellern angetan zu haben. Great Wall Motor eröffnete vergangenen Freitag seine erste Fabrik im Land, BYD produziert dort bereits seit Juli – trotz Ärger wegen fragwürdiger Arbeitspraktiken. Die Zahlen von BYD mögen beeindrucken: Über 545.000 Fahrzeuge wurden bis Juli im Ausland verkauft, mehr als im gesamten Jahr 2024. Doch was bedeutet das wirklich?
Es zeigt vor allem eines: Die heimische Nachfrage in China bricht ein, der Markt ist übersättigt, und die Hersteller kämpfen in einem ruinösen Preiskampf ums Überleben. Die Flucht ins Ausland ist keine Expansion aus Stärke, sondern aus purer Not.
Pekings Dilemma
Besonders pikant wird die Situation durch Pekings eigene Bedenken. Die kommunistische Führung fürchtet Technologieverlust, Arbeitsplatzverlagerung und die Aushöhlung der heimischen Industrie. Ein klassisches Dilemma: Einerseits braucht China die Auslandsinvestitionen seiner Unternehmen, um überhaupt noch Zugang zu wichtigen Märkten zu haben. Andererseits untergräbt genau diese Strategie die eigene industrielle Basis.
Die Rhodium-Studie warnt bereits vor "strengeren Kontrollen für Auslandsinvestitionen in strategischen Sektoren". Mit anderen Worten: Peking könnte seinen eigenen Unternehmen bald selbst Steine in den Weg legen.
Was bedeutet das für deutsche Anleger?
Während sich chinesische E-Auto-Hersteller verzweifelt um Produktionsstandorte im Ausland bemühen und dabei mit niedrigen Erfolgsquoten kämpfen, zeigt sich einmal mehr: In unsicheren Zeiten wie diesen, geprägt von Handelskriegen, geopolitischen Spannungen und industriellen Umbrüchen, bieten physische Edelmetalle wie Gold und Silber eine bewährte Alternative zur Vermögenssicherung. Sie sind unabhängig von Unternehmensentscheidungen, Handelskonflikten oder politischen Verwerfungen und gehören als stabilisierender Baustein in jedes ausgewogene Anlageportfolio.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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