
Chinas nächster Fünfjahresplan: Abschied vom Megaprojekt-Wahnsinn oder nur technologischer Anstrich?
Während China an seinem 15. Fünfjahresplan feilt, stellt sich die brisante Frage: Wird das Reich der Mitte endlich von seiner schuldengetriebenen Infrastruktur-Obsession ablassen oder nur die alten Fehler in neuem, technologischem Gewand wiederholen? Die jüngste Inszenierung einer Hochgeschwindigkeitszugfahrt hochrangiger Staatsführer von Tianjin nach Peking zu einer Militärparade mag zwar propagandistisch wertvoll gewesen sein, offenbart aber auch die tief verwurzelte Fixierung auf prestigeträchtige Großprojekte.
Das verführerische Gift der Billionen-Stimuli
Die chinesische Führung scheint aus der Geschichte wenig gelernt zu haben. Das berüchtigte 4-Billionen-Yuan-Konjunkturpaket von 2009 – damals etwa 586 Milliarden US-Dollar – mag China zwar kurzfristig vor den schlimmsten Auswirkungen der globalen Finanzkrise bewahrt haben, hinterließ aber eine toxische Erbschaft: explodierende Lokalverschuldung, die bis heute wie ein Mühlstein um den Hals vieler Provinzen hängt.
Besonders pikant: Während westliche Demokratien ihre Infrastruktur vernachlässigen und in endlosen Debatten über Gendersternchen und Klimaneutralität versinken, pumpt China weiterhin Billionen in Beton und Stahl. Die Ironie könnte kaum größer sein – autoritäre Systeme bauen, während Demokratien diskutieren.
Technologie als Feigenblatt für alte Fehler?
Die Ankündigung, künftige Infrastrukturprojekte würden "technologiegetriebener" und "menschenzentrierter" sein, klingt verdächtig nach dem Versuch, alten Wein in neuen Schläuchen zu verkaufen. Statt endloser Autobahnen ins Nirgendwo sollen es nun wohl KI-gesteuerte Geisterstädte werden?
"Einige Ökonomen bleiben optimistisch bezüglich des Umfangs der Infrastrukturausgaben im nächsten halben Jahrzehnt"
Diese Aussage lässt aufhorchen. Offenbar haben die Verantwortlichen in Peking noch immer nicht verstanden, dass man Wirtschaftswachstum nicht ewig durch schuldenfinanzierte Betonorgien erkaufen kann. Die Lokalregierungen ächzen bereits unter der Last vergangener Exzesse – und dennoch soll munter weitergebaut werden?
Lehren für den Westen
Während China seine Infrastruktur-Manie fortsetzt, verfällt die deutsche Infrastruktur zusehends. Marode Brücken, löchrige Straßen und ein Bahnnetz, das eher an die Postkutschenzeit erinnert – das ist die traurige Realität im einstigen Wirtschaftswunderland. Statt in zukunftsfähige Infrastruktur zu investieren, verpulvert die Ampelregierung Milliarden für ideologische Prestigeprojekte und alimentiert eine immer größer werdende Transferempfänger-Klientel.
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz verspricht zwar Besserung mit ihrem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur, doch die Skepsis ist berechtigt. Merz' Versprechen, keine neuen Schulden zu machen, erscheint angesichts dieser Summe wie blanker Hohn. Die Zeche werden wieder einmal kommende Generationen zahlen müssen – durch höhere Steuern und Inflation.
Gold als Rettungsanker in stürmischen Zeiten
In diesem Umfeld globaler Schuldenexzesse und inflationärer Politik gewinnen physische Edelmetalle zunehmend an Bedeutung. Während Regierungen weltweit die Notenpresse anwerfen und Schulden in astronomische Höhen treiben, bieten Gold und Silber einen bewährten Schutz vor Währungsentwertung. Als krisensichere Sachwerte gehören sie in jedes ausgewogen diversifizierte Portfolio – nicht als Spekulationsobjekt, sondern als solider Vermögensschutz für unsichere Zeiten.
Chinas nächster Fünfjahresplan wird zeigen, ob das Reich der Mitte aus seinen Fehlern gelernt hat oder weiterhin dem Irrglauben anhängt, Wohlstand ließe sich durch endlose Infrastrukturprojekte herbeizaubern. Die Zeichen stehen eher auf Kontinuität – mit all den bekannten Risiken für die globale Wirtschaft.

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