
Chinas Würgegriff um Europas Industrie: Wie Peking mit Seltenen Erden die Verteidigung lahmlegt
Die Alarmglocken in Brüssel schrillen lauter denn je. Was sich da gerade zwischen Peking und der EU abspielt, ist nichts weniger als ein wirtschaftlicher Krieg mit anderen Mitteln. China hat seine Exportbeschränkungen für Seltene Erden massiv verschärft – und trifft damit Europa ins Mark. Die Folgen? Verheerend. Unsere Rüstungsindustrie steht vor dem Kollaps, die Produktion von Militärdrohnen könnte zum Erliegen kommen, und die vielgepriesene europäische Verteidigungsautonomie entpuppt sich als Luftschloss.
Der perfide Plan aus Peking
Am 9. Oktober zog China die Daumenschrauben an. Neue Exportkontrollen verlangen Lizenzen für Produkte mit einem Metallgehalt von gerade einmal 0,1 Prozent. Das klingt nach wenig? Ist es aber nicht. Diese scheinbar kleine Zahl bedeutet für Europa den industriellen Würgegriff. Betroffen sind nicht nur Rohstoffe aus China, sondern auch sämtliche Technologien zur Gewinnung, Veredelung und zum Recycling. Ein Schachzug, der zeigt: Peking spielt Schach, während Europa noch Dame übt.
Die spanische Chefökonomin Alicia García-Herrero bringt es auf den Punkt: "China nutzt seine Beziehungen zu Europa genau genommen als Waffe." Deutlicher kann man es kaum formulieren. Während unsere Politiker noch von Partnerschaft faseln, hat China längst die Kriegserklärung unterschrieben – nur eben mit wirtschaftlichen Mitteln.
Die fatale Abhängigkeit in Zahlen
Die Dimensionen unserer Abhängigkeit sind erschreckend: China kontrolliert 70 Prozent des weltweiten Abbaus von Seltenen Erden, 90 Prozent der Trennung und Verarbeitung sowie sage und schreibe 93 Prozent der Magnetherstellung. Wer glaubt, das sei nur ein Problem für Technologie-Nerds, der irrt gewaltig. Ohne diese Materialien keine Elektromotoren, keine Windräder, keine Präzisionswaffen – kurz: keine moderne Industrie.
Europas Verteidigung am Abgrund
Besonders perfide: Die neuen Beschränkungen treffen fünf weitere Seltene Erden – Holmium, Erbium, Thulium, Europium und Ytterbium. Namen, die nach Chemieunterricht klingen, aber über Krieg und Frieden entscheiden könnten. Denn genau diese Elemente braucht man für Präzisionsmunition und militärische Drohnen. Ausgerechnet jetzt, wo Europa endlich seine eigene Verteidigungsproduktion hochfahren will, dreht China den Hahn zu.
Gavin Harper von der University of Birmingham warnt eindringlich: Die Motoren der Drohnenpropeller sind ohne Seltene-Erden-Magnete nicht denkbar. Während der Ukraine-Krieg die Bedeutung von Drohnen für moderne Kriegsführung täglich vor Augen führt, könnte Europa bald mit leeren Händen dastehen. Ein Albtraum für jeden Verteidigungsstrategen.
Die hilflose EU-Reaktion
Was tut die EU? Sie "prüft Gegenmaßnahmen", wie Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis verlauten lässt. Man stehe in Kontakt mit den G7-Partnern. Virtulle Treffen werden abgehalten, Arbeitsgruppen gebildet, Papiere verfasst. Die übliche Brüsseler Bürokratie-Maschinerie läuft auf Hochtouren – während China Fakten schafft.
EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné traf sich mit betroffenen Unternehmen zu einem virtuellen Krisengespräch. Vertreter aus Verteidigung, Automobilindustrie und Windenergie waren dabei. Das Ergebnis? Große Sorge, viele Worte, keine Taten. Peking dürfte sich ins Fäustchen lachen.
Die bittere Wahrheit über Europas Versagen
Die EU hat sich selbst in diese katastrophale Lage manövriert. Jahrzehntelang hat man sich auf billige Importe aus China verlassen, während die eigene Industrie vor die Hunde ging. Die Grünen mit ihrer Deindustrialisierungs-Agenda haben ihren Teil dazu beigetragen. Jetzt rächt sich diese kurzsichtige Politik bitter.
Professor Enrique Dans von der IE Business School Madrid spricht Klartext: Die europäische Wirtschaft sei "erheblich anfällig". Besonders dramatisch: Bei der Produktion von Permanentmagneten – dem Herzstück von Elektrofahrzeugen und Windkraftanlagen – ist Europa völlig von China abhängig. Die grüne Energiewende? Ein Kartenhaus, das Peking jederzeit zum Einsturz bringen kann.
Was jetzt passieren müsste
Die Forderungen der Experten sind eindeutig: Europa und die USA müssen endlich gemeinsam handeln. Doch selbst das reicht nicht. Es braucht massive Investitionen in eigene Verarbeitungskapazitäten, den Aufbau alternativer Lieferketten und vor allem: politischen Mut. Die EU-Ziele – 10 Prozent eigener Abbau, 40 Prozent Verarbeitung bis 2030 – klingen wie Hohn angesichts der aktuellen Lage.
Nabeel Mancheri von EIT RawMaterials gibt sich keinen Illusionen hin: Frühestens 2030 könnten erste Erfolge sichtbar werden. Bis dahin? Wird Europa weiter am Tropf Chinas hängen. Ein Tropf, den Peking jederzeit abklemmen kann.
Die unbequeme Wahrheit
Was wir hier erleben, ist das Ergebnis jahrzehntelanger Fehlentscheidungen. Während China strategisch plante und seine Dominanz bei kritischen Rohstoffen ausbaute, träumte Europa von einer regelbasierten Weltordnung. Jetzt zeigt sich: Wer die Rohstoffe kontrolliert, macht die Regeln.
Die Europäische Zentralbank warnt bereits vor Produktionsunterbrechungen und systemischen Risiken für die Eurozone. Die Automobil- und Erneuerbare-Energien-Industrie müsse mit Verzögerungen, Kostensteigerungen und Stillständen rechnen. Die schöne neue grüne Welt? Sie hängt am seidenen Faden – und China hält die Schere in der Hand.
In dieser Situation zeigt sich einmal mehr: Physische Edelmetalle wie Gold und Silber bleiben ein unverzichtbarer Stabilitätsanker. Während Industriemetalle und Seltene Erden politischen Erpressungen ausgesetzt sind, bewahren Gold und Silber ihre Unabhängigkeit. Sie sind niemandes Schuldschein und unterliegen keiner Exportkontrolle. In Zeiten geopolitischer Verwerfungen erweisen sie sich als wahre Wertbewahrer – ein Aspekt, den kluge Anleger in ihre Überlegungen einbeziehen sollten.

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