
Deutsche Autoindustrie im freien Fall: Gewinn bricht um 76 Prozent ein
Die einstige Paradedisziplin der deutschen Wirtschaft liegt am Boden. Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz – jene Namen, die einst weltweit für Ingenieurskunst und Qualität standen – haben im dritten Quartal 2025 einen beispiellosen Gewinneinbruch erlitten. Der operative Gewinn der drei Konzerne schmolz auf magere 1,7 Milliarden Euro zusammen, ein Rückgang von sage und schreibe 76 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das ist der niedrigste Stand seit dem Krisenjahr 2009.
Ein Desaster mit Ansage
Die Unternehmensberatung EY hat die Zahlen analysiert und kommt zu einem vernichtenden Urteil: Im internationalen Vergleich der 19 größten Autokonzerne weltweit schneiden die deutschen Hersteller am schlechtesten ab. Während chinesische Konkurrenten wie BYD und Geely ihre Marktanteile ausbauen und amerikanische sowie japanische Hersteller zumindest stabile Ergebnisse vorweisen können, stürzen die deutschen Premiummarken regelrecht ab.
Der Umsatz ging zwar nur um bescheidene 0,4 Prozent zurück – doch was nützt Umsatz, wenn am Ende nichts übrig bleibt? Die durchschnittliche Gewinnmarge der untersuchten Konzerne liegt mittlerweile bei nur noch 3,9 Prozent, dem niedrigsten Wert seit mindestens zehn Jahren. Seit 2023 hat sich die Marge mehr als halbiert.
Die Ursachen: Ein toxischer Cocktail aus Fehlentscheidungen
EY-Experte Constantin Gall benennt die Gründe schonungslos: Die allgemeine Schwäche des Premiumsegments, die aggressive US-Zollpolitik unter Präsident Trump, negative Wechselkurseffekte und – besonders bitter – die massiven Investitionen in Elektrofahrzeuge, die sich bislang nicht ansatzweise amortisiert haben. Hinzu kommen hohe Restrukturierungskosten, die das Ergebnis zusätzlich belasten.
„Die weltweite Autoindustrie steckt in einer tiefen Krise – allerdings sind es zurzeit die deutschen Autokonzerne, die besonders stark leiden."
Die Hoffnungen auf einen schnellen Durchbruch der Elektromobilität haben sich als Luftschloss erwiesen. Zumindest auf den westlichen Märkten steigen die Absatzzahlen für E-Autos nur schleppend. Die überwältigende Mehrheit der Autokäufer greift weiterhin zum Verbrenner – meist in Kombination mit Hybrid-Technologie.
Ein Lichtblick am Horizont?
Immerhin: BMW behauptet sich noch als zweitprofitabelster Autokonzern weltweit, nur geschlagen vom japanischen Hersteller Suzuki. Mit einer Marge von 7,0 Prozent steht der Münchner Konzern deutlich besser da als viele Wettbewerber. Und das längere Festhalten an der Verbrenner-Technologie, das zunächst „sehr viel Geld" kostet, dürfte sich laut EY mittelfristig auszahlen.
Die jahrelange politische Verteufelung des Verbrennungsmotors durch grüne Ideologen und die überstürzte Transformation zur Elektromobilität rächen sich nun bitter. Während die Politik Verbote und Regulierungen durchpeitschte, ignorierten die Verantwortlichen die Realitäten des Marktes. Zwei Drittel der Befragten sprechen sich mittlerweile für eine Abkehr vom starren Verbrenner-Aus aus.
Personalabbau als letzter Ausweg
Die Kostensenkungsmaßnahmen der Autobauer, insbesondere der massive Personalabbau am Standort Deutschland, sind mit hohen Einmalkosten verbunden. Doch sie dürften auf mittlere Sicht die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen – so zumindest die Hoffnung. Für die betroffenen Arbeitnehmer ist das freilich ein schwacher Trost.
Die deutsche Automobilindustrie steht vor einem Scherbenhaufen, den nicht zuletzt eine verfehlte Energiepolitik und ideologiegetriebene Regulierungswut hinterlassen haben. Ob die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz den Karren noch aus dem Dreck ziehen kann, bleibt abzuwarten.
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