
Deutschlands Autohändler im Härtetest: Audi und Škoda triumphieren beim Triple-A-Award
Während die deutsche Automobilindustrie mit Absatzflauten, Stellenabbau und politischen Fehlentscheidungen kämpft, zeigt sich an der Verkaufsfront ein differenziertes Bild. Der renommierte Mystery-Shopping-Award "Triple A" der Automobilwoche hat die Spreu vom Weizen getrennt – und dabei durchaus überraschende Sieger gekürt.
Škoda schlägt die deutschen Platzhirsche
Dass ausgerechnet die tschechische VW-Tochter Škoda bei den Volumenmarken den ersten Platz belegt, dürfte in Wolfsburg für gemischte Gefühle sorgen. Thomas Peckruhn vom Autohaus Liebe und Vertriebschef Tim Steiskal nahmen die Auszeichnung im noblen Münchner Restaurant Tantris entgegen. Ein Triumph, der zeigt: Während die Muttermarke Volkswagen nur den dritten Platz erreichte, versteht es Škoda offenbar besser, seine Händler zu motivieren und Kunden zu begeistern.
Die spanische Sportmarke Cupra sicherte sich den zweiten Platz – ein bemerkenswerter Erfolg für eine Marke, die erst seit wenigen Jahren eigenständig am Markt agiert. Jörg Senger von der Senger Gruppe und Chris Teuschler von Cupra dürften sich bestätigt fühlen: Der mutige Weg, eine eigenständige Performance-Marke zu etablieren, zahlt sich aus.
Premium-Segment: Audi verteidigt die deutsche Ehre
Bei den Premiummarken konnte immerhin Audi die deutsche Fahne hochhalten. Deutschland-Vertriebschef Philipp Noack und Autohändler Martin Lohmann nahmen die Auszeichnung entgegen – ein Lichtblick in schwierigen Zeiten für die Ingolstädter, die gerade erst ihre Prognose nach unten korrigieren mussten.
Die Ironie der Geschichte: Während Audi-Vorstandschef Gernot Döllner mit Werksschließungen und der Nexperia-Krise kämpft, beweisen die Händler an der Front, dass sie ihr Handwerk verstehen.
Porsche landete auf dem zweiten Platz, vertreten durch Thomas Illner und Franz Wörle vom Porsche Zentrum 5 Seen. BMW musste sich mit Bronze begnügen – Peter Reisacher vom gleichnamigen Autohaus und Vertriebsleiter Christian Ach nahmen es sportlich.
Der wahre Gewinner: Die Verkaufskunst
Was dieser Award eigentlich zeigt? In Zeiten, in denen die Politik mit ihren ideologiegetriebenen Vorgaben zur Elektromobilität die deutsche Automobilindustrie in die Knie zwingt, kommt es mehr denn je auf die Qualität im Verkauf an. Die Händler müssen ausbaden, was eine fehlgeleitete Klimapolitik anrichtet – und die besten schaffen es trotzdem, ihre Kunden zu überzeugen.
Besonders pikant: Einen Sonderpreis für Finanzierung erhielt Christian Blank von Volkswagen Leasing – ausgerechnet für die Konzernmarke Škoda. Selbst bei den Finanzierungskonzepten scheint die tschechische Tochter der deutschen Mutter den Rang abzulaufen.
Ein Weckruf für die deutsche Automobilindustrie
Während die Automobilwoche-Redakteure Burkhard Riering und Christoph Baeuchle die Sieger feierten, dürfte manchem deutschen Hersteller das Lächeln im Gesicht gefroren sein. Die Botschaft ist klar: Wer seine Händler nicht optimal unterstützt und schult, verliert im härter werdenden Wettbewerb.
In einer Zeit, in der Mercedes-Vorständin Jungo Brüngger von "Entscheidungen, bei denen man auch hätte falsch abbiegen können" spricht und Volkswagen Milliardenverluste einfährt, zeigt der Triple-A-Award: Die Schlacht um Kunden wird nicht in den Vorstandsetagen, sondern in den Verkaufsräumen geschlagen. Und dort haben momentan andere die Nase vorn – ein Alarmsignal für die einst so stolze deutsche Automobilindustrie.
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