
EU-Mercosur-Abkommen: Wenn Protektionismus als Freihandel verkauft wird
Nach einem Vierteljahrhundert zäher Verhandlungen kommt plötzlich Bewegung in das Handelsabkommen zwischen der EU und den südamerikanischen Mercosur-Staaten. Ausgerechnet Donald Trumps knallharte Zollpolitik macht es möglich – während die üblichen Verdächtigen bereits ihre Klagemauer aufbauen.
Was die EU-Kommission am Mittwoch als großen Durchbruch feierte, ist bei genauerer Betrachtung ein Paradebeispiel europäischer Scheinheiligkeit. Das sogenannte "Freihandelsabkommen" mit Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay entpuppt sich als protektionistisches Monstrum, das mit wahrem Freihandel etwa so viel zu tun hat wie die Ampel-Koalition mit solider Haushaltspolitik.
Protektionismus im Schafspelz
Der Kern des Abkommens klingt zunächst vielversprechend: Zollsenkungen für europäische Industrieprodukte wie Maschinen, Fahrzeuge und Pharmazeutika im Austausch gegen südamerikanische Agrar- und Rohstoffexporte. Doch der Teufel steckt wie immer im Detail. Handelsquoten und "Schutzmaßnahmen" sollen die europäische Landwirtschaft vor der gefürchteten Konkurrenz abschirmen. Besonders pikant: 350 geografische Herkunftsbezeichnungen sollen die "Einzigartigkeit" europäischer Produkte schützen – EU-Protektionismus in Reinkultur.
Wer dieses Konstrukt als Freihandelsabkommen bezeichnet, der könnte auch behaupten, die neue Große Koalition unter Friedrich Merz würde ihre Versprechen halten. Die Idee, dass offener Wettbewerb der beste Verbraucherschutz und effizienteste Weg zur Marktversorgung sei, bleibt sowohl in Südamerika als auch in der EU eine romantische Vorstellung aus längst vergangenen Zeiten.
Regulierungswahn als Handelshemmnis
Besonders perfide wird es bei den "Nachhaltigkeitsstandards": Mercosur-Unternehmen müssen nicht nur EU-Umwelt- und Sozialstandards einhalten, sondern auch nachweisen, dass ihre Produktion "entwaldungsfrei" erfolgt und der EU-Klimataxonomie entspricht. Brüssel definiert hier seine protektionistische Macht und umgibt Handelsbeziehungen mit nicht-europäischen Staaten mit Mauer um Mauer nichttarifärer Handelshemmnisse.
Man stelle sich vor: Südamerikanische Bauern müssen nun Brüsseler Bürokraten beweisen, dass ihre Rinder klimaneutral pupsen, während die EU-Landwirtschaft weiterhin mit Milliarden-Subventionen gepäppelt wird. Das ist keine Handelsliberalisierung, sondern imperialistische Regulierungspolitik durch die Hintertür.
Trump als unfreiwilliger Geburtshelfer
Die Ironie der Geschichte: Ausgerechnet Donald Trumps America-First-Politik mit ihren massiven Zollerhöhungen – 20 Prozent auf EU-Importe – zwingt Europa nun, sich nach neuen Märkten umzusehen. Der Mann, den die europäische Elite so verachtet, wird zum unfreiwilligen Geburtshelfer eines Abkommens, das seit 25 Jahren vor sich hin dümpelte.
Südamerika steht ebenfalls unter Druck. Die goldenen Zeiten des Exportbooms sind vorbei, hauptsächlich wegen Chinas anhaltender Wirtschaftskrise. Mit durchschnittlichen Wachstumsraten von nur noch 2,5 Prozent und steigender Arbeitslosigkeit müssen neue Märkte erschlossen werden. Nur Argentinien geht unter seinem libertären Präsidenten einen radikal marktwirtschaftlichen Weg – der Rest setzt auf staatliche Deals.
Französische Bauern als Bremsklötze
Die EU-Kommission hat das Abkommen geschickt in zwei Teile gespalten, um den Handelsteil mit qualifizierter Mehrheit durchzudrücken und das Einstimmigkeitsprinzip zu umgehen. Ein cleverer Schachzug, der zeigt, wie ernst es Brüssel mit demokratischen Prinzipien nimmt, wenn es um die eigene Agenda geht.
Frankreichs Agrarlobby – politisch einflussreich, aber wirtschaftlich marginal – wird natürlich alles tun, um südamerikanische Konkurrenz fernzuhalten. Die Lösung? Ein 6,3-Milliarden-Euro-Krisenfonds für Landwirte. Wieder einmal wird Opposition mit Steuergeld gekauft, während von Marktwirtschaft keine Rede sein kann.
Die wahren Gewinner und Verlierer
Während Bundeskanzler Merz das Verhandlungsergebnis auf X bejubelt – vermutlich ohne die Details gelesen zu haben –, bleiben die wahren Probleme ungelöst. Das Abkommen ist weder frei noch fair. Es zementiert bestehende Strukturen, schützt ineffiziente Industrien und bürdet Verbrauchern höhere Preise auf.
Die südamerikanischen Staaten müssen sich europäischen Regulierungsphantasien unterwerfen, während die EU ihre Landwirtschaft weiter abschottet. Das ist kein Fortschritt, sondern merkantilistische Politik des 21. Jahrhunderts, verpackt in wohlklingende Nachhaltigkeitsrhetorik.
"Das Mercosur-Abkommen zeigt exemplarisch, wie die EU Freihandel predigt, aber Protektionismus praktiziert. Es ist Zeit, dass Europa seine Doppelmoral ablegt und echten Wettbewerb zulässt."
In einer Zeit, in der Deutschland unter der neuen Großen Koalition bereits genug wirtschaftliche Herausforderungen hat – man denke nur an das verfassungswidrige 500-Milliarden-Sondervermögen für Infrastruktur –, brauchen wir keine weiteren protektionistischen Scheinlösungen. Was wir brauchen, ist echter Freihandel, der Verbrauchern zugutekommt und Innovationen fördert.
Stattdessen bekommen wir ein bürokratisches Monster, das weder den Südamerikanern noch den Europäern wirklich hilft. Aber vielleicht ist das ja genau das, was von einer EU-Kommission unter Ursula von der Leyen zu erwarten war – viel Lärm um nichts, während die wahren Probleme ungelöst bleiben.
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