
EZB-Zinswende: Märkte rechnen 2026 mit steigenden Zinsen – Europa vor dem Kurswechsel
Die Zeiten des billigen Geldes in Europa könnten schon bald vorbei sein. Nach einer beispiellosen Halbierung der Zinsen von 4 auf 2 Prozent innerhalb nur eines Jahres deutet sich nun eine dramatische Kehrtwende an. Die Finanzmärkte preisen bereits eine Wahrscheinlichkeit von über 50 Prozent für Zinserhöhungen im Jahr 2026 ein – ein Szenario, das noch vor wenigen Wochen undenkbar schien.
Schnabels Paukenschlag erschüttert die Märkte
Den Startschuss für diese Neubewertung gab EZB-Direktorin Isabel Schnabel mit ihren überraschend hawkischen Äußerungen zu Wochenbeginn. Ihre Bereitschaft, eine Zinserhöhung als nächsten Schritt in Betracht zu ziehen, löste ein wahres Erdbeben an den Finanzmärkten aus. Die Geldmarktswaps reagierten prompt und deuten nun auf eine Straffung der Geldpolitik um 13 Basispunkte bis Dezember nächsten Jahres hin – eine komplette Umkehr der bisherigen Erwartungen.
Die Auswirkungen dieser Neuausrichtung sind bereits spürbar: Deutsche Fünfjahreszinsen kletterten um bis zu sechs Basispunkte auf 2,52 Prozent – den höchsten Stand seit März. Diese Entwicklung fügt sich nahtlos in einen globalen Trend ein, der von Washington bis Sydney reicht. Die Ära der ultralockeren Geldpolitik, die nach der Finanzkrise 2008 begann und durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wurde, neigt sich offenbar ihrem Ende zu.
Zwischen Markteuphorie und analytischer Skepsis
Doch nicht alle Marktbeobachter teilen die Euphorie der Händler. Evelyne Gomez-Liechti von Mizuho International mahnt zur Vorsicht: „Die Märkte testen, wie früh wir Zinserhöhungen bekommen könnten. Eine Zinserhöhung im Jahr 2026 fühlt sich etwas weit hergeholt an." Diese Skepsis ist durchaus berechtigt, bedenkt man die fragile wirtschaftliche Lage in Europa und die anhaltenden strukturellen Probleme vieler EU-Mitgliedsstaaten.
„Ich stimme den Märkten zu, die das Risiko von Zinserhöhungen im Jahr 2027 einpreisen. Aber für mich fühlt sich eine Zinserhöhung im Jahr 2026 etwas weit hergeholt an." - Evelyne Gomez-Liechti, Mizuho International
Die Fed als Taktgeber der globalen Geldpolitik
Alle Augen richten sich nun auf die US-Notenbank, die ihre Zinsentscheidung verkünden wird. Während eine dritte Zinssenkung in Folge erwartet wird, könnten die anhaltenden Inflationssorgen Fed-Chef Jerome Powell davon abhalten, weitere Lockerungen für das kommende Jahr anzukündigen. Die Swaps deuten derzeit auf weniger als zwei weitere Zinssenkungen um jeweils einen Viertelpunkt bis Ende nächsten Jahres hin – ein deutliches Zeichen für die wachsende Vorsicht der Märkte.
Besonders brisant wird die Situation durch die politischen Entwicklungen in den USA. Mit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus und seinen massiven Zollerhöhungen – 20 Prozent auf EU-Importe, 34 Prozent auf China – steigt der Inflationsdruck weltweit. Diese protektionistische Politik könnte die Zentralbanken zwingen, früher als geplant gegenzusteuern.
Deutschlands Dilemma: Zwischen Inflation und Rezession
Für Deutschland und die neue Große Koalition unter Friedrich Merz kommt diese Entwicklung zur Unzeit. Das ambitionierte 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur, das trotz Merz' Versprechen keine neuen Schulden zu machen aufgelegt wurde, droht die Inflation weiter anzuheizen. Die Verankerung der Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz wird Generationen von Steuerzahlern belasten – und das in einer Zeit, in der die deutsche Wirtschaft bereits unter der Last hoher Energiepreise und struktureller Probleme ächzt.
Die Erhöhung des Mindestlohns auf 12,82 Euro mag sozialpolitisch geboten sein, erhöht aber den Inflationsdruck zusätzlich. In diesem Umfeld könnten steigende Zinsen der Todesstoß für viele verschuldete Unternehmen und Privathaushalte sein.
Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten
Angesichts dieser Unsicherheiten rücken physische Edelmetalle wieder verstärkt in den Fokus kluger Anleger. Während Papierwerte durch die Zinswende unter Druck geraten könnten, bieten Gold und Silber einen bewährten Schutz vor Inflation und Währungsturbulenzen. Die Geschichte lehrt uns: In Zeiten geldpolitischer Experimente und fiskalischer Exzesse waren es stets die Edelmetalle, die ihren Wert bewahrten.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Märkte mit ihrer Einschätzung richtig liegen oder ob die EZB doch länger an ihrer lockeren Geldpolitik festhält. Eines ist jedoch sicher: Die Ära des billigen Geldes neigt sich dem Ende zu, und kluge Anleger sollten ihre Portfolios entsprechend ausrichten. Eine Beimischung physischer Edelmetalle zur Vermögenssicherung erscheint in diesem Umfeld mehr denn je als vernünftige Strategie für ein ausgewogenes Anlageportfolio.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, vor jeder Investition ausreichend zu recherchieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.
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