
Fed-Vize Bowman überrascht mit Kehrtwende: Zinssenkungen bereits im Juli möglich
Die amerikanische Notenbank Federal Reserve könnte ihre Zinspolitik schneller lockern als bislang erwartet. Michelle Bowman, Vizepräsidentin für Bankenaufsicht bei der Fed und von Präsident Trump für dieses Amt nominiert, signalisierte am Montag überraschend ihre Bereitschaft für eine Zinssenkung bereits bei der nächsten Sitzung Ende Juli. Diese Kehrtwende der bislang als Falkin bekannten Notenbankerin ließ die Finanzmärkte aufhorchen und die Aktienkurse steigen.
Plötzlicher Sinneswandel einer Hardlinerin
„Es ist an der Zeit, eine Anpassung des Leitzinses in Betracht zu ziehen", erklärte Bowman bei einer Veranstaltung in Prag. Noch vor wenigen Monaten hatte sie sich skeptisch gegenüber einer Lockerung der Geldpolitik gezeigt. Nun scheint die Notenbankerin ihre Position grundlegend überdacht zu haben. „Sollten die Inflationsrisiken unter Kontrolle bleiben, würde ich eine Senkung des Leitzinses bereits bei unserem nächsten Treffen unterstützen", fügte sie hinzu.
Die Märkte reagierten prompt auf diese unerwartete Wendung. Die Aktienkurse legten zu, während die Renditen von US-Staatsanleihen fielen. Obwohl die Terminmärkte weiterhin davon ausgehen, dass erste Zinssenkungen erst im September erfolgen werden, verstärkten sich die Spekulationen über eine frühere geldpolitische Lockerung.
Arbeitsmarkt zeigt erste Schwächen
Bowman begründete ihren Sinneswandel mit zunehmenden Risiken für den Arbeitsmarkt. „Wir sollten anerkennen, dass die Abwärtsrisiken für unser Beschäftigungsmandat bald bedeutsamer werden könnten", warnte sie. Die jüngste Schwäche bei den Ausgaben und Anzeichen von Fragilität am Arbeitsmarkt bereiteten ihr zunehmend Sorgen.
„Die Inflation scheint auf einem nachhaltigen Pfad zurück zu 2% zu sein, und ich erwarte nur minimale Auswirkungen der Handelspolitik auf die Preisentwicklung."
Diese optimistische Einschätzung steht im deutlichen Kontrast zu den Befürchtungen vieler ihrer Kollegen im Offenmarktausschuss. Fed-Chef Jerome Powell hatte erst vergangene Woche gewarnt, dass die von Trump verhängten Zölle die Preise nach oben treiben und die Wirtschaftsaktivität belasten könnten.
Trump-Zölle: Weniger dramatisch als befürchtet?
Interessanterweise scheint Bowman die Auswirkungen von Trumps aggressiver Zollpolitik deutlich gelassener zu sehen als viele ihrer Kollegen. Die massiven Zollerhöhungen – 20% auf EU-Importe, 34% auf China und 25% auf Mexiko und Kanada – hätten bislang nicht die befürchteten inflationären Effekte gezeigt. „Weniger restriktive Regulierungen, niedrigere Unternehmenssteuern und ein unternehmensfreundlicheres Umfeld werden wahrscheinlich das Angebot ankurbeln und negative Effekte auf die Wirtschaftsaktivität und Preise weitgehend ausgleichen", argumentierte sie.
Auch Austan Goolsbee, Präsident der Fed von Chicago, schloss sich dieser Einschätzung an. „Etwas überraschend waren die Auswirkungen der Zölle bisher nicht das, was die Menschen befürchtet hatten", sagte er vor dem Milwaukee Business Journal. Sollte es tatsächlich nicht zu einem Inflationsschub durch die Zölle kommen, stünde einer Zinssenkung nichts mehr im Wege.
Politischer Druck oder ökonomische Vernunft?
Die Kehrtwende Bowmans wirft Fragen auf. Präsident Trump hat die Fed wiederholt unter Druck gesetzt, die Zinsen drastisch zu senken – vergleichbar mit Krisensituationen. Seine regelmäßigen Beleidigungen gegenüber Fed-Chef Powell sind legendär. Trump forderte kürzlich, die US-Zinsen sollten „mindestens zwei bis drei Punkte niedriger" sein.
Beobachter spekulieren, dass jeder potenzielle Nachfolger Powells, dessen Amtszeit nächstes Jahr endet, sich mit Trumps Wünschen nach deutlich niedrigeren Zinsen arrangieren müsste. Christopher Waller, ebenfalls Fed-Gouverneur und als möglicher Powell-Nachfolger gehandelt, hatte sich bereits am Freitag offen für eine Juli-Zinssenkung gezeigt.
Die Glaubwürdigkeit der Fed steht auf dem Spiel
Die plötzliche Bereitschaft hochrangiger Fed-Vertreter, die Zinsen zu senken, könnte die Inflationsbekämpfungs-Glaubwürdigkeit der Notenbank gefährden. Noch liegt die Inflation über dem 2%-Ziel der Fed, und die massiven Staatsausgaben der neuen deutschen Großen Koalition – 500 Milliarden Euro Sondervermögen für Infrastruktur – zeigen, dass weltweit die Gefahr steigender Preise keineswegs gebannt ist.
Goldman Sachs-Ökonomen warnen in einer aktuellen Note, dass die größten Zolleffekte auf die monatliche Inflation von Juni bis August sichtbar werden dürften. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Bowmans Optimismus gerechtfertigt ist oder ob die Fed einem gefährlichen Trugschluss aufsitzt.
Während Politiker weltweit mit immer neuen Schulden und Ausgabenprogrammen die Inflation anheizen, bleibt Gold als bewährter Inflationsschutz attraktiv. Die zunehmende Unsicherheit über die Unabhängigkeit der Zentralbanken und die Nachhaltigkeit der Geldpolitik spricht für eine Beimischung physischer Edelmetalle in jedem ausgewogenen Anlageportfolio.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.
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