
Kagame zweifelt an Friedensabkommen mit Kongo – Warnung vor "Tricks" des Nachbarlandes
Der ruandische Präsident Paul Kagame hat ernsthafte Zweifel an der Tragfähigkeit des kürzlich unterzeichneten Friedensabkommens mit der Demokratischen Republik Kongo geäußert. In ungewöhnlich scharfen Worten warnte er am Freitag in Kigali vor möglichen "Tricks" seines Nachbarlandes und kündigte eine entschlossene Reaktion an, sollte Kongo seine Verpflichtungen nicht einhalten.
Fragiler Frieden im Schatten alter Konflikte
Das von den USA vermittelte Abkommen sieht den Abzug ruandischer Truppen aus dem Ostkongo innerhalb von 90 Tagen vor. Die Vereinten Nationen werfen Ruanda vor, die M23-Rebellen zu unterstützen, die Anfang des Jahres die beiden größten Städte der Region erobert hätten. Kagame weist diese Anschuldigungen vehement zurück und beharrt darauf, seine Streitkräfte handelten lediglich in Selbstverteidigung gegen kongolesische Truppen und ethnische Hutu-Milizen.
Besonders brisant: Unter diesen Milizen befänden sich auch Kämpfer der Demokratischen Kräfte zur Befreiung Ruandas (FDLR), die mit dem Völkermord von 1994 in Verbindung gebracht werden. Diese historische Wunde prägt bis heute die Beziehungen zwischen beiden Ländern und macht jeden Friedensversuch zu einem diplomatischen Drahtseilakt.
Klare Ansage aus Kigali
"Wenn die Seite, mit der wir zusammenarbeiten, Tricks spielt und uns zurück zum Problem führt, dann werden wir mit dem Problem umgehen, wie wir es bisher getan haben", erklärte Kagame mit unverhohlener Härte. Diese Worte lassen wenig Spielraum für Interpretationen – Ruanda ist bereit, notfalls wieder militärisch zu handeln.
"Wenn es nicht funktioniert, sind sie nicht diejenigen, die man beschuldigen sollte"
Mit diesem Satz würdigte Kagame die Vermittlungsbemühungen der Trump-Administration, schob aber gleichzeitig die Verantwortung für ein mögliches Scheitern eindeutig dem Kongo zu. Eine geschickte diplomatische Volte, die zeigt, wie sehr der ruandische Präsident die internationale Bühne zu nutzen versteht.
Spekulationen um Kagames Gesundheit
Interessanterweise waren dies Kagames erste öffentliche Äußerungen seit dem 6. Juni. Seine ungewöhnlich lange Abwesenheit von der Öffentlichkeit hatte zu wilden Spekulationen über seinen Gesundheitszustand geführt. Besonders ruandische Dissidenten im Exil, darunter der in Kanada lebende ehemalige Kagame-Berater David Himbara, hatten wiederholt behauptet, der Präsident sei erkrankt.
Kagame konterte diese Gerüchte mit beißendem Humor: "Einige meiner persönlichen Gesundheitsprobleme könnten daher rühren, dass ich euch Leute managen muss", scherzte er vor lachenden Journalisten. "Was ist das Problem? Was würden die Leute von mir erwarten? Dass ich nicht menschlich bin?"
Wirtschaftliche Anreize als Friedensstifter?
Die Trump-Administration hat unterdessen einen interessanten Ansatz gewählt: Sie stellt ein separates Investitionsabkommen in Aussicht, das westliche Investitionen in regionale Lieferketten für Mineralien wie Tantal, Gold und Kupfer freischalten könnte. Ein cleverer Schachzug, der alle Seiten zu einem dauerhaften Frieden motivieren soll.
Doch reichen wirtschaftliche Anreize aus, um jahrzehntelange Konflikte zu überwinden? Die Geschichte der Region lässt Zweifel aufkommen. Zu tief sitzen die Wunden, zu groß ist das gegenseitige Misstrauen.
Ein Frieden auf tönernen Füßen
Während Kongo und die M23-Rebellen ankündigten, Delegationen zu parallelen Gesprächen nach Katar zu entsenden, bleibt die Lage angespannt. Kagames Warnung vor "Tricks" zeigt, wie fragil die Situation ist. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig der Aggression, und ohne echtes Vertrauen wird jeder Friedensversuch zum Vabanquespiel.
Die internationale Gemeinschaft, allen voran die USA, steht vor der Herausforderung, nicht nur einen Waffenstillstand zu vermitteln, sondern einen nachhaltigen Frieden zu schaffen. Doch solange alte Rechnungen offen sind und beide Seiten auf ihren Positionen beharren, bleibt der Frieden im Ostkongo ein ferner Traum.
Kagames deutliche Worte lassen wenig Hoffnung auf eine schnelle Lösung. Der ruandische Präsident hat klargemacht: Er ist bereit zu kämpfen, wenn es sein muss. Ob die wirtschaftlichen Verlockungen des Westens stark genug sind, um diese Entschlossenheit zu brechen, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
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