
Kontaktgebühr beim Arzt: Der nächste Anschlag auf die Gesundheit der Bürger
Die Arbeitgeber haben wieder einmal eine ihrer berüchtigten "Reformideen" aus der Schublade gezaubert, die zeigt, wie weit sie sich von der Lebensrealität der Menschen entfernt haben. Eine Kontaktgebühr für jeden Arztbesuch – das ist der neueste Vorschlag, um das deutsche Gesundheitssystem zu "optimieren". Doch was sich hinter diesem harmlosen Begriff verbirgt, ist nichts anderes als ein weiterer Schritt zur Zwei-Klassen-Medizin.
Die Hausärzte schlagen Alarm
Nicola Buhlinger-Göpfarth, Vorsitzende des Hausärzteverbandes, findet deutliche Worte für diesen Vorstoß: Der Vorschlag sei nicht nur unsozial, sondern auch komplett undurchdacht. Und sie hat recht. Stellen Sie sich vor: Ein Dialysepatient, der mehrmals wöchentlich zur Behandlung muss, soll künftig jedes Mal zur Kasse gebeten werden. Ein Krebskranker, der regelmäßige Kontrollen benötigt, müsste tief in die Tasche greifen. Eine alleinerziehende Mutter, die mit ihrem kranken Kind zum Arzt geht, müsste sich überlegen, ob sie sich das überhaupt noch leisten kann.
Was hier als Steuerungsinstrument verkauft wird, ist in Wahrheit ein perfides System, das Kranke bestraft und Gesunde belohnt. Es ist die alte neoliberale Leier: Wer krank wird, ist selbst schuld und soll gefälligst dafür zahlen.
Die wahren Folgen: Kranke bleiben zu Hause
Die Konsequenzen dieser Politik wären verheerend. Menschen würden aus finanziellen Gründen notwendige Arztbesuche aufschieben. Der Hautkrebs würde nicht rechtzeitig erkannt, der Herzinfarkt nicht verhindert, die Depression nicht behandelt. Am Ende zahlen wir alle die Rechnung – durch explodierende Folgekosten im Gesundheitssystem, wenn aus verschleppten Bagatellerkrankungen schwere Leiden werden.
"Eine solche Kontaktgebühr für alle Arztbesuche würde nicht unnötige, sondern auch zwingend notwendige Arztbesuche verhindern", warnt die Hausärzte-Chefin zu Recht.
Besonders perfide: Während die arbeitende Bevölkerung zur Kasse gebeten werden soll, dürften sich die Befürworter dieser Maßnahme – meist gut situierte Arbeitgebervertreter – keine Sorgen um ihre eigene medizinische Versorgung machen müssen. Für sie wären die Gebühren Peanuts, für viele Bürger aber eine echte Belastung.
Das eigentliche Problem wird ignoriert
Ja, Deutschland hat viele Arzt-Patienten-Kontakte. Aber liegt das wirklich daran, dass die Menschen aus Langeweile zum Arzt rennen? Oder liegt es nicht vielmehr an einem System, das keine vernünftige Patientensteuerung kennt? Die Hausärzte haben längst eine Lösung parat: Ein funktionierendes Primärarztsystem, bei dem der Hausarzt als erste Anlaufstelle fungiert und bei Bedarf an Fachärzte überweist.
Doch statt sinnvolle Strukturreformen anzugehen, greifen die Arbeitgeber lieber in die Taschen der Bürger. Es ist die gleiche Logik, die uns schon die Praxisgebühr beschert hatte – ein bürokratisches Monster, das am Ende mehr gekostet als eingebracht hat und sang- und klanglos wieder abgeschafft wurde.
Ein Symptom der verfehlten Politik
Diese Diskussion ist symptomatisch für die aktuelle Politik in Deutschland. Statt die wirklichen Probleme anzugehen – den Ärztemangel auf dem Land, die Überlastung der Notaufnahmen, die fehlende Digitalisierung im Gesundheitswesen – werden Scheinlösungen präsentiert, die am Ende nur eines bewirken: Die Bürger werden zur Kasse gebeten, während die strukturellen Probleme ungelöst bleiben.
Es ist höchste Zeit, dass wir uns gegen solche Angriffe auf unser Solidarsystem wehren. Gesundheit ist keine Ware, sondern ein Grundrecht. Wer das nicht versteht, hat in der Gesundheitspolitik nichts verloren. Die Hausärzte haben den richtigen Riecher bewiesen und diesem unsäglichen Vorschlag eine klare Absage erteilt. Hoffen wir, dass die Politik diesmal auf die Praktiker hört und nicht auf die Lobbyisten.
Die Bürger haben genug von einer Politik, die sie immer weiter belastet, während die wahren Probleme ungelöst bleiben. Es wird Zeit für einen echten Kurswechsel – weg von der Zwei-Klassen-Medizin, hin zu einem Gesundheitssystem, das seinen Namen verdient.
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