
Moderna kassiert Rückschlag: Kombi-Impfstoff scheitert an verschärften FDA-Auflagen
Ein herber Dämpfer für den Pharmakonzern Moderna: Der mit großen Hoffnungen entwickelte Kombinationsimpfstoff gegen Grippe und Covid-19 wird vorerst nicht auf den Markt kommen. Der Biotechnologie-Riese zog seinen Zulassungsantrag für den Kombi-Impfstoff überraschend zurück - ein Schritt, der die Branche aufhorchen lässt.
Strenge FDA-Regeln durchkreuzen Modernas Pläne
Der Rückzug erfolgte nur wenige Stunden nachdem die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA deutlich strengere Zulassungsregeln verkündet hatte. Diese neuen Regularien sehen vor, dass für die Zulassung jährlicher Covid-19-Auffrischungsimpfungen bei gesunden Menschen unter 65 Jahren künftig neue klinische Studien erforderlich sind. Ein Paradigmenwechsel, der die bisherige Praxis der Pharmaindustrie grundlegend in Frage stellt.
Ernüchternde Realität statt lukrativer Gewinnaussichten
Was ursprünglich als vielversprechende Geldquelle geplant war, entpuppt sich nun als regulatorische Sackgasse. Moderna kündigte an, den Zulassungsantrag für Personen ab 50 Jahren zu einem späteren Zeitpunkt mit neuen Daten aus einer Wirksamkeitsstudie erneut einzureichen. Doch die Verzögerung könnte sich als kostspieliger Rückschlag erweisen.
Triumph für kritische Stimmen
Der renommierte Ökonom Stefan Homburg sieht in dieser Entwicklung einen bedeutsamen Wendepunkt: Die Forderung nach randomisierten kontrollierten Studien (RCT) und der Nachweis positiver Nutzen-Risiko-Bilanzen stelle die Pharmaindustrie vor völlig neue Herausforderungen. Der neue FDA-Chef Makary und seine Mitstreiter hätten damit ein deutliches Zeichen gesetzt - ein Beweis dafür, dass demokratische Wahlen durchaus Veränderungen bewirken können.
Paradigmenwechsel in der Zulassungspraxis
Die neuen FDA-Richtlinien markieren einen fundamentalen Wandel in der Zulassungspraxis von Impfstoffen. Besonders Kombinationsimpfstoffe, die bisher als effiziente Gewinnbringer galten, werden nun kritischer beäugt. Die Forderung nach umfassenden Sicherheitsdaten und placebokontrollierten Studien verändert die Spielregeln für die gesamte Branche.
Ausblick: Europäische Zulassungsbehörden unter Zugzwang
Während die USA mit verschärften Zulassungsregeln voranschreiten, stellt sich die Frage, wie europäische Behörden auf diese Entwicklung reagieren werden. Experten erwarten, dass auch die EMA ihre Zulassungskriterien überdenken muss, um nicht in einen regulatorischen Konflikt mit den USA zu geraten.
Die neuen FDA-Richtlinien sind kein zahnloser Tiger, sondern ein echter Wendepunkt in der Zulassungspraxis von Impfstoffen. Sie markieren die Rückkehr zu wissenschaftlicher Integrität in einem Bereich, der diese zeitweise aus den Augen verloren hatte.
Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und stellt keine Anlageberatung dar. Jeder muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und die damit verbundenen Risiken eigenverantwortlich abwägen.
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